Wieso sind die Menschen so sehr gegen Veganismus?

13 Antworten

Das ist sicher eine gute Sache. Aber vegane Ernährung ist nicht für jeden gleich gut geeignet. Man muss sich schon intensiv mit seiner Ernährung auseinandersetzen, damit man eine optimale Nährstoffversorgung hinbekommt. Ausserdem spielen da auch Gewohnheiten und geschmackliche Vorlieben eine große Rolle.

Es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten, um etwas zu verbessern. Man kann den Konsum von Fleisch und anderen Tierprodukten reduzieren, man kann auf Herkunft und Haltungsbedingungen achten, man kann sich pescetarisch und vegetarisch ernähren, sogar eine teilweise vegane Ernährung ist möglich...Da muss einfach jeder seinen eigenen Weg finden.

Ganz einfach: Sie essen gerne Fleisch/Fisch/tierische Produkte und können es sich nicht vorstellen ohne diese zu leben. Punkt. Und das sollte man akzeptieren, auch wenn man sich selbst vegan ernährt.

Viele sehen auch nicht weiter als bis zu ihrem Tellerrand und glauben sofort das sie dann überhaupt nichts mehr essen können und sich nur noch von Tabletten und Obst/Gemüse ernähren dürften (wahlweise auch als "Gras und Steine" bezeichnet). Das das so nicht stimmt sehen sie nicht und wollen viele auch nicht sehen. Aber auch das sollte man akzeptieren und sie so leben lassen wie sie es eben in dem Fall wollen.

Ich bin auch die einzige Veganerin in meinem kompletten Familien, Freundes und Bekanntenkreis. Viele waren zu beginn auch der Meinung, als sie erfahren haben das ich keine tierischen Produkte mehr esse, das ich dann ja gar nichts mehr essen könne und ich habe sie OHNE zu missionieren, vom Gegenteil überzeugt. Einfach dadurch, dass ich ihnen gezeigt habe was ich zuhause koche, oft was mitgebracht habe was sie auch probieren konnten wenn sie wollten und das einfach locker gesehen habe. Mittlerweile wird meine Ernährungsform von allem Akzeptiert und es ist kein großes Ding mehr.

Aber das liegt wie gesagt auch viel daran, dass ich damit locker umgehe, niemanden versuche davon zu überzeugen das vegan der einzig wahre/richtige Weg ist und eher nach dem Motto "Leben und leben lassen" das ganze halte. Wenn andere Erzählen das es dieses oder jenes bei ihnen zum essen gab oder gibt dann beteilige ich mich genauso daran und hole mir auch da Inspiration und Wandel es dann eben in Vegan ab.

Das ist etwas, das ich nie begreifen werde. Warum schlagen Menschen Hunde oder verletzen Pferde? Vermutlich gibt es einfach Menschen, die Lebewesen hassen und Tiere im besonderen. Meistens handelt es sich dabei um im Grunde sehr traurige und wenig geförderte Menschen, die ohne oder mit fragwürdigen Werten und Moralvorstellungen aufwachsen mussten. Es mangelt an Emotionaler Intelligenz und Empathie. Das ist ein möglicher Grund.

Ein anderer ist, dass Menschen dazu neigen, Dinge zu tun, die sie eigentlich falsch finden. Das bedeutet, bei vielen existiert bereits ein Gewissenskonflikt. Allerdings macht es sich die Psyche da auch wieder einfach und gibt logische Gründe für das Fehlverhalten an wie "Ich esse Fleisch, weil ich sonst nicht genug Proteine bekommen würde". Eine Begründung für Dinge löst im Hirn eine Art grünes Licht aus. Wenn eine Begründung vorhanden ist, dann wird das Handeln schon richtig sein und man fühlt sich weniger schlecht. Man redet sich das Fehlverhalten also gut.

Witziger Fakt: eigentlich macht die Art der Begründung keinen Unterschied, weil Menschen Begründungen an sich einfach lieben. Wer in einer Schlange vor dem Geldautomaten steht und fragt, ob er vorgelassen werden könne, weil er noch Geld abheben müsse, wird deutlich eher vorgelassen als jemand, der keine Begründung liefert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – diagn. DIS, kPTBS & Depression + Studium Psychologie
VGNPWR  24.07.2021, 06:46

Es gibt unzählige vegane Proteinquellen, nur von vielem hat man vorher einfach noch nichts gehört: https://eatsmarter.de/ernaehrung/das-sind-sie-die-10-besten-veganen-eiweissquellen

Wo ist zudem der Unterschied ob andere "sehr traurige und wenig geförderte" Menschen nun Tiere schlagen oder die Tiere grausamst leiden und für deinen Konsum geschlachtet werden?

