Wieso versteht keiner das sich "Wurzeln" ändern?

9 Antworten

Wurzeln ändern sich natürlich nicht, aber der Begriff "Wurzeln" für die Jahrtausende überdauernde Abstammung ist eben ziemlich dämlich, weil wir dann ja bis Adam und Eva zurückdenken müssen.

Und viele jugendliche Türken*innen, die ich kennengelernt habe, sind nun ´mal von ihren Eltern nationalistisch-türkisch und religiös-islamisch dressiert, was immer und immer wieder die Menschen verschiedener Dressuren mit Distanzierung trennt, statt friedvoll eint, auch wenn sie in Deutschland geboren und aufgewachsen sind.

Das Bescheuerte daran ist, dass diese Eltern, eher die Großeltern aus ihrer Türkei so richtig "entwurzelt" ausgewandert sind, auf alle Fälle (!!??), weil ihre geliebte Türkei für sie ja so großartig und lebenswert war!

Wir Menschen verklären im Laufe der Zeit das Leid in der Vergangenheit, um glücklich und zufrieden leben zu können. Und Kinder wollen deshalb nie auch noch dazu die wahre Vergangenheit ihrer Eltern hören. Man könnte diesen jungen Deutschen, die türkische Vorfahren haben, auch erzählen, dass sie alle aus der paradiesischen Osttürkei entsprungen sind wären.

PS: Wenn ich überlege, was man 25-jähriger Stiefsohn, den ich seit seiner Grundschulzeit habe, über meine Gegenwart und meine Vergangenheit weiß... fast nichts, weil er sich dafür gar nicht interessiert, aber trotzdem anderen Leuten erzählt, was ich so täte und wer sich so wäre... Einerseits ist das traurig, andrerseits sehr lustig für mich, weil er es ja nicht versteht, wie unwissend, aber selbstsicher er ist, worüber andere Erwachsene, die mich kennen, nur schmunzeln.

Weil deine Meinung nicht alle anderen außer Kraft setzt.

Eine Nationalität zu haben oder wie hier "Türke" zu sein hat nicht nur mit dem Wohnort oder der Sprache zu tun. Es ist eben auch eine Identität. Ein Empfinden, was du niemandem nehmen kannst. Außerdem vielleicht auch Kultur, wobei sich das wieder in jeder Familie unterscheiden kann.

Am Ende hast du kein Recht, das jemandem abzuerkennen.

Eragonn0 
Fragesteller
 12.03.2022, 12:25

Das ist keine Meinung sondern nen Fakt, Völker und Wurzeln waren schon immer dynamisch, haben sich vermischt oder verändert. Oder hörst du heute noch jemand sagen er wäre Römer ? Sumerer ? Babylonier ? Alt Ägypter ? Nope, nicht der Fall. Außerdem hat Nationalität nix mit Wurzeln zu tun, viele Türken mit Deutschem Pass sagen halt von sich selber weiterhin sie sind Türken und der Pass ist nur nen stück papier

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Wie weit du deine Wurzeln zurückverfolgen möchtest und in inwiefern du dich dann darauf berufen möchtest liegt doch an dir. Für mich zählt auch eigentlich nur das Umfeld in den ich aufgewachsen bin als meine Wurzeln. Ich habe das aber auch sehr einfach. Ich halt ne richtig norddeutsche Kartoffel und das sind meine Eltern und Großeltern auch.

Aber ich kann es auch verstehen das man halt Türke sein will und wenn sich mir jemand als Türke Russe oder Kartoffel vorstellt dann ist das doch okay.

Behaupten man sei Babylonier oder Römer ist halt dann irgendwie schwierig zu beweisen.

Aber letztlich hat jeder Mensch ein Bild von sich selbst und ein dazugehöriges Verständnis davon ebenso wie die Wurzel die er dafür braucht, wählt oder erhielt.

Weil bei gewissen dingen ist es völlig irrelevant wie wir das sehen. Fakten sind fakten, was wir davon halten ändert nichts an der tatsache.

Eragonn0 
Fragesteller
 12.03.2022, 12:08

Und fakt ist das keine Völker mal irgendwo gespawnt sind, völker sind miteinander verwandt und vermischt und es können jederzeit neue entstehen. Und abstammung identifiziert dich nicht als mitglied eines volkes. Das sind alles fakten.

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Kevin1993526  12.03.2022, 12:14
@Eragonn0

Und obwohl wir seit generationen in der schweiz leben, sagte mein test dass ich hauptsächlich aus südeuropa und dem nahen osten abstammen.

