Wieso sind die meisten 50er Motorräder 2Takt?

5 Antworten

Leichte Motoren mit relativ hoher Leistung. Bei den angetrieben Fahrzeugen handelt es sich auch meistens um Leichtgewichte.

Die Motoren sind relativ billig herzustellen, weswegen sie früher auch für größere Motoren (bis 500 cm³) verwendet wurden, vor allem bei Nachkriegsmotorrädern).

Aus Umweltgründen hat sich aber bei höheren Leistungen der Viertakter durchgesetzt. Ihn gibt es auch mit Einspritzer und geregeltem Katalysator.

Hallo,

Das "Problem" des Viertakters: Anders als beim Zweitakter gibt es zusätzliche bewegliche Bauteile - Nockenwelle, Ventile - die angetrieben werden müssen. Dafür wird eine gewisse Leistung benötigt, die zusätzlich erbracht werden muss. Dieser Aufwand ist bei einem Einzylinder nicht wesentlich höher, wenn dieser statt 50 eben 125 ccm hat. Anteilig fällt das dann eben viel stärker ins Gewicht.

Beim Zweitakter dagegen sind die sog. Spülverluste viel höher. Damit ist gemeint, dass beim Gasaustausch unverbranntes Gasgemisch zusammen mit den Abgasen hinausgedrückt wird. Das gibt es auch beim Viertakter, aber durch die exaktere Steuerung des Gaswechsels mittels Ventilen, die im richtigen Moment öffnen und schließen, sind sie viel geringer. Und mit größerem Hubraum steigen sie beim Zweitakter immer mehr an. Diese "Verschwendung" von unverbrannt Kraftstoff führt bei hubraumstärkeren Zweitaktern zu sehr hohem Verbrauch und relativ geringer Leistung.

Nicht nur die Herstellung ist billiger. Bei 2-Takt zündet der ja jede Volle Motorumdrehung und arbeitet. Ein Takt bei einem Verbrennungsmotor ist ja ½