Letztlich darf man nicht vergessen, dass viele, aber nicht alle Menschen, die in der Schlachtung arbeiten, auch nicht unbedingt eine Wahl haben. Teilweise wird es vorgeschrieben, dass Tiere misshandelt werden, damit die Produktion "der Sache" weiter vorangetrieben wird, damit du dann z.B. pünktlich deine Proteinquelle erhalten kannst. Reflektieren hilft^^

1
CaptainExit  24.07.2021, 11:38
@VGNPWR

Um das hier direkt mal klarzustellen: ich lebe seit meinem 9ten Lebensjahr Vegetarisch, inzwischen also 20 Jahre und habe viele Vegane Tage in der Woche, trinke nur Mandelmilch, achte auf Nachhaltigkeit und Tierversuchsfreiheit im Kosmetischen Bereich und empfinde deine Anfeindung hier gerade als sehr ungerecht. Was soll ich jetzt daraus entnehmen? Dass man entweder alles sofort tun muss und es völlig egal ist, wenn man nur Teile seines Lebens ändert, um für mehr Tierwohl zu sorgen? Dass diese 20 Jahre nichts wert sind, weil sie nicht 100% vegan sind? Besserwisserisch daherzukommen mit "reflektieren hilft" ohne den Hauch einer Ahnung von meiner Person zu haben halte ich für sehr bemessen. Ich denke, du hast mich da einfach falsch verstanden und hoffe du verstehst, dass ich mich Hier zu Unrecht verurteilt fühle.

Ich habe hier lediglich versucht Gründe zu finden, warum Menschen so handeln könnten und mich versucht in sie hineinzuversetzen. Denn ich finde es wichtig zu verstehen, warum Menschen tun was sie tun oder eben nicht, denn nur dann kann man die Ursachen finden und beseitigen. Ohne anzufreinden und herauszustellen, wie schlecht und böse doch alles ist, was sie tun, denn das Wissen sie in der Regel selbst. Und wenn eine Diskussion schon beginnt mit "du bist ein schlechter Mensch und hast dein Leben lang alles falsch gemacht", dann ist das eine sehr schlechte Basis, um jemanden von seiner Meinung zu überzeugen.

Insgesamt gebe ich dir Recht: viele Menschen haben wenig ausweichmöglichkeiten. Aber die Wahl hat man immer, wenn auch manchmal nur zwischen Pest und Cholera.

2
CaptainExit  24.07.2021, 11:52
@VGNPWR

Die Seite, die du angefügt hast finde ich aber sehr schön und auch hilfreich. Es gibt sehr gute Alternativen und die Auflistung dort gefällt mir gut. Danke dafür

1
VGNPWR  24.07.2021, 18:11
@CaptainExit

Jeder Mensch ist so gesehen böse für die Natur und Tierwelt, die Frage ist eben immer wie böse. Auch Veganer sind für Leid verantwortlich, veringern dies aber auf ein Minimum. Wir kämpfen für Tierrechte und nicht für Tierschutz (Verbessern der Tierhaltung).
Durch Vegetarismus geht's den Tieren nicht besser, sondern sie werden letztlich nur von ihrem Leiden nicht mehr erlöst. Wenn ich eine Milchkuh wäre, dann würde ich einmal pro Jahr vergewaltigt werden, unzählige Kinder unfreiwillig bekommen, sie aber selbst nicht aufziehen können. Je nachdem wo ich wohne, habe ich keinen Freigang und kann mich nicht um die eigene Achse drehen (98% Massentierhaltung). Wenn ich geschlachtet werde, weil meine Leistung nicht mehr dem Minimalwert meines Herren entspricht, dann ist das eine ziemlich grausame Angelegenheit, aber dann ist es endlich vorbei...!
--> Solange Tiere als Essen und nicht als gleichwertige Lebewesen betrachtet werden, wird sich hier im Denkprozess der Menschen auch kaum was verändern.
Fast alle Leute mit denen ich im Aktivismus spreche sind dafür, dass Tiere weniger leiden sollen und sie sagen über sich selbst, dass sie ja weniger Tierprodukte konsumieren. Letztlich essen die Menschen in Deutschland aber mehr und mehr Tierprodukte...

