Wieso stört es viele, dass muslimische Frauen Kopftuch tragen?

5 Antworten

Hallo KatYa610,

mich stört das Kopftuchtragen an sich, wenn man das nebenbei "einmal" so umsetzt, gar nicht. Mich stören nur diverse Ansichten und die Tatsache, dass man Religion/Glauben über Sitte, Anstand, Etikette, Recht usw. stellt!

Ich habe nichts dagegen. Mir ist es egal, ob nun eine Frau ein Kopftuch trägt oder nicht. Mich stört eben, dass sich nicht angepasst wird und dann alles mit "Religion" entschuldigt wird. Es hat eben einen anderen Charakter und einen anderen Hintergrund!

Darf ich in der Türkei nackt am Strand baden?

Wenn ich z.B. in einem fremden oder gar meinen Land bin, dann passe ich mich an, halte mich an Regeln und würde es nicht einmal wagen, irgendeinen Unsinn von Religion über Sitte, Kultur, Menschen und Rechte zu stellen! Das ist der Punkt!

Es darf alles mit Religion/Glaube entschuldigt werden. Auch in der Arbeit gibt es ja bestimmte "Regeln", aber NEIN, wegen dem Glauben/der REligion muss man dann vor das Bundesverfassungsgericht gehen und einen Aufriss veranstalten, nur weil man sich nicht anpassen möchte und Religion/Kultur über dem Gesetz steht!

Für mich hat es etwas mit Anstand und Integration zu tun!

Und "NEIN", ich habe nichts gegen andere Menschen oder wenn Menschen an irgendeinen Unsinn glauben. Im Kern des Textes geht es mir um andere Dinge!

Wenn ich eine Raum betrete oder in der Arbeit bin, dann nehme ich meine CAP, meinen HUT usw. ab, da dies schon der Anstand gebietet. Zumindest ist dies bei uns so bzgl. Gepflogenheiten. Wenn nun alle ihr eigenes Süppchen "nur" wegen der Religion kochen, dann kann doch gleich jeder Mensch machen, was er möchte.

Oder wenn ich mit KUnden zu tun habe, gilt auch eine Berufskleidung und ich darf nicht wie ein ASSI rumlaufen. Das gebietet schon der Anstand!

Mich nervt es einfach, da diverse Menschen sich nichts abbrechen würden, aber es wird "nur" wegen dem Glauben ein Affentanz veranstaltet.

Ich "muss" mich in der Türkei auch anpassen und tue dies sogar freiwillig ohne aufzumucken. Religion/Kultur hin oder her!

Man muss einfach auch einmal nachdenken!

Immer Extrawürste nur wegen dem Glauben! Das ist einfach Unsinn!

Und ich habe selbst muslimische Freunde/Bekannte. Manche tragen auch kein Kopftuch oder würden niemals im Leben daran denken, im Beruf einen Aufstand "nur" wegen dem Kopftuch zu wagen. Man passt sich eben an, wenn man "hier" lebt. Punkt!

Und ich habe keine Angst vor dem ISLAM oder assoziiere mit Moslems gleich Islamisten. Das auf keinen Fall!

Mir geht es darum, dass Religion/Kultur "niemals" über dem Recht, andere Menschen und "fremder" Kultur/Religion stehen darf!

Was man zu HAuse oder im eigenen Land macht, ist mir egal!

Ich muss mich doch auch anpassen, wenn ich in der Türkei bin. Frage Dich doch einfach einmal, ob man in der Türkei auch so locker mit allen Dingen umgeht? Ein Bekannter von mir wurde wegen eines Missverständnisses sofort verhaftet! SO schaut es dort aus!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
FouLou  02.05.2022, 13:08

Ich schliesse mich dieser ansicht generell mal an. Mit der erweiterung das es mir darum gehen würde das verschiedene menschen verschiedene rechte etc. haben nur aufgrund ihrer eigenen persönlichen überzeugung. Und das geht nach meiner ansicht schlichtweg nicht.

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Hallo!
Ich vermute stark, dass hängt mit unterschiedlichen Dingen zusammen, die sich gegenseitig verstärken.

1. Islam wird als „komisch“ oder sogar „böse“ angesehen. Das ist komplett unberechtigt, diese Menschen haben anscheinend den Unterschied zwischen Moslimen und Islamisten nicht verstanden.

2.Es ist, mancher Meinung nach, nicht das was aktuell in Mode ist. Es gibt Menschen nur Leute, die das tragen was „in“ ist als ordentlich erachten, dabei sagen Kleider längst nicht alles über Menschen aus und meiner Meinung nach kann ein Kopftuch genauso schön aussehen wie offene Haare!

3. verschiedene Menschenfeindliche, uninformierte, unwichtige, sexistische und bescheuerte Argumente, die meist aus komplett unberechtigten Ängsten entstehen, wie z.B Aussagen wie: „das wollen sie unseren (bessern) Frauen auch antun!“ usw.

