Wieso wollen eigentlich die Zeugen Jehovas und andere Bibeltreue Christen nicht, dass der Sonntag auf den Samstag verlegt wird?

4 Antworten

Der Sabbat beginnt am Freitagabend bei Sonnenuntergang und endet am Samstagabend beim Untergang der Sonne. Gewöhnlich halten nur Juden, Adventisten oder messianische Juden den Sabbat, andere Christen normalerweise nicht.

Der Sonntag ist nicht der Sabbat, sondern der erste Tag der Woche nach der Bibel (vgl. Matthäus 28,1; Apostelgeschichte 20,7).

Christen sind aber eigentlich in Bezug auf das Halten bestimmter Tage nach dem Neuen Testament sehr frei, denn:

  • "So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate" (Kolosser 2,16).
  • "Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere aber hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei in seiner Meinung gewiss. Wer auf den Tag achtet, der tut's im Blick auf den Herrn; wer isst, der isst im Blick auf den Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht isst, der isst im Blick auf den Herrn nicht und dankt Gott auch." (Römer 14, 5-6).

Im Internet habe ich dazu mal einen interessanten Text gefunden, der seinen Aussagen mit Bibelstellen belegt:

"Der Sabbat wurde den Israeliten gegeben, nicht der Kirche. Der Sabbat ist immer noch am Samstag, nicht am Sonntag und wurde nie geändert. Aber der Sabbat ist Teil des Gesetzes des Alten Testaments, doch die Christen sind von diesem Gesetz entbunden. (Galater 4, 1-26; Römer 6, 14). Das Einhalten des Sabbats wird nicht von den Christen verlangt -sei es denn Samstag oder Sonntag. Der erste Tag der Woche, Sonntag, der Tag des Herrn (Offenbarung 1, 10) feiert die neue Schöpfung, mit Christus als unseren Retter. Wir sind nicht dazu verpflichtet das mosaische Sabbat-Ruhen zu befolgen, sondern sind frei dem auferstandenen Christus zu folgen und zu dienen. Der Apostel Paulus sagt, dass jeder Christ für sich entscheiden soll, ob er die Ruhe am Sabbat ein hält oder nicht, „Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere aber hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei in seiner Meinung gewiss.“ Wir leben um Gott jeden Tag zu loben, nicht nur am Samstag oder Sonntag."

Sehr interessant dazu ist auch der folgende Artikel: http://www.bibelkommentare.de/index.php?page=qa&answer_id=544

"Der Sabbat ist um des Menschen Willen da, nicht umgekehrt."
So formulierte es Jesus.
Gott ruhte am 7. Tag. Und auch wir Menschen sind so gemacht, dass wir nach 6 Tagen Arbeit einen Ruhetag benötigen. Sich nun darüber zu streiten, ob dieser 7. Tag der Samstag oder der Sonntag oder gar der Mittwoch sein soll, ist genau das kleinkarierte Denken, dass Jesus den Pharisäern Vorwarf.

Das Wort Sabbat wurde von dem hebräischen Begriff schaváth abgeleitet, der „ruhen, aufhören, ablassen“ bedeutet. Zu der Sabbatordnung des mosaischen Gesetzes gehörten ein wöchentlicher Sabbattag, mehrere zusätzliche besondere Tage in jedem Jahr, das siebte Jahr und das fünfzigste Jahr. Der wöchentliche Sabbat der Juden, der siebte Tag ihrer Kalenderwoche, dauert vom Sonnenuntergang am Freitag bis zum Sonnenuntergang am Samstag.

Sind Christen verpflichtet, einen wöchentlichen Sabbat zu halten?

2. Mo. 31:16, 17: „Die Söhne Israels sollen den Sabbat halten, um den Sabbat durch ihre Generationen hindurch zu begehen. Es ist ein Bund auf unabsehbare Zeit [„ewiger Bund“, SB]. Zwischen mir und den Söhnen Israels ist er ein Zeichen auf unabsehbare Zeit.“

--> Christen sind nicht "die Söhne Israels".

Röm. 10:4: „Christus ist das Ende des GESETZES, jedem zur Gerechtigkeit, der Glauben ausübt.“ (Die Beobachtung des Sabbats gehörte zu dem Gesetz. Gott schaffte das Gesetz durch Christus ab. Ob wir vor Gott gerecht dastehen, hängt davon ab, ob wir an Christus glauben, und nicht davon, ob wir wöchentlich einen Sabbat beobachten.) (Siehe auch Galater 4:9-11; Epheser 2:13-16.)

Kol. 2:13-16: „[Gott] hat uns alle unsere Verfehlungen verziehen und die wider uns lautende handschriftliche Urkunde, die aus Verordnungen bestand und gegen uns war, ausgelöscht ... Daher möge euch niemand wegen Speise und Trank oder in Hinsicht auf ein Fest oder die Beobachtung des Neumonds oder eines Sabbats richten.“