Da kann jeder sagen: du bist hier geboren du bist schweizer, weder mein dna test, noch mein pass bestätigt dies.

Logisch sind wir alle vermischrt, aber meine "wurzeln" sind schlussendlich südeuropa und der nahe osten. Egal wer das andersr sieht

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Eragonn0 
Fragesteller
 12.03.2022, 12:16
@Kevin1993526

Genau das ist es ja worauf ich hinaus will, das sind zwar deine Wurzeln... Aber du bist trotzdem schweizer. Man kann MEHRERES sein, kein schwarz weiß denken. Und wenn du den dna test in 500 jahren widerholst wird er vermutlich aufgrund der weiter entwickelten zusammensetzung der welt neue ergebnisse ausspucken.

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Kevin1993526  12.03.2022, 12:29
@Eragonn0

Ich bin eben kein schweizer, habe weder den pass noch darf ich wählen, also selbst wenn ich mic als shweizer sehen würde, wäre es nichts bringen, da ich, offensichtlich, kein schweizer bin, und auch kiene meiner verwantwn einen schweizer pass o.ä. haben.

Wie kannst du mich also als schweizer bezeichnem, erklär mir das mal bitte.

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Eragonn0 
Fragesteller
 12.03.2022, 12:35
@Kevin1993526

Wurzeln != Identität so einfach ist das... Die meisten Amis haben Irische und Deutsche wurzeln, sind aber keine Deutschen und Iren mehr. Unabhängig von ihrem Pass. Du lebst seit Generationen da, kannst die Sprache, hat teile der Kultur kennengelernt und übernommen. Das verändert dich als Individuum und somit bist du nicht mehr das was deine Wurzeln vorgeben zu sein. Das leben ist dynamisch, kein schwarz und weiß denken. Das heißt du bist zum teil auch schweizer und wenn deine Nachkommen Generationen später nen DNA test machen werden sie wieder andere ergebnisse bekommen und vllt ist dann südeuropa kaum noch drin weil sich die dna karte der welt nämlich regelmäßig "erneuert".

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Naja für nich ust jemand mit afrikanischen Wurzeln, jemand der schwarz oder dunkel braun ist. Und er/sie ist solange keine ursprünglich deutsche sondern ursprünglich Afrikaner, bis er/sie weiß ist. Und das dauert mehrere Generationen. Bei Afrikanern und Asiaten kann man das sehen. Bei anderen nicht unbedingt. Es dauert aber für mich dennoch genauso lange bis jemand der in Deutschland geboren wurde für mich auch wirklich ursprünglich deutsch ist. Wenn seine Eltern, Großeltern und Urgroßeltern auch schon in Deutschland geboren sind, ist er ursprünglich deutsch. Ansonsten ist er zwar trotzdem deutsch aber hat eben andere ausländische wurzeln.

Eragonn0 
Fragesteller
 12.03.2022, 12:19

Versteht aber halt keiner, die meisten ungebildeten in den Antworten denken das selbst wenn nen Ausländer für 100 weitere Generationen in Deutschland lebt, er immer noch ausländische wurzeln hat.

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unangepasstTREU  12.03.2022, 18:16
@Eragonn0

Irgendwann, ab wie vielen Jahren / Generationen nun genau, definiert vielleicht jeder unterschiedlich, aber irgendwann ist man eben "reinrassig". Manche Leute würden behaupten schon wenn man in einem Land geboren ist, dort die ganze Zeit lebt und die Sprache spricht, der entsprechenden Staatsangehörigkeit zugehört, ist man reinrassig. Ich behaupte man ist erst reinrassig wenn die engsten Vorfahren auch bereits in dem Land geboren sind. Und das geht für mich bis Urgroßeltern. Weiter zurück kennt man die angehörigen nichtmal mehr. Wie gesagt bei Leuten, farbige und Asiaten, wo man es noch deutlich länger sehen kann, empfinde ich daa anders. Ich selbst jabe auch ururur Vorfahren aus Italien und würde mich desshalb kein Stück italienisch fühlen. War noch nie dort, spreche die Sprache nicht, kenne die besagten ururur Vorfahren nichtmal, sege absolut deutsch aus, also bin ich ursprünglich deutsch. Aber das empfindet eben jeder anders. Bei Tieren gibt es da eventuell genaue vorgaben ob und wann eine andere Rasse bei den Vorfahren mal sex gehabt haben darf, sonst ist der hund z. B nicht mehr reinrassig sondern ein Mischling weil vor zich Generationen ein Elternteil ein Pudel war, obwohl alle anderen meinetwegen Dackel waren. Wenn du verstehst was ich meine.

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