Woran glauben Buddhisten?

9 Antworten

Hallo Phil909,

Du stellst hier die schwierigste Frage. Aber ein paar Aspekte von mir dazu.

Du Fragst: "Woran glauben Buddhisten?". Das ist eine Frage, die natürlich nur ein Christ stellen kann. In den neuen Bundesländern gab es mal einen christlichen Priester der viel Kontakt mit Buddhisten und einem buddhistischen Zentrum hatte und dann irgendwann verzweifelt geschrieben hatte: (sinngemäss) Wir Christen GLAUBEN ja nur alles, aber die Buddhisten WISSEN alles!! GLAUBEN ist kein Ziel im Buddhismus und für Anfänger nur etwas vorübergehendes. Nebenbei gesagt muss auch jeder Buddhist an einige wenige Dinge glauben:

  • dass Buddha auch wirklich gelebt hatte,
  • dass die Lehre Buddhas im Palikanon (der "Bibel" der Buddhisten) wirklich von diesem historischen Buddha stammt
  • und, dass jeder Mensch ebenfalls die Erleuchtung Buddhas erfahren kann.

Mehr muss kein Buddhist dann glauben, auch wenn viele gerne mehr glauben wollen oder würden.

Hier ist der Aspekt (1) an dem ich die Lehre Buddhas festmachen möchte: Gautama war als reicher Fürstensohn auf die Welt gekommen. Hatte viele "Spielsachen", schöne "Wohnung", tolle Gärten, viele hübsche Frauen, Privatlehrer, bestes Essen und ist dann doch abgehauen, weil er unglücklich war und das nicht ertragen konnte. Dann gab er allen Besitz auf und ging in das andere Extrem: er wurde Yogi! Damit hat er sich unter 3 Meistern geistig und körperlich gequält, bis er daran fast gestorben wäre und war auch so nie glücklich gewesen. Bis er dann eines nachts unter dem Bodhibaum meditierte und den Morgenstern aufgehen sah, da erkannte er: JEDES EXTREM im Leben ist schlecht und macht auf Dauer unglücklich - zu reich zu sein, zu viel zu haben macht unglücklich, sich selbst zu quälen macht unglücklich und führt zu nichts ... ja der Weg in der MITTE, der MITTLERE WEG, in der Mitte zwischen den Extremen, das ist der ausgewogene, massvolle und vernünftige Weg wo das Glück liegt. Deswegen nennt man den Buddhistischen Weg, eben auch den "Mittleren Weg", fern von Extremen.

Mein Aspekt (2): Als Buddha noch unter dem Bodhibaum sass, fragte er sich, warum die Menschen nicht glücklicher sind und was sie daran hindert? Und Buddha legte damit den Grundstein seiner Lehre: jeder Mensch ist immer wieder traurig, unglücklich, depressiv - nie ist das Leben so perfekt, dass man nichts mehr daran auszusetzen hätte. Andere Religionsgründer haben hier bei einem Gott oder der Erschaffung der Welt begonnen, aber Buddha bei dem Unglück und Leid in dieser Welt. Damit ist Buddha weg von Spekulationen und hin zu feststellbaren Tatsachen gegangen. Über dieses Leid gehen eben die 4 edlen Wahrheiten. Wie man aber Leid verhindert und wieder glücklicher wird, dazu hat uns Buddha den 8-fachen Pfad an die Hand gegeben.

