Wo Chemie studieren?

4 Antworten

Wenn du es gewohnt bist in einer Großstadt zu wohnen, dann solltest du in einer Großstadt studieren, die eine größere Ansammlung von Unternehmen der chemischen Industrie aufweist. Es ist wichtig schnell Anschluss an die Industrie zu finden. München ist deshalb eine gute Adresse, weil es dort viele Konzerne gibt in denen du Werkstudentenstellen bekommen kannst und der Ruf gut ist. Ansonsten ist Nordrhein-Westfalen empfehlenswert, da viele Städten dicht beieinander liegen und du schnell eine Werksstudentenstelle in einer anderen Stadt erreichen könntest.

Sei dir aber bewusst, dass Chemie kein Fach ist, welches zu späterer Arbeit in der Forschung führt, sondern eher zu Arbeitsplätzen in Qualitätssicherung und Vertrieb oder immer häufiger zu komplett fachfremder Arbeit. Mach dir also vorher Gedanken, ob du deutschlandweit für einen Job umziehen willst, oder nicht doch lieber was anderes studieren willst. Wenn du an medizinischer Chemie Interesse hast, wie der Großteil der Chemiestudenten, solltest du bspw. eher Pharmazie als Staatsexamen studieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin sehr expertisenreich und extrem schlau.

Im Grunde genommen hat jeder seine eigene Meinung über irgendeine Universität. Such dir eine Universität raus, vielleicht nicht in einer Großstadt, denn dort sind die Mieten auch hoch.

Vielleicht in einer Stadt, wo du gute Verkehrsanbindungen hast.

Komm nach Berlin. Wenn du unmittelbar dort studieren willst, wo Wissenschaftsgeschichte geschrieben wurde, gibt es keinen schöneren Ort. Die Unis haben Weltruf und die Stadt bietet für Studierende viele Attraktionen.

Nur die Mieten sind für Studierende natürlich krass. Da muss man natürlich im Voraus schauen, was geht und was nicht.

Von Experte Miraculix84 bestätigt

Hallo Lisa,

wichtig zu wissen ist, dass das Studium bis zum Bachelor keine echten Forschungsschwerpunkte hat und eher mit der Schule vergleichbar ist. Mit mehr Selbstverantwortung, natürlich. Aber es ist egal, was für einen internationalen Ruf die Uni hat oder ob dort weltbekannte Professoren sind usw. Das spielt erst eine Rolle beim Masterstudium und bei der Promotion. Auch da spezialisierst Du Dich ja erst.

Das was viel wichtiger ist, sind die konkreten Professoren/Dozenten, die Deine Vorlesungen halten. Und leider: Das kann man sich nicht aussuchen und es ist mehr oder weniger Glückssache. Bewertungen anderer Studenten helfen auch kaum, weil ja gar nicht gesagt ist, dass Du die gleichen Professoren bekommst.

Was ich empfehlen kann, sind kleine Universitäten in kleineren Städten. Gerade zum Anfang muss es ja nicht gleich Berlin oder München sein. Auch sind die Mieten in kleineren Städten geringer und die Wege kürzer. Wer sitzt schon gerne den halben Tag in der U-Bahn?

Meine ältere Tochter studiert zum Beispiel Biophysik an der Uni Lübeck. Die Uni hat nur 4000 Studenten insgesamt und man kennt ganz schnell jeden Professor persönlich. Und eben eine schöne, kleine Stadt dazu und das Meer ist nicht weit. Nur Chemie kannst Du da nicht studieren. Ist also nur ein Beispiel. Aber allgemein würde ich auch eher Spezialstudiengänge empfehlen also so ganz klassische Massenstudiengänge wie Chemie. So etwas wie zum Beispiel https://www.uni-luebeck.de/studium/studiengaenge/molecular-life-science.html

Meine jüngere Tochter studiert Elektro- und Informationstechnik in Kiel. Die Uni ist deutlich größer, aber immer noch überschaubar. Und Kiel ist auch günstig. Da kann man natürlich auch Chemie studieren.

In Schleswig-Holstein haben alle Studenten ein Semesterticket, was für ganz Schleswig-Holstein gilt. Die waren damit auch schon auf Sylt.

Wenn man kein Meer mag und lieber Wald, kann man Chemie auch gut an der TU Clausthal studierenhttps://www.tu-clausthal.de/studieninteressierte/studiengaenge/bachelor-studiengaenge/chemie

Also: Viel Erfolg!

segler1968  02.07.2021, 06:41

Vielleicht als Ergänzung: In Massenstudiengängen wird mehr ausgesiebt als in Spezialstudiengängen. Letztere sind teilweise sehr familiär und man hat eben auch schnell persönliche Bindungen zu den Professoren. Wobei allgemein bei Naturwissenschaften die ersten Semester hartes Brot sind. Weil man doch ganz anders denken muss als an der Schule. Und Du warst vielleicht in Deiner Klasse eine der besten in Chemie. Aber das waren alle Chemie-Studienanfänger und plötzlich bist Du nur noch Durchschnitt. Woran viele scheitern, ist die Mathematik. Ohne die geht es aber nicht, nur rechnen viele nicht damit.

Bei meiner Biophysik-Tochter waren am Anfang 45 Studenten und dann nach vier Semestern noch so knapp 20. Aber sie war die beste ihres Semesters und bekam dann ein China-Stipendium und hat in Wuhan Physik auf Mandarin studiert. Also nicht jammern, wenn es mal in den ersten Semestern schwierig wird ;-)

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