Meine Wortwahl ist sicherlich nicht die freundlichste, da gebe ich dir Recht.
Ich hab keinen Respekt vor Menschen und ich toleriere auch keine andere Ernährungsformen, die das Leid verschlimmern, da bin ich ganz ehrlich.
Bin ich dadurch radikal? Oder ist der Mensch radikal, der in seinem 80. Lebensjahr für den Tod von 80.000 Lebewesen mitverantwortlich mit?

Wovor ich aber Respekt habe ist das Leben und die Freiheit eines Individuums, solange eben die eigene Freiheit, nicht die Freiheit von anderen einschränkt :)

Ich finde es schon mal gut, dass du ein paar freie Tage in der Woche vegan lebst, jedoch was ist mit "Anja"; "Pauline" und "Clara", die an den restlichen Tagen qualvoll in ihrem Stall Eier legen und sich nicht mal selbst umbringen können, weil ihnen der Schnabel gekürzt wurde?!

2
CaptainExit  24.07.2021, 18:27
@VGNPWR

Ich verstehe jeden genannten Punkt und Stimme auch zu. Aber radikale Ansichten sorgen bei aller Richtigkeit leider eher dafür, dass sich die Menschen davon eingeengt fühlen und eher noch das Gegenteil machen. Der Mensch ist jemand, der motiviert werden möchte, zu handeln. Wenn du mir von vornherein sagt, es gibt nur diesen einen Weg und wenn du nur einmal in der Woche einen Schluck Milch trinkst, dann tötest du! Demnach dürften wir weder Auto fahren, noch Fahrrad, noch das Internet benutzen, noch atmen, denn das Leben ist gleichzeitig der Tod.

Für Tierrechte bin ich absolut! Aber ich verurteile auch niemanden, der in Alaska lebt und ein Karibu schießt um zu überleben. Der Löwe würde in der freien Natur auch nicht vor dem Menschen halt machen und seine Rechte respektieren. Aber das weißt du alles und ich will dich auch gar nicht von deiner Meinung abbringen. Es ist wichtig, dass es Menschen wie dich gibt, die für ihre Sache kämpfen. Aber wenn ich als hochgradig depressiver und einfühlsamer Mensch in jeder meiner Handlungen den Tod und ein extremes Fehlverhalten Sehe und keinen meiner Erfolge würdige sondern immer nur feststelle, dass es nie genug ist, dann würde ich nicht lange am Leben bleiben.

Jeder Mensch ist so individuell wie jedes Tier und die Dinge sind vielleicht für dich einfach, aber nicht zwangsläufig für andere. Und wenn du das Leben an sich respektierst, dann wäre es schön, wenn du auch den Menschen und verschiedenen Meinungen respektieren kannst.

Liebe Grüße.

0

Tiere (und übrigens auch Pflanzen) leiden und sterben tagtäglich, weil Menschen ihnen keine Lebenräume lassen und alles zu Kulturlandschaften umwandeln bzw. zubetonieren. Deine Vorstellung von "Leid zufügen" ist total naiv und eindimensional. Das zeigt sich schon an der Frage, wie man Leid definiert. Denn -Stalltieren geht es doch objektiv besser als welchen in der freien Natur (soweit es sowas überhaupt noch partiell gibt). Sie bekommen immer gutes Futter, Sicherheit und medizinische Versorgung.

Ich könnte dir jetzt noch lange was schreiben, warum Veganismus nicht funktioniert um alle zu ernähren, aber belasse es erstmal dabei.

Rudiidiot 
Fragesteller
 24.07.2021, 02:28

Aha. Wenn man jemanden ausbeutet und tötet, ist es okay, solange man ihn füttert und medizinisch versorgt?

2
MarkusJaja  24.07.2021, 02:36
@Rudiidiot

Willkommen im Kapitalismus ;)
Mal sehr grundsätzlich: Unsere ganze Welt besteht schon von Natur aus aus Ausbeutung. Denn jedes Leben muss anderes Leben (oder dessen Überreste) verwerten um zu überleben. Das haben sich nicht Menschen erst ausgedacht, sondern im Gegenteil durch technischen Fortschritt sich selbst von der Natur derart entfremdet, dass einfachste Zusammenhänge individuell nicht mehr erkannt werden, obwohl sie fortbestehen.
Deine Moralvorstellung ist nicht nur naiv, wie ich zuerst schrieb, sondern auch einseitig und wertend (das eine Leben sei wertvoller als das andere aufgrund der Spezies). Du misst beispielsweise tierischem Leben mehr Wert zu als anderen Arten (z.B. Pflanzen), die du in deiner ideologischen Vorstellung offenbar nichtmal als Lebewesen wahrnimmst. Aus einer rein moralischen Sicht, wie du hier argumentierst, ist das aber nicht rational begründbar.