Mein Aspekt (3) zur Lehre Buddhas: Zur Zeit des historischen Buddha (und auch noch heute) glaubten Inder an ganz viele verschiedenen Götter. Die Inder haben sich dann bekämpft, ob Gott A nicht besser als Gott B ist. Später, ob Allah nicht besser als die hinduistischen Götter ist. Das produzierte viel LEID, Hass, Gewalt, ja auch Kriege. Das hat Buddha den Menschen damals aufgezeigt und deswegen auch keinen (neuen) Gott gelehrt. Buddha hat alle damaligen Götter abgelehnt und eben gerade nicht empfohlen an diese zu GLAUBEN. Den Hindus hat er deswegen gesagt: eure Götter sind ja auch nur sterblich und die Himmel diese Götter auch nur vergänglich, ja, diese Götter können noch nicht einmal die Erleuchtung Buddhas erlangen, weil sie vorher erst wieder Mensch werden müssten. Buddha hat den Menschen in seinem Potential über die Götter gehoben! Für Buddha war es reine Zeitverschwendung sich darüber zu streiten, welcher Gott der "Richtige" ist oder welcher Gott wann die Welt oder die Menschen erschaffen hat. Das hilft den Menschen auf unserer Erde nicht weiter und das macht die Menschen eben auch nicht glücklicher! Insofern hat Buddha solche philosophischen- und Glaubensdiskussionen, als unnütz abgetan. Einem Menschen zu helfen, der meine Hilfe braucht, ist viel wichtiger, als über irgendeinen Gott zu diskutieren. Insofern steht im Mittelpunkt der Lehrer Buddhas nicht das "gott-anbeten", sondern das Handeln in dieser Welt und sein eigenes Leid und das Leid Anderer zu reduzieren. Der Buddhist handelt nicht um irgendeinen abstrakten Gott "zu gefallen" oder in irgendeinen theoretischen Himmel zu kommen, sondern um ein sinnvolles Leben zu leben, mit dem er dann auch selbst zufrieden ist und damit "NICHT LEIDET" ! Buddhismus ist HANDELN für eine bessere Welt und für weniger Leid und mehr Glück in dieser Welt. Buddhismus ist damit eine Individual-Philosophie oder gar eine Individual-Psychologie. Ich als Buddhist bin ein REINER Atheist und handel als solcher in dieser Welt.

Mein Aspekt (4): Für Buddha war die Welt kausal und hat nichts magisches oder esoterisches. Buddha lehrte ganz einfach die Ursache-Wirkungskette (auch "Karma" ist nicht mehr), welche auch heute (überwiegend) in der Wissenschaft angewendet wird. Damit ist der Buddhismus in vieler Hinsicht gut "kompatible" mit der modernen Wissenschaft. Im Buddhismus gibt es eben keinen "Geistergott" der die Welt erschaffen musste und auch keinen weissbärtigen Mann der alleine auf der leeren Erde steht und mit Lehm die ersten Menschen formt. Die Lehre Buddhas ist hier rational und logisch.

Es gibt natürlich noch viele andere Aspekte welche auch Buddhismus ausmachen oder die vielen verschiedenen Strömungen - aber ich möchte hier ja kein Buch schreiben!

Grüsse
http://www.zen.fuer-uns.de/

wisehead  24.01.2013, 16:02

Das hast du echt schön erklärt. :)

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Buddhisten glauben an das Nirvana und dass sie dieses nur erreichen, wenn sie sich von den Verstrickungen des Daseins lösen und Erläuchtung erlangen.

Solange sie diesen Zustand des Buddha nicht erreichen, sind die dazu verdammt immer wieder geboren zu werden, bis sie den Kreislauf der Wiedergeburt endlich durchbrechen und als Buddha ins Nirvana (<- nichts) gelangen

Im Buddhismus spricht man nicht von Glauben, sondern eher von Vertrauen in das was der Buddha lehrte. Der historische Buddha lehrte, dass alles unzulänglich ist und deswegen als leidvoll empfunden wird. Er lehrte, dass alles was bedingt entstanden ist auch wieder vergeht. Er lehrte, dass alles unpersönlich ist und es keinen festen Kern (Seele) gibt. Ursache bedingte Entstehung. Er zeigte einen Weg auf, wie man das alles selber erfahren, durchschauen kann (sehen wie die Dinge wirklich sind) und wie man aus dieser Tretmühle (samsara) heraus kommen kann. Glauben ist Nichtwissen. Im Buddhismus geht es um eigene Erkenntnisse und daraus resultierender Weisheit.

Watt gibt es denn da nicht zu verstehen? Lebe gut und lerne deinen Egoismus zu besiegen und du hast nach ein paar "Durchläufen" Ruhe. Machst du das nicht, dann darfst du nochmal über "Los" gehen und die ganze Kac.ke von vorne erleben.

Wenn er athaist ist und Gott ablehnt wie kann er entscheiden das wir wiedergeboren werden Das passt nicht er ist von einer Mutter geboren wie jede andere und behauptet das Wiedergeburt tatsächlich gibt es geht nicht als eine Ameise, hund ü.s.w . Erhat ja Gott verstossen sagen wir mal wie kann er behaubten das wir wiedergeboren werden er ist wie der Pharao er hat ja selber gesagt das er Gott sei in alten Ägypten hatten die viele ausergewöhnliches Pyramide ,Akku,Licht u.s.w. weltwunder Mann lehnt Gott ab und behaubtet selber Gott zu sein in der Weltgeschichte gibt's viele Fälle. Also Buddha ist nur ein MHYTOS :)