Will sie ihn an sich binden oder kann sie das wirklich nicht mehr?
Meine Schwiegermutter konnte bis vor 5 Jahren noch alles alleine. Dann ist mein Schwiegervater gestorben und sie konnte gar nichts mehr. Mein Mann muss jetzt alles machen. Er muss ihre Papiere abheften (aber wehe, da liegen mehr als 2 Briefe, dann gerät sie schon in Panik, weil sie die Unordnung nicht mag), er muss sie zum Arzt fahren, der in 5 Minuten fußläufig erreichbar ist. Das gleiche gilt für den Friseur. Er muss mindestens 2 x am Tag sie besuchen. Sie bestellt jeden Tag bei HSE irgendwelche Sachen und mein Mann muss die Sachen wieder zur Post bringen, weil sie die Sachen doch nicht braucht. So geht er tagtäglich.
Was bezweckt sie damit? Wir können selber nichts machen, weil mein Mann nicht weiß, wann seine Mutter mal wieder anruft und etwas möchte.
8 Antworten
Sie will einfach nicht alleine bleiben - hat vielleicht Angst vorm alleine sein und ihr ist fade. Depression ?? Natürlich wird das ein Teil der Trauer sein, aber nach 5 Jahren sollte das eigentlich so extrem nicht mehr sein.
Da hilft nur eines: ABGRENZUNG .... Dein MANN muss hier die Grenzen ziehen, indem er z.B. sagt: ich helfe Dir gerne, aber nicht jeden Tag = entweder 1x pro Woche, wo zum Arzt gefahren, wird, zum Frisör gegangen wird, eingekauft wird und auch die Pakete zurück gesendet werden - das geht sich leicht an einem Tag aus! (so hat das meine Mutter mit meiner Großmutter gemacht).
Er muss ihr klar machen, dass er ein eigenes Leben hat und sie letztendlich geistig abbaut, "alt" wird, wenn sie nicht selbst aktiv bleibt und macht was geht.
Gibt es evtl. eine Seniorengruppe mit der sie sich treffen kann ? oder ev. einen Ort/ Tagesbetreuung wo sie am Tag betreut und beschäftigt wird. - sozusagen ein Kindergarten für Erwachsene - wo Sozialfachbetreuer den Tagesablauf gestalten?
Dein Mann ist weder Taxifahrer noch Paketbote..... Helfen wenn es nicht geht, aber fordern und fördern WENN es geht.
Meine Schwiegermutter ist fit wie ein Turnschuh. Sie fährt bald für 3 Wochen alleine in den Urlaub. Sie fährt Auto, Fahrrad, geht fast jeden Tag mit ihrer Nachbarin oder ihrer Schwägerin spazieren, putzt ihre Wohnung, kocht, wäscht und bügelt.
Sie hat niemanden mehr und will nun ihren Sohn bei sich haben um nicht alleine zu sein.
Wenn dein Mann das nicht will, dann soll er ein Wörtchen mit ihr reden und eventuell eine Pflege für sie einstellen.
Wie gesagt, wenn dein Mann das nicht will soll er mit ihr reden.
Mein Mann will das ja, aber die Kinder und ich hätten auch gerne etwas von ihm.
Wenn dein Mann das will kannst du nicht viel dagegen tun. Wie du und die Kinder euch fühlt hast du ihm mitgeteilt?
Er kommt dann jedesmal genervt wieder und lässt den Frust an uns aus.
Ja, aber seine Mutter ist ja so alleine und hilflos. Ich kann ja putzen, damit ich mich nicht so alleine fühle, ist seine Antwort
Sprich mit Deinem Mann darüber, auch, wie Du das empfindest, so unikat sind solche Situationen übrigens keineswegs.
Letztlich muss er sich dessen bewusst werden, dass es hier ein Problem gibt, denn nur er kann das lösen - in Gesprächen mit Dir und seiner Mutter, ggf. müsst ihr nach für alle Beteiligten tragfähigen Kompromissen suchen.
Du/ihr solltet versuchen euch in ihre Lage hineinversetzen. Sie ist alleine und hat niemanden mehr. Sie kommt sich vielleicht mit mal überflüssig vor. Ihre Aufgabe im Leben ist soweit vorbei. Sie hat eventuell das Gefühl, dass sie keiner mehr braucht. Das ist ein schreckliches Gefühl.
Wenn euch das stört und sie zu viel von euch verlangt, dann müsst ihr schauen, ob sie vielleicht in ein Wohnheim sollte oder einen Pfleger bekommen muss. Redet mit ihr. Sie fühlt sich vielleicht einfach nur einsam und möchte so viel es geht an eurem Leben teil haben. Oft hilft es das mal ehrlich und liebevoll zu sagen und ihr beizubringen.
Meine Mutter ist seit ich denken kann auf andere angewiesen. Sie hat MS seit ich 3 war und ich musste mich schon immer mehr um sie kümmern, wie sie um mich. Und das wird immer schlimmer, je älter sie wird. Sie kann nichtmal alleine etwas kochen, seitdem sie auch noch einen Schlaganfall hatte. Alleine Einkaufen geht garnicht.
Macht einen Tag in der Woche aus, wo ihr zu ihr fahrt und euch um sie kümmert. Geht mit ihr zusammen zufuß einkaufen, damit sie nicht abbaut. Das mache ich bei meiner Mutter genauso und ich rufe sie jeden Tag an. Die Gespräche dauern meist nicht mal 5 Minuten. Einfach um zu sehen, dass es ihr gut geht. Das würde ich euch auch empfehlen.