2
Rudiidiot 
Fragesteller
 24.07.2021, 02:46
@MarkusJaja

Wir müssen heutzutage zum Glück keine Tiere mehr töten und essen, also warum tun wir’s noch?

Natürlich ist das rational begründbar. Pflanzen sind nicht empfindungsfähig. Bedeutet, sie haben kein Gehirn, kein Bewusstsein, können keinen Schmerz und keine Emotionen empfinden..

1
MarkusJaja  24.07.2021, 02:59
@Rudiidiot
Wir müssen heutzutage zum Glück keine Tiere mehr töten und essen, also warum tun wir’s noch?

wer sagt das? Mal abgesehen dass wichtige Proteine und Vitamin B12 garnicht oder nur sehr schwer ohne tierische Nahrung ersetzbar sind (klingt nach einem mega Konjunkturprogramm für die chemische Industrie), sind viele Tiere auch für ein natürliches Gleichgewicht wichtig - etwa zur Gewinnung von Dung --> Dünger. In der freien Natur gibt es aber keine riesigen milliardenfachenfachen Wisent- und Bisonherden mehr. Also sind Stalltiere an deren Stelle nötig. Auch frage ich mich ob es den Tieren lieber wäre, garnicht zu existieren oder als Nutztiere.
Als Experiment könnte man das auch mal Menschen fragen, ob sie lieber inexistent wären oder lieber anhand ihrer Arbeitskraft ausgebeutet werden möchten (wie derzeit in der realen Welt).

Natürlich ist das rational begründbar. Pflanzen sind nicht empfindungsfähig. Bedeutet, sie haben kein Gehirn, kein Bewusstsein, können keinen Schmerz und keine Emotionen empfinden..

..ja, aber das ist aber keine moralische Begründung mehr. Aber gut, nach diesem Argument kann man doch problemlos auch Insekten oder Fische vertilgen (haben kein schmerzempfindliches Nervensysten). Im übrigen sind Pflanzen durchaus empfindungsfähig, sie spüren ledigleich keine Schmerzen wie wir.

Im übrigen finde ich deine Argumentation immernoch sehr merkwürdig. Einerseits beklagst du dich über das Ausbeuten oder Schlachten von Tieren, hast aber kein Problem damit, dass diese in der freien Natur aussterben, weil sie kein Futter mehr finden, keine Lebensräume mehr haben und tatsächlich aufgrund ihrer erbärmlichen Lebensumstände leiden.

2
Bodhgaya  25.07.2021, 18:40
@MarkusJaja
Du misst beispielsweise tierischem Leben mehr Wert zu als anderen Arten (z.B. Pflanzen), die du in deiner ideologischen Vorstellung offenbar nichtmal als Lebewesen wahrnimmst. 
  1. So etwas wie Wert & Würde definiert sich über Fähigkeit von Leid- & Glücksempfing. Deshalb muss ich mir auch keine Gedanken machen, dass meinem Staubsauger seine "Nahrung" vielleicht nicht schmeckt. Pflanzen haben kein Schmerempfinden, den sie besitzen kein ZNS.
  2. Selbst wenn Pflanzen Schmerzen empfinden würden wäre Veganismus immer noch ethischer wie Mischkost. Denn wir züchten & essen u.a. die Tiere die Pflanzen bei lebendigem Leib verschlingen & das ohne Betäubung. = Weniger Mischkost, weniger Zerstörung von Pflanzen.
Unsere ganze Welt besteht schon von Natur aus aus Ausbeutung. Denn jedes Leben muss anderes Leben (oder dessen Überreste) verwerten um zu überleben. 

Ich möchte den ersten Satz korrigieren: "Unsere ganze Welt besteht schon von Natur aus aus Abhängigkeit." Der Unterschied ist, dass Ausbeutung mit Leid verknüpft ist. Ich glaube nämlich nicht, dass sich ein Putzerfisch missbraucht fühlt, wenn er Rücken eines Walhais schrubbt. Warum machen wir aus Abhängigkeit Ausbeutung, wenn wir die Wahl haben.

Das haben sich nicht Menschen erst ausgedacht, sondern im Gegenteil durch technischen Fortschritt sich selbst von der Natur derart entfremdet, dass einfachste Zusammenhänge individuell nicht mehr erkannt werden, obwohl sie fortbestehen.