So was ist einfach beschissen und mein Tipp: lass dich nicht einkriegen und mach das was du willst und nicht was andere wollen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es dürfte weniger das Tuch selber sein, auch wenn manche sich vielleicht um den ihnen vermeintlich zustehenden Anblick betrogen fühlen, sondern mehr das Symbol für den Islam, der vielen Menschen fremd ist und vor dem man sich fürchtet. Die Bilder vom 11. September, die Berichte über die Taten des IS, die Anschläge in Spanien, Belgien und Frankreich etc. pp. verbessern dieses Bild ebenso wenig wie das Bild, welches fundamentalistische Muslime - oft sogar deutsche Konvertiten - hierzulande abgeben.

Besonders fatal ist es, dass es seitens der muslimischen Staaten und auch der Muslime selbst nur äußerst selten Widerspruch zu den diversen Attentaten gab, das wirkt nicht vertrauensbildend und sorgt für weitere Abneigung.

Hallo Katya,

zum islamischen Kopftuch:

Das Kopftuch ist die Ursache für die weit verbreitete Belästigung von Frauen in islamischen Ländern. Aber mal von Anfang an:

Die Grundlage des Ganzen ist die Sure 24:31:

„Und sprich zu den gläubigen Frauen (…), daß sie ihre Schleier über ihre Busen ziehen sollen und ihre Reize vor niemandem enthüllen als vor ihren Gatten (…).“

Das Ganze krankt an der üblichen Unfähigkeit Allahs (genauer: des Propheten), seine Gebote oder Verbote eindeutig zu formulieren. Von Kopf oder Haaren ist keine Rede, obwohl dies zu schreiben ein Leichtes gewesen wäre. Nun ist es in den Moralreligionen immer so, dass sich im Laufe der folgenden Jahrhunderte immer wieder kleine, aufgeblasene, religiöse Heißdüsen herausbilden, die jedes Gebot oder Verbot aufs extremste auslegen, um ihrem Gott besonders zu gefallen. Gern wird hier dann ein angeblicher Hadith bemüht, der über etwa acht Stationen weitererzählt, dass der Prophet wortlos auf seine Hand und Gesicht/Kopf (?) gezeigt hat – als die Stellen, die unverhüllt bleiben dürfen. Auch der Prophet muss sich hier aber fragen lassen, ob er keinen Mund zum eindeutigen Reden gehabt hat.

Die Uneindeutigkeit des Ganzen liest man hier:

1) Rudi Paret, einer der besten Kenner des Altarabischen und des Korans, übersetzt das wie folgt:

„ … den Schmuck, den sie (am Körper) tragen, nicht offen zeigen, soweit er nicht (normalerweise) sichtbar ist, ihren Schal sich über den (vom Halsausschnitt nach vorne heruntergehenden) Schlitz (des Kleides) ziehen und den Schmuck, den sie (am Körper) tragen, niemandem offen zeigen“.

2) Zweites Beispiel: „Das arabische Wort khimar bedeutet einfach ‚Bedeckung‘. Es hat einen großen Bedeutungsbereich. Es könnte jede Art von Bedeckung sein so wie eine Tischserviette. Wenn es benutzt wird, um den Kopf zu bedecken, wird es das Kopftuch bezeichnen. Wenn jedoch der Kopf das Ziel gewesen wäre, hätte der Ausdruck „khimaru-r-ras“ lauten müssen, was so viel wie Bedeckung des Kopfes bedeutet. Aber im Zusammenhang sollte die Brust als der entsprechende Körperteil verstanden werden. Deshalb ist es die tief ausgeschnittene Kleidung, die hier gemeint ist.“ Zitiert aus:

https://www.alrahman.de/die-erfundene-religion-und-die-koranische-religion-kapitel-22-kopftuch-und-verschleierung/

3) Drittes Beispiel: Prof (deutsche-islam-konferenz.de)

Die Uneindeutigkeit des Ganzen zeigt sich auch in der weltweiten Praxis: Vom vollständig verhüllten schwarzen Nachtgespenst mit verängstigten dunklen Augen hinterm kleinen Gitterfenster bis zum unverhüllten Kopf – alles gibt es im Islam zu sehen.

