Woher kommt der blindwütige Hass auf Veganer und Vegetarier, den manche zelebrieren?

15 Antworten

Ich schätze es verhält sich dabei wie mit vielen progressiven Dingen. Es ist etwas relativ neues, vor allem die Masse, früher gab es zwar Veganer_innen, aber nicht wirklich viele. In dieser Gesellschaft existiert aber, warum auch immer, eine grundsätzliche Ablehnung gegenüber allem, was progressiv oder neu ist, auch wenn das nichts mit einem selbst zu tun hat. Was geht es mich an, was andere Menschen essen, wenn sie damit keinem führendem Wesen schaden (was Veganer_innen ja explizit nicht machen)? Aber irgendwie gibt es Menschen die sich anscheinend gestört fühlen, dass es Menschen gibt, die es schaffen zu überleben ohne dafür Tiere auszunutzen und deshalb wird halt gegen uns gehetzt...


Freibierbauch  15.12.2023, 02:15

Sie haben Recht, wenn Sie den Veganismus als Ideologie dem Progressiven zuordnen. Daher gibt es auch in den progressiveren Ländern wie z. B. Schweden, Norwegen, UK, Niederlande, (Nord)deutschland auch prozentual deutlich mehr Veganer als im eher konservativen Süden und Osten Europas.

Allerdings erscheint mir Ihre Erklärung zu simpel. Nicht das Neue an sich erzeugt Misstrauen, sondern gewöhnlich nur das, was das eigene Leben betrifft bzw. dieses einschränken könnte. Der Fragesteller bezog sich aber explizit darauf, dass Veganer auch als Personen ablehnt werden würden, nicht auf die Ablehnung der veganen Ideologie an sich. –

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Kaenguru161  15.12.2023, 15:21
@Freibierbauch

Veganismus ist keine Ideologie so Vogel. Eine Ideologie ist eine Weltanschauung, beziehungsweise ein ideal, auf das hingearbeitet wird. Vegan sein ist ein Livestyle, bzw eine Art der Ernährung/des Konsums.

Wo die Niederlande und Deutschland progressiv sind, würde mich auch ernsthaft interessieren...

Und wo für nicht vegane Menschen die potentielle Einschränkung bestehen soll, wenn andere Menschen keinen Tieren Leid zufügen soll, steht auch einfach so im Raum. Ist ja nicht nur bei Veganismus so, wen schränkt es ein, wenn ich queer bin? Wen schränkt es ein, wenn ich geschlechtergerechte Sprache verwende?

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buma1978  28.01.2024, 08:14
@Kaenguru161

Ich sehe das ähnlich der Woke-Diskussion und den aggressiven Tendenzen während der Lockdown Phasen.

In der westlichen Gesellschaft wird großer Wert auf Individualität gelegt. Alles, was dem entgegen eine politische Haltung mit vorgehaltenem Zeigefinger propagiert oder wie während dem Lockdown die persönliche Freiheit sogar einschränkt, wird als Angriff auf die eigene Person empfunden.

An dieser Stelle kommt das Sendungsbedürfnis eines Teiles der Veganer ins Spiel, für die Veganismus durchaus eine politische Ebene hat und für die frei laufende Fleischfresser aus der Steinzeit übrig geblieben sind. Eben diese Fleischfresser differenzieren nun aber auch nicht zwischen Veganern mit und ohne Sendungsbewusstsein.

Ähnlich der Woke Diskussion wird der vorgehaltene Zeigefinger als Angriff verstanden.

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medmonk  28.01.2024, 08:13
Aber irgendwie gibt es Menschen die sich anscheinend gestört fühlen, dass es Menschen gibt, die es schaffen zu überleben ohne dafür Tiere auszunutzen und deshalb wird halt gegen uns gehetzt.

Es ist den meisten Nicht-Veganern schnurzpiepegal, was du selber isst und ob du dich für ein Schnitzel vom Rind, Schwein oder Pferde oder doch für „Tofu” entscheidest. Den meisten geht eher das Missionieren auf den Senkel.

Es gibt auf beiden Seite extreme und es sich auch in der Art und Weise widerspiegelt, wie zum Teil miteinander - resp. eher gegeneinander umgegangen wird. Es gibt überall Idioten die über die Stränge schlagen und das gilt sowohl für Veganer als auch für Nicht-Veganer.

Was mir viel mehr und grundsätzlich auf den Senkel geht, ist ein inflationäres Framing von angeblichen Hass und Hetze gegen wen oder was auch immer.

