Wieso tragen Soldaten ihren Hut einseitig eingeklappt?

3 Antworten

Ursprünglich kommt das aus der Zeit der Musketiere. Damals trug der Soldat große Hüte mit weiter Krempe. Damit die Krempe nicht vom eigenen Zündfeuer in Brand gesteckt wurde, wurde die rechte (!) Seite des Hutes hochgeklappt, außerdem war so gewährleistet, dass man gut visieren konnte.
Die linke Seite des Hutes hing eher abwärts, um Schutz vor dem Zündfeuer des Schützen links neben einem zu bieten. (In Filmen usw wird das leider nahezu immer völlig falsch dargestellt).

Bei moderneren Hüten ist es so, dass das Hochklappen der Krempe dazu dient, das Gewehr besser tragen zu können. Der Jäger, der sein Jagdgewehr über der linken Schulter trägt, wird, falls er einen entsprechenden Hut trägt, dessen Krempe links hochklappen, damit das Gewehr nicht den Hut vom Kopf haut. Oder eben rechts, wenn es anders ist.

Bei den deutschen Kolonialsoldaten war der Hut rechts hochgeklappt, aus Traditionsgründen, weil das Gewehr rechts geschultert wurde und weil es eben Dienstvorschrift war.

schutztruppensoldat - (Bundeswehr, Anzug, Rituale)

Bei "rechts Schaut" versteckten sich die Träger hinter der Krempe. Deshalb musste der Hutrand(Krempe) hochgeklappt werden um den die "Reihe abnehmenden Vorgesetzten in die Augen zu sehen!.

Damit die Hutkrempe beim Gewehranschlag oder auch beim Schultern nicht im Wege ist.

DasBiene123 
Fragesteller
 02.03.2017, 19:20

Den Gedanken mit dem Anschlag hatte ich auch , aber bei der Bundeswehr geht er nur rechts zu , was ist wenn man linksschütze ist ? (Hut umdrehen geht nicht weil das Zeichen vorne sein muss)

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tryanswer  02.03.2017, 19:58
@DasBiene123

Das Ganze hat sich in den Uniformordnungen verselbstständigt. Diese "Tropenhüte", die du von der Bundeswehr kennst, sind so gearbeitet, das man sowohl die rechte als auch die linke Seite hochklappen kann. Im Formaldienst hat das natürlich einheitlich zu sein - in der Praxis ist dann ohnehin vieles anders.,

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