Leider heißt dies aber oft nicht individuelle Freiheit. Die islamische Welt ist strikt zweigeteilt in halal/erlaubt und haram/verboten. So uneindeutig das alles ist, so selbstgefällig treten in allen islamischen Gesellschaften die gefürchteten alten Männer auf und wissen es ganz genau: Ein sichtbares Haar, das herausguckt, ist zum Beispiel schon haram. Und ist auch gleich mit irdischer Strafe bedroht: Die betroffene Muslimah bekommt in der Öffentlichkeit schnell Ärger mit aufgeblasenen Glaubensbrüdern. Obwohl die Handlungen des einzelnen Muslim doch immer freiwillig sein sollen, erst Allah wird ja hintenraus über ihn richten. (Aber der Orient wird hierzulande gern als Beweis herangezogen: „Millionen kopftuchverhüllter Muslimahs können nicht irren.“)

So fürchtet die Muslimah immer spätestens am jüngsten Tag Allahs übliches Höllenfeuer, wenn sie in Sachen Kopftuch zuwiderhandelt. Wenn dies keine Unterdrückung der Frau ist, was dann? Eine Heuchelei ist also die gern gemachte Aussage selbstbewusster Kopftuchträgerinnen: „Ich trage mein Kopftuch freiwillig und gern!“ Wenn die Kopftuchträgerin nur mal kurz unverhüllt den Müll hinunterbringt und vom Nachbarn gesehen wird, bittet sie Allah um Vergebung. Der Islam ist eine Angstreligion.

Nichtsdestotrotz ist das Kopftuch etwas in Mode gekommen. Viele Frauen leiden unter dem Schönheitsdiktat und Modediktat und machen eines Nachts Schluss mit dem so empfundenen Terror: Am nächsten Morgen kommen sie stolz mit Kopftuch und Wallegewand aus dem Haus und beschämen ihre Geschlechtsgenossinnen, die sich immer noch vor dem Spiegel drehen und ihre Problemzonen anstarren.

Die selbstgewählte Einpanzerung vor den angeblichen „begehrlichen Blicken der Männer“ – die weibliche Kapitulation vor einer männerdominierten Sexualität. Die übrigens im Islam so stark ausgeprägt ist wie sonst nirgends. Die Frau ist im Islam das pure Sexobjekt des Mannes.

In dem Link https://www.deutschlandfunkkultur.de/muslimische-gesellschaft-sexuelle-frustration-junger-muslime-100.html wird ein Film erwähnt. In diesem kommen junge Ägypter zu Wort. Unter anderem so:

„Da wir keinen Sex haben dürfen, denken wir andauernd an nichts anderes. Wir sehen Frauen nur noch unter dem Gesichtspunkt, wie wir Sex mit ihnen haben könnten. Und wir fangen an sie wie Objekte zu behandeln.“ An anderer Stelle: „Als ich in Europa war, habe ich viel weniger an Sex gedacht als in Ägypten, obwohl ich gar keinen Sex hatte. Der Lebensstil und die Atmosphäre dort haben mir ein sehr befriedigendes Gefühl verschafft.“

Persönliche Anmerkung: Meine – züchtig bekleidete - Freundin wurde damals in Kairo von Jugendlichen angegrabbelt, während ich danebenstand. Dies ist dort auch heute noch so, habe ich gerade erfahren.

Zu den Belästigungen von Frauen in zwei Kopftuchländern diese beiden Links:

https://www.nzz.ch/feuilleton/die-waffen-der-frau-sehen-in-iran-etwas-anders-aus-ein-foto-tableau-von-tahmineh-godazgar-ld.1487742

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/sexuelle-belaestigung-in-aegypten-fast-jede-frau-betroffen-a-1183910.html

Fazit des Ganzen: Muslimahs sollten sich nicht aus Furcht vor Allah unter ein Kopftuch zwingen lassen, und es gibt auch keinen Kopftuchzwang im Koran.

Ein grund könnte sein das für etliche menschen das Kopftuch als zeichen der Unterdrückung der frau wahrgenommen wird. Grund dafür ist imgrunde die pflicht der eher Fundamental ausgeprägten muslime das frauen ein Kopftuch zu tragen haben. Das kann von sozialen druck hin bis zum zwang reichen. Auch wenn es sicherlich viele frauen gibt die ihr kopftuch freiwillig tragen weil sie es so möchten. Schwingt das ganze dennoch immer etwas mit.

Eine idee um dagegen zu wirken wäre ggf. das sich frauen die es Freiwilig tragen bewusst von Traditionelleren kopftüchern abwenden und ggf. Farbenfrohere (Mir ist durchaus bewusst das Musliminnen auch farbenfrohe kopftücher tragen aber mir würde partou kein beispiel einfallen wo mir mal z.b. ein knallrotes oder knallgelbes koptuch aufgefallen ist) kiooptücher oder in einem weniger traditionellen stil tragen.

Im edndeffekt ist die religiöse forschwrift nach meinem wissen nur das man sein haupt bedecken soll. Das wie steht da gar nicht drinnen.

Ein anderer grund könnten schlichtweg allgemeines ablehnen von muslimen sein. Und das man es schlichtweg nicht sehen mag. Ungefähr so wie leute die etwas gegen schwule haben auch etwas dagegen haben das sich 2 männer in der öffentlichkeit küssen.

Die gründe allgemein etwas dagegen zu haben ist natürlich sehr vielfältig.