Kann man, wenn man eine Ausbildung zum Chemielaboranten macht, danach auch ohne Abi Chemie an einer Uni studieren?

6 Antworten

Zusätzlich zur gut abgeschlossenen Ausbildung ist noch mehrjährige Berufserfahrung erforderlich.

Dann ist es möglich, an bestimmten Hochschulen die Zulassung zum Studium zu bekommen.

Aber: Ob man es dann aber auch schaffen wird, dieses sehr schwierige Studium erfolgreich zu schaffen, das ist eine andere Frage.

Beruflich qualifizierten Studenten – ohne Abitur – fehlen oft viele Vorkenntnisse, z.B. in Mathe, die „normale“ Studenten – mit Abitur – bereits in der Oberstufe des Gymnasiums erworben haben. Im Studium werden diese Vorkenntnisse vorausgesetzt.

Der bessere und erfolgversprechendere Weg zum erfolgreichen Chemiestudium ist deshalb auf jeden Fall: Abitur machen mit Chemie als Leistungskurs und dann studieren.

Ein Studium ohne Fachhochschulreife oder Abitur ist möglich, dann ist man "beruflich qualifiziert".

Es gibt dazu in jedem Bundesland unterschiedliche Regelungen.

Generell gilt:

  • Nur mit dem Haupt-/Realschulabschluss und Ausbildung darf man nicht studieren.
  • Man benötigt nach der Ausbildung *immer* auch zwei, teilweise drei Jahre Berufserfahrung, um fachgebunden (d.h. in seinem Fachbereich) studieren zu dürfen. Teilweise gibt es in den Bundesländern dann aber Aufnahmeprüfungen oder zumindest ein Beratungsgespräch.
  • Wenn man einen "Meister" oder "Techniker" (oder eine ähnliche Weiterqualifikation, z.B. einen Fachschulabschluss) ablegt, hat man den uneingeschränkten Hochschulzugang. Man darf dann alle Fächer studieren.
  • Die Plätze sind begrenzt. Nur weil man theoretisch studieren darf, heißt es nicht, dass man automatisch einen Studienplatz bekommt.
  • Man sollte kritisch prüfen, ob man die Voraussetzungen für ein Studium überhaupt mitbringt. Gerade bei naturwissenschaftlich-technischen Fächern ist ein Einstieg ohne Oberstufenmathematik fraglich. Für fast jedes Studium benötigt man gute Englischkenntnisse (Fachliteratur ist oft nur auf Englisch erhältlich, teilweise werden Module auf Englisch unterrichtet) und Grundlagen im wissenschaftlichen Arbeiten fehlen auch. So etwas muss man sich *vorher* aneignen.

Die genauen Regelungen für die einzelnen Bundesländer sind hier nachlesbar:

http://www.studieren-ohne-abitur.de/web/

oder in diesem Flyer:

http://www.studieren-ohne-abitur.de/export/sites/default/.content/pdf/CHE_kurz_und_kompakt_SoA_2019.pdf

Schau dir an der Uni deiner Wahl (online) die Regelungen an bzgl.:

  • Studieren ohne Abitur
  • Studium für beruflich Qualifizierte; Ausbildung und Berufserfahrung (2-3 Jahre), fachgebunden

Da Chemie B.Sc. an zahlreichen Universitäten ohne NC angeboten wird, kann man deine Frage mit einem klaren ja beantworten: vermutlich hast du gar keine schlechten Karten. Aber länder- und hochschulspezifisch können Zugangsbedingungen darüber hinaus etwas variieren.

Ja, das kannst du. Ich glaube, das ist in den Bundesländern jeweils geregelt. Du brauchst vermutlich überall ein gewisses Maß an Berufserfahrung, also Ausbildung machen und dann studieren geht nicht. Und dann musst du einen Aufnahmetest bestehen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Promovierter Chemie-Ingenieur

Ja aber du brauchst nach der Ausbildung noch zusätzliche Berufserfahrung in diesem Bereich.