Wissenschaft und Religion?!

18 Antworten

Viele große Wissenschaftler waren auch durchaus religiös, manche zogen geradezu ihren Forschergeist aus ihrem Glauben, aus dem Wunsch, "Gottes Wege" zu verstehen und zu ergründen.

Der katholischen Kirche wurde und wird oft "Wissenschaftsfeindlichkeit" vorgeworfen. Das ist aber nur teilweise richtig: Die mittelalterlichen Klöster haben in ihren Bibliotheken nicht nur theologische Werke bewahrt, sondern auch die naturwissenschaftlichen Werke der Antike. Ohne sie wären die Grundlagen der Mathematik und damit aller Naturwissenschaft verloren gegangen. Die katholische Kirche hat sich meines Wissens nie gegen die Wissenschaft an sich gestellt, sondern "nur" gegen wissenschaftliche Theorien (Erkenntnisse), die wesentlichen Glaubenssätzen widersprachen.

Es sind zwei völlig verschiedene Bereiche, die selbstverständlich parallel existieren können!

Der Fehler liegt in der Auslegung christlicher Religionen: eine "Person Gott" gibt es nicht(alle übernatürlichen Kreaturen entspringen der menschlichen Fantasie) - es heißt ja auch: "du sollst dir kein Bildnis machen". Es gibt zwar eine "Schöpfung"(das Universum), aber die Erklärung dessen Entstehung liegt für uns unerreichbar jenseits von Raum und Zeit. "Gott" ist die Hauptsache, welchem du dein Leben widmest: Nächstenliebe, Naturschutz, soziale Gerechtigkeit("gute Hauptsachen", eigentliches Ziel einiger Religionen)... oder auch einem Fußballverein, ein Auto, Geld, Profit, Macht,... oder eben auch die nicht gerade sinnvolle Huldigung einer von Menschen erfundenen übermächtigen Kreatur.

Die Religion sollte sich also um die christlichen Grundwerte kümmern - und nicht ein Fantasiegebilde in den Mittelpunkt stellen! Selbstverständlich müsste der Pastor angesichts der echten Werte auch andauernd Kapitalismuskritik üben!

Die Lehren der Meister bilden keine Institutionellen Religionen, wie gewöhnlich angenommen wird. Sie sind eine wohlbegründete Wissenschaft, die Wissenschaft der Seele. Wer immer diese Wissenschaft nach den Anweisungen der Meister mit Vertrauen praktiziert, erlangt die selben Erfahrungen und kommt zu denselben Ergebnissen, ganz gleich, welcher Religionsgemeinschaft oder Kirche er angehört.

Die Wissenschaft der Seele ist der Kern aller Religionen und das Fundament, auf das sie sich alle gründen.

Gott schuf den Menschen, und der Mensch schuf im Laufe der Zeit die Religionen als die vielen Mittel seiner Erhebung, entsprechend den vorherrschenden Bedingun­gen der Völker. Während wir uns dieser Mittel bedienen, müssen wir unser morali­sches und spirituelles Wachstum so anheben, dass wir Gott näher kommen. Es sollte zur Kenntnis genommen werden, dass dies nicht nur eine Möglichkeit, sondern so si­cher und gewiss ist wie in der Mathematik zwei und zwei vier sind. Dazu brauchen wir natürlich die richtige Führung und Hilfe eines Adepten, der nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis der Wissenschaft der Seele wohl bewandert ist.

Dies ist nicht nur ein Gebiet für Philosophen, Theologen oder intellektuelle Grö­ßen. Ich nenne nur zwei Beispiele, um dies zu veranschaulichen:

Gott wird in allen Schriften als der Vater des Lichtes, Nooran-ala-noor, Swayam jyoti swarup beschrieben – Ausdrücke, die alle das gleiche bedeuten. Wenn ihr eine religiöse Autorität nach der Bedeutung dieser Worte fragt, werdet ihr zur Antwort erhalten, dass dies nur bildliche Begriffe ohne jegliche innere Bedeutung sind. Und warum? Weil dieser Mensch noch keine praktische Erfahrung vom unerschaffenen, unvergänglichen, selbstleuchtenden und schattenlosen Licht Gottes in sich erhalten hat. Jenes Licht, das Moses, Zarathustra, Buddha, Christus, Mohammed, Nanak, Kabir und andere tatsächlich bezeugten und verwirklicht haben. Sie lehrten jene, die mit ihnen in Verbindung kamen, das gleiche zu tun. Kirpal Singh

Das Gemeinsame an Wissenschaft und Religion ist sicher, dass beide versuchen, die Welt erklärbar zu machen (d.h. eine Begründung dafür zu finden, warum sie existiert und wie man mit ihr und dem eigenen Leben am besten zurechtkommt).

Der Unterschied zwischen Wissenschaft und Religion besteht einfach nur darin, dass Wissenschaft nur dort von Erkenntnis spricht, wo das Erkannte beweisbar ist.

Religion dagegen steht auf dem Standpunkt, dass keineswegs alles beweisbar ist, was richtig und für den Menschen wichtig ist.

grtgrt  28.12.2014, 11:49

Da Religionswissenschaft keine Religion -- sondern eine Wissenschaft -- ist, kann sie über Glauben zwar sprechen, Unfehlbarkeit aber höchstens dort beanspruchen, wo sie Beweise vorlegen kann.

Umgekehrt sollte man einsehen, dass die Aussagen der Bibel nicht den Anspruch erheben, wissenschaftliche Aussagen zu sein: Sie suchen auszudrücken, was in damals gängigen Bildern ausdrückbar war, genau genommen aber nur durch den Glauben erfassbar ist.

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"Die Naturwissenschaften braucht der Mensch zum Erkennen, den Glauben zum Handeln. Religion und Naturwissenschaft schließen sich nicht aus, wie heutzutage manche glauben und fürchten, sondern sie ergänzen und bedingen einander. Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende aller Überlegungen." - Max Planck (1858-1947), deutscher Physiker, Begründer der Quantentheorie

"Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott." - Werner Heisenberg (1901-1976), deutscher Physiker

(Quelle: http://www.hjcaspar.de/gldateien/glauwizit1.htm)