Meine Schwiegermutter ist fit wie ein Turnschuh. Sie fährt bald für 3 Wochen alleine in den Urlaub. Sie fährt noch Auto, Fahrrad, geht fast jeden Tag mit der Nachbarin oder ihrer Schwägerin spazieren, putzt ihre Wohnung alleine, kocht, wäscht und bügelt.
Ja, dann kannst du dir ja sicher sein, dass sie sich einfach nur alleine fühlt. Redet mit ihr.
Das hat mein Mann schon öfter gemacht, dann drückt sie auf die Tränendrüse. Als mein Schwiegervater noch lebte, musste mein Mann auch 2 x am Tag zu Besuch kommen. Er kommt nur jedesmal genervt wieder, weil er sich immer wieder das gleiche anhören muss und lässt den Frust dann an uns aus.
Tja Mutter sein ist schwer. Erstrecht, wenn man es Jahre lang war und mit mal ist das Kind weg. Hast du Kinder? Dann wirst du frühe roder später wissen, was ich meine. ^^
Ihr könnte nicht mit ihr brechen, das macht man einfach nicht. Aber ihr könnt ihr sagen, dass ihr heute was anderes vor habt. Macht einen Tag in der Woche aus und gut. Ruft sie regelmäßig an. Sie muss sich dran gewöhnen. Das Abnarbeln dauert lange.
Wir haben 2 Kinder, die waren früher auch den ganzen Tag bei Oma und Opa, weil sie das wollten. Ich hatte die Kinder nur zum Schlafen da.
Und? Dann ist es für seine Mutter ja sogar noch schlimmer. Versteh das doch auch. Meine Schwiegermutter ist tot. Und ich wünschte mir, sie wäre noch da.
Meine Mutter ist auch im Februar gestorben. Als sie im Sterben lag durfte ich sie auch nicht besuchen. Ansonsten auch nur, wenn mein Mann am Wochenende arbeiten musste.
Was habe ich davon? Eine 15-jährige und einen 12-jährigen, die total unselbstständig sind, weil die Oma ihnen alles abgenommen hat. Zum aufräumen mussten wir runter kommen, weil die Kinder das nicht mussten und genauso läuft es heute noch.
Warum durfest du sie nicht besuchen? Mein Mann war bei seiner Mutter, als sie starb. Sie hatte Lungenkrebs, von dem keiner von uns was wusste und lag auf der Intensiv. Es durften aber nur 3 von 9 Kindern dabei sein. Mein Schwiegervater wollte nicht dabei sein. Die Schwiegerkinder durften auch nicht dabei sein. Aber ich habe mit ihr telefonieren können. Zumindest konnte ich ihr sagen, dass ich sie lieb habe.
Ich verstehe dich, aber auch deine Schwiegermutter irgendwie. Sie ist jetzt ganz alleine. Und du bist auch irgendwie mit Schuld daran, weil du ihr deine Kinder ja auch immer gegeben hast. Für viele Menschen ist das alleine sein das schlimmste, was ihnen passieren kann.
Ich wollte das nicht, aber mein Mann hat sie immer runter gebracht. Ich wollte sie auch bei mir haben, schließlich bin ich ihre Mutter.
Dann hättest du dich mit deinem Mann hinsetzen und darüber reden müssen. Es ist wie es ist. Du hast deine Schwiegermutter mit geheiratet, als du ja sagtest. Wenn reden nichts bringt, wie du sagst, dann musst du damit leben oder dich ganz trennen. Mehr kann man dir da nicht helfen. Aber ich bin mir sicher, wenn ihr ihr mit etwas Verständnis entgegen kommt, dann wird sie das verstehen und muss lernen sich zurück zu halten. Mit ihr brechen würde ich jedenfalls nicht. Schon allein wegen den Kindern und dein Mann wird damit auch nicht glücklich. Spätestens am Grab wird es er bereuen.
Meine Kinder haben keinen Bock auf die Oma, weil sie nervt. Sie gehen kaum noch hin.
Dass deine Schwiegermutter deinen Mann für sich haben möchte, ist nachzuvollziehen, schließlich hat ihr das Leben den Partner genommen und ist deshalb verpflichtet, ihr einen passenden Ersatz zu liefern. (Aus ihrer Sicht)
In eurer Situation hilft nur Wahrheit und Klarheit. Und diese Wahrheit ist, dass sie ihren Mann verloren hat. Ihr seelisches Gleichgewicht kann sie nur über die zugehörige Trauer finden. Solange sie versucht, diesen Verlust kompensatortisch über den Sohn auszugleichen erzeugt das nur Ärger und Enttäuschung bei allen Beteiligten, einschließlich bei ihr selbst.
Die Zusammenhänge kann sie in ihrer Anspruchshaltung dem Leben gegenüber nicht erkennen. Deshalb ist dein Mann gefordert, ihr klare Grenzen zu setzen, ohne sich völlig von ihr abzuwenden.
Ein hilfreicher Satz, den er im Stillen verinnerlichen sollte, wäre
Liebe Mama, ich tue jetzt als erwachsener Mann, was die Situation erfordert, doch ich bleibe dabei dein Sohn.
Alles Gute für eure Beziehung...
Als mein Schwiegervater gestorben ist, meinte Schwiegermutter, jetzt hätte sie endlich Platz für ihre Sachen im Kleiderschrank. Trauer sähe für mich anders aus.
Sie braucht keine Pflege, sie ist fit wie ein Turnschuh. Sie fährt bald für 3 Wochen alleine in Urlaub.