Statt bunten, offenen und liberalen Gesellschaften mit unterschiedlichen Positionen, Meinungen und Ansichten - gewinnt man bzw. gewinne ich eher zunehmend den Eindruck, dass wir uns mehr zum Spießbürgertum 2.0 entwickelt. Es fehlt jedenfalls auf beiden Seiten teils an Respekt und es alle betrifft.

Wen schränkt es ein, wenn ich geschlechtergerechte Sprache verwende?

Menschen mit fremder Muttersprache sowie all jene, die bereits aufgrund von anderen Defiziten wie gesundheitliche Beeinträchtigungen (u.a. Blindheit) auf eine vereinfachte(!) Sprache sowie auf Hilfsmittel angewiesen sind. Unterstrich und Asterix grenzt mehr aus und zwar unabhängig vom Geschlecht.

Es macht einen erheblichen Unterschied aus, ob man sich dadurch ggf. nicht angesprochen fühlt oder ob man aufgrund von einer „Grammatik frei nach Schnauze” gar nicht erst dazu in der Lage ist Inhalte verstehen zu können.

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Der kommt von den wenigen, aber sehr aktiven und negativ auffälligen veganen Fanatikern, die missionierend und aggressiv ungefragt jeden angreifen, der es wagt, Fleisch als wohlschmeckend zu bezeichnen.

Blindwütigen Hass habe ich in dem Zusammenhang noch nie gesehen.

Ich persönlich achte gar nicht darauf, was andere Leute essen.

Allenfalls, wenn ich eine Veranstaltung ausrichte, bitte ich Rückmeldung, wer veganes Essen haben will.

Was mir aber schon teils auffiel, dass manche Veganer (selten Vegetarier) sich ungefragt in die Essgewohnheiten anderer Menschen einmischen bzw. diese negativ behaftet kommentieren.

Das könnte mich auch stören, wenn dies jemand bei mir tut, und zu einer unfreundlichen Aussage meinerseits führen.

Jedoch nicht zu blindem, wütenden Hass.

Ich mache mich über missionierende Veganer/Vegetarier gern lustig.. manchmal auch gegenüber den "normalen Vega/Vege" (aber in einer Form die diese verstehen und i.d.R. herzlich mitlachen :))... doch dieser Humor wird häufig von verklempten Sauertöpfen (oft mit bunten Haaren) gern als "Hass" missinterpretiert.

Meine Erfahrung ist, dass viele Veganer/Vegetarier äußerst dünnhäutig sind und zu Überreaktionen neigen :)

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Gruß, JB

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Kaenguru161  08.12.2023, 15:02

Ha ha ha sehr witzig...

Witze auf Kosten von der Lebenseinstellung von einer Menschengruppe, lustig

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Mork77  28.01.2024, 07:55
@Kaenguru161

Siehst du, Es ist genau diese mangelnde Fähigkeit zur Selbstironie.

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Kaenguru161  16.03.2024, 00:29
@Mork77

Selbstironie wäre, wenn ich es selbst machen würde. Und zu Selbstironie gehört auch immer eine klare abgrenzung zum gesagten, das existiert hier einfach nicht...

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Ich vermute eine Mischung aus extremer Genervtheit von den Missionaren, die es leider darunter gibt und eine Art schlechtem Gewissen.

In erster Linie will sich aber halt niemand gerne ins Essen reinquatschen lassen (vor allem nicht auf der Moralschiene), und gerade Veganer haben leider nicht selten die Angewohnheit genau das zu tun.

Dazu kommt, dass sich gerade die Missionsveganer häufig absolut asozial gegen andere Menschen verhalten/verbal geben und sich dann für moralisch was besseres halten - und das kann Mensch sogar noch viel weniger leiden, als das Reingequatsche ins Essen.


Freibierbauch  15.12.2023, 02:20

Sehe ich ähnlich. Gutmenschen allgemein sind meist sehr überhebliche, arrogante Personen, ihre Moral nur Tartüfferie, da nicht Liebe zum Tier, zur Natur, zu „Flüchtlingen“ usw., sondern Hass auf den Otto-Normalo von nebenan die psychologische Triebkraft ist. Wer aber glaubt, aufgrund seiner Einstellung die Moral für sich gepachtet haben, wird in der Realität immer amoralisch handeln, da er es ja innerlich nicht nötig hat, sich zu hinterfragen. Er richtet lieber über andere und ist genau das, was Jesus bekämpft hat: Ein Pharisäer.

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