Wie ist das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Religion?

13 Antworten

Wissenschaften und Religionen haben kaum Berührungspunkte und schliessen einander nicht aus. Es kann einem Gläubigen beim Zahnarzt durchaus helfen zu beten, dass alles gut gehen möge, doch eine Spritze gegen die Schmerzen beim Zahn ziehen wird er deswegen kaum verschmähen. Ebenso können Religionen Antworten geben, welche die Wissenschaft nicht geben kann. Es kommt erst dann zu Spannungen, wenn das eine gegen das andere versucht wird auszuspielen. Dabei geht es auf beiden Seiten kaum um die Wahrheit, sondern nur um Rechthaberei und Neid.

Wie das Verhältnis zwischen Blondine und Brünette. Beide halten sich für jeweils besser, wichtiger, beliebter etc. um sich am Ende wieder als gleichermaßen gut, wichtig und begehrt zu erkennen - und zu versöhnen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

eher schlecht, vor allem Dank der dogmatischen Wissenschaftler, die denken, sie allein hätten die absolute Wahrheit gepachtet.

diderot2019  16.10.2020, 21:08

Jeder Wissenschaftler weiss, dass die Wissenschaften nicht die Wahrheit sind. Wissenschaftler sind aber überzeugt, dass die Wissenschaften der beste Weg zur Wahrheit ist.

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Midgardian  18.10.2020, 07:25

Das denken Wissenschaftler aber nicht. Das denken Gläubige.

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Ist BEIDES Glauben.

Die Wissenschaft Glaubt auch nur die Weisheit mit dem Löffel gegessen zu haben, hat aber nachweislich schon sehr oft geirrt.

Ich lasse JEDEM seinen Glauben und

Glaube was ICH will.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Grundlage der Wissenschaften ist der Zweifel: Du sollst alle deine Theorien, deine Vorurteile und dein Weltbild immer und immer wieder hinterfragen und mit Experimenten zu widerlegen versuchen. Wenn die Beobachtungen gegen deine Vorstellungen sprechen, musst du deine Vorstellungen ändern.

Die Grundlage der Religionen ist der Glaube, und zwar gerade auch dann, wenn der Glaube den Beobachtungen widerspricht.

Wissenschaften und Religionen widersprechen sich also von der Grundhaltung her. Natürlich gab es bis vor einigen Jahrzehnten viele gute Wissenschaftler, die religiös waren. Das ging deshalb gut, weil damals das Weltbild der monotheistischen Religionen noch nicht eklatant mit den Wissenschaften kollidierte. Mit der Astronomie, der Evolutionstheorie und den Gehirnwissenschaften hat sich dies geändert. Man kann zwar heute noch in gewissem Sinne 'religiös' sein und trotzdem seriös Wissenschaften betreiben. Einstein nannte sich z. B. religiös. Seine Religiosität bestand aber in der Bewunderung der Schönheit und Harmonie der Naturgesetze, ausdrücklich nicht im Glauben an einen persönlichen Gott. Wenn also Einstein religiös genannt wird, dann muss man mindestens hinzufügen, dass er auch Atheist war. Ähnliches gilt wohl für die meisten Naturwissenschaftler, die sich 'religiös' nennen. Selbst wenn jemand sagt, er glaube an Gott, müsste man nachfragen, was genau er damit meint. Mir sagte dazu eine 'gläubige' Christin: "Vielleicht ist Gott ja das Nichts, aus dem alles entstanden ist." - Das ist jedenfalls nicht das gleiche Christentum wie das der Bibel.