Woran merkt man eigentlich, dass eine SSD kaputt geht? Kann dann nur nichts mehr gespeichert werden? Oder wird auch nichts mehr ausgelesen?

SSDs gehen zuallermeist mit einem Schlag kaputt, dann geht gar nichts mehr.

mit

https://www.heise.de/download/product/crystaldiskinfo-59349

kann man Fehler erkennen, was bei SSDs aber nicht immer klappt, die können "gerne" mal urplötzlich "weg" sein. Selber hatte ich so einen Fall aber noch nie.

Das kommt auf den Schaden an. Das ist wie beim Auto. Einige Sachen kannst Du selber sehen, wie z.B. dass die Reifen kein Profil mehr haben oder zu wenig Öl drin ist, manche Sachen kann die Werkstatt mit einem Diagnosesystem auslesen und andere Dinge treten plötzlich überraschend ein ohne Vorwarnung.

Eine SSD verschleißt durch Schreibzugriffe. Die Speicherzellen können beliebig oft gelesen werden, aber jedes mal wenn man eine Speicherzelle löscht um die neu beschreiben zu können entsteht ein Schaden.

Das kann man sich ein bisschen vorstellen wie Papier, Bleistift und Radiergummi. Radiert man an einer stelle zu oft aus, dann reißt da irgendwann das Papier.

Um das zu verhindern hat eine SSD (im Gegensatz zu SD Karte und USB Stick) ein sogenanntes "wear leveling". Hier versucht die dann neue Dinge auf möglichst wenig benutzten Speicherzellen zu schreiben. Je weniger Daten auf der Festplatte belegt sind, desto mehr Auswahl an frischeren Speicherzellen hat die Platte. Eine SSD die immer fast voll ist geht schneller kaputt wie eine die nur ½ oder ⅔ voll ist.

Es gibt tools die die (S.M.A.R.T.) Daten der Platte auslesen können. Da stehen bei mechanischen Platten Dinge drin wie heiß die geworden ist, wie schnell die Magnetscheiben beschleunigt haben beim einschalten, wie lange es dauert bis der Lesekopf ausgerichtet ist und dazu Grenzwerte. Werden die Werte erreicht, dann warnt die Platte, dass sie verschlissen ist und bald ausfallen könnte. Ist zum Beispiel das Kugellager der Magnetscheiben verschlissen, braucht es länger bis die Scheiben ihre Drehzahl erreicht haben was dann ein Zeichen ist, dass die irgendwann stecken bleiben können.

Bei einer SSD hat man keine Daten die sagen, dass die Mechanik schwerer geht. Dafür kann die aber sagen, ob und wie viele Speicherzellen ausgefallen sind und "heimlich" durch Reservesektoren ersetzt wurden und wie viele Schreibzugriffe auf den Sektoren drauf gemacht wurden. Daran kann man dann sehen, dass bereits einzelne Speicherzellen ausgefallen sind oder bald werden und das bedeutet, dass immer mehr ausfallen kann, man die SSD also schnellstmöglich ersetzen muss.

Geht die Steuerelektronik kaputt, dann passiert das meistens ohne Vorwarnung. Dann sind die Daten im Prinzip noch alle da, man kann die aber nicht auslesen. Auch können einzelne Speicherchips kaputt gehen so dass dann Teile der Daten "weg" sind.

Das kann man nicht vorhersagen, aber anhand der Betriebsstunden kann man erkennen ob ein Ausfall eher wahrscheinlich ist oder nicht. Das kann man mit der Kilometerleistung eines Autos vergleichen. Je mehr Kilometer auf der Uhr, desto wahrscheinlicher ist es, dass irgendwas kaputt geht.