Du gehst hier von der Prämisse aus Natur=Gut. Das halte ich aber für sehr falsch, denn die Natur ist gemein & grausam.

Übrigens möchte ich anmerken, dass man auch zu Zeiten von Sklaverei mit dem Naturrecht argumentiert hat. Auch deine Argumentation von "der schon immer dagewesenen Ausbeutung" könnte man auf die Sklaverei münzen.

0
MarkusJaja  25.07.2021, 22:14
@Bodhgaya
So etwas wie Wert & Würde definiert sich über Fähigkeit von Leid- & Glücksempfing. Deshalb muss ich mir auch keine Gedanken machen, dass meinem Staubsauger seine "Nahrung" vielleicht nicht schmeckt. Pflanzen haben kein Schmerempfinden, den sie besitzen kein ZNS.

...mal abgesehen das ein Staubsauger kein Lebewesen ist, taugt der Vergleich nicht gut. Man entweder rein moralisch wie Veganer argumentieren oder anhand konkreter Bedingungen bzw. Definitionen von "Leid". Wenn man wie du letzteres bevorzugt, verstehe ich die ganze vegane Argumentationskette nicht. Fische oder Insekten spüren auch keinen Schmerz, haben ebenfalls kein ZNS. Auch dürfte sich das Glücksempfinden und Reflektionsfähigkeit von meinetwegen Hühnern oder Fröschen in Grenzen halten (was aber wohl mehr eine quantitative Frage sein dürfte).

Selbst wenn Pflanzen Schmerzen empfinden würden wäre Veganismus immer noch ethischer wie Mischkost. Denn wir züchten & essen u.a. die Tiere die Pflanzen bei lebendigem Leib verschlingen & das ohne Betäubung. = Weniger Mischkost, weniger Zerstörung von Pflanzen.

...ja Tiere verspeisen Pflanzen bei lebendigem Leib und wir züchten auch Pflanzen nach ökonomischen Ermessen (Genmanipulation, Hochzüchtungen, Monokulturen,...). Warum Veganismus hier weniger Zerstörung bedeuten soll, erschliesst sich mir nicht. Alleine die Schaffung von Monokulturen auf Äckern führt zu massiven "Leid", indem Lebensräume für alle anderen Tier- und Pflanzenarten zerstört wird. Exemplarisch: Feldhamster verhungern auf den Feldern und sind vom Aussterben bedroht.

Ich möchte den ersten Satz korrigieren: "Unsere ganze Welt besteht schon von Natur aus aus Abhängigkeit ." Der Unterschied ist, dass Ausbeutung mit Leid verknüpft ist. Ich glaube nämlich nicht, dass sich ein Putzerfisch missbraucht fühlt, wenn er Rücken eines Walhais schrubbt. Warum machen wir aus Abhängigkeit Ausbeutung, wenn wir die Wahl haben.

...der Putzerfisch mag sich genausoviel oder -wenig mißbraucht fühlen wie das geschorene Schaf. Allerdings ist es eine Vekehrung der Verhältnisse, "Leid" zu sehen, wenn ein Tier ökonomisch nutzbar gemacht wird, aber das Fressen und Sterben in der Natur einfach aus der Gleichung zu nehmen. Leiden diese Tiere etwa nicht, wenn sie um ihr Leben rennen oder hungern? Seit wann ist Hunger eine Wahl?

Du gehst hier von der Prämisse aus Natur=Gut. Das halte ich aber für sehr falsch, denn die Natur ist gemein & grausam.

Ich bedaure, wenn so ein Eindruck enstanden sein soll. Denn "gut" und "böse" sind moralische Kategorien und damit völlig unbrauchbar. Natürlich ist der Naturzustand an sich grausam. Insofern ist es ja absurd, willkürlich die Haltung von Tieren als Ursache von Leid anzusehen, als wenn es davor keines gegeben haben soll und alle Lebewesen zuvor im Paradies lebten.
Letzlich ist es ausgerechnet erst der Zustand der totalen Entfremdung von der Natur und der übervollen Supermärkte durch die Industrialisierung der Nahrungsproduktion, der solche moralistischen Auswüchse entstehen lässt. Das ist eigentlich schon eine Ironie.

Übrigens möchte ich anmerken, dass man auch zu Zeiten von Sklaverei mit dem Naturrecht argumentiert hat. Auch deine Argumentation von "der schon immer dagewesenen Ausbeutung" könnte man auf die Sklaverei münzen.

man hat zu jeder Zeit mit einem ideologischen Überbau, der gerade ins Bild passte, Ungleicheit und Ausbeutungsverhältnisse legitimiert. Das ist heute nicht anders. Nur die Produktivität hat sich im Lauf der Zeit massiv vervielfacht, so dass Hunger heute eine politische Frage und keine Schicksalsfrage mehr ist und man sich in westlichen Gesellschaften solche Spleens um Nahrung leisten kann.

0
VGNPWR  24.07.2021, 06:49

Würdest du als Mensch unter den selben Bedingungen auch gerne so leben?
Daher gebe ich "Deine Vorstellung von "Leid zufügen" ist total naiv und eindimensional." gerne an dich zurück :)

0
MarkusJaja  24.07.2021, 17:47
@VGNPWR

so leben doch viele Menschen! Sie werden zwar je nach Region mehr oder weniger versorgt, aber auch ausgebeutet, wenn sie kein eigenes Kapital/Eigentum haben und ihre Arbeitskraft verkaufen müssen und aus dem Profit nur einen Bruchteil erhalten. Nochmal: Den meisten Stalltieren geht es besser als ihren Verwandten in der freien natur. Viele dieser Areten leben zudem in einer Symbiose mit und und sind drauf angewiesen, "ausgebeutet" zu werden. Man denke nur an Milchkühe oder Schafe, die sonst leiden würden. Und solche Symbiosen waren nie geplant, sie sind entstanden und entstehen auch in der Natur unter anderen Arten. Auch wir Menschen leben zB. in zwingender Symbiose mit Bakterien inm Darm usw.

1

Ernährung ist eine Höchstpersönliche Angelegenheit. Heutzutage meint jeder (nicht nur Veganer) der für sich die passende Ernährung gefunden hat es der halben Bevölkerung aufdrücken zu können/müssen am Ende muss der Großteil dieser Leute aufgrund der Ernährung zum Arzt.

Tendenziell essen wir zuviel Kohlenhydrate zuwenig Eiweiß und auch Hochwertiges Fett eine komplett Vegane Ernährung verstärkt dieses Missverhältnis eher noch

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – In den Bereich tätig
Rudiidiot 
Fragesteller
 24.07.2021, 02:10

Niemand will irgendwas aufdrücken. Ich bin es satt, dieses Wort zu hören.

Wir wollen bloß, dass die Tiere nicht mehr leiden und sterben müssen, ganz einfach.

2
Senbu  24.07.2021, 20:34
@Rudiidiot

Knuffig wie Sie sich einreden der Ritter in weißer glänzender Rüstung zu sein. Viele Personen schrieben sich schon die Rettung von xyz auf die Fahne und am Ende gab's dann ein völlig anderes Ergebnis.

Ganz Nebenbei: Tiere werden immer leiden und sterben müssen solange wir im Wohlstand leben wollen.

0
Muffinexperte  24.07.2021, 02:11

Bei dem Argument, dass Ernährung eine höchstpersönliche Angelegenheit ist, kann ich leider nicht zustimmen. Wenn es um zwei Lebewesen geht, sollten auch beide nach ihren Wünschen und nicht nur eines der beiden, der Mensch, gefragt werden.

1
Muffinexperte  24.07.2021, 02:14
@Couchpotao

Dann ist es dir egal. Wo bleibt die ganze Empathie? Es gibt zu viele egoistische Menschen auf dieser Welt.

1
Couchpotao  24.07.2021, 02:15
@Rudiidiot

Wenn du meinst dieses Wort da hinein setzen zu müssen kannst du es für dich gerne tun.

1
Couchpotao  24.07.2021, 02:18
@Muffinexperte

Heutzutage meint jeder (nicht nur Veganer) der für sich die passende Ernährung gefunden hat es der halben Bevölkerung aufdrücken zu können/müssen am Ende muss der Großteil dieser Leute aufgrund der Ernährung zum Arzt.

Tendenziell essen wir zuviel Kohlenhydrate zuwenig Eiweiß und auch Hochwertiges Fett eine komplett Vegane Ernährung verstärkt dieses Missverhältnis eher noch

Was ist eigentlich an der Aussage so schwer zu kapieren mal unabhängig davon ob zustimmst oder nicht?

3
Couchpotao  24.07.2021, 02:23
@Muffinexperte

Weil deine ganze Fragerei komplett Sinnlos ist wenn das geschriebene auch verstanden hast.

Und bevor jetzt wieder anfängst möchte ich wissen was ist daran so extrem schwer zu kapieren? Sonst Entschuldigung ist das "Gespräch" so langsam mal zu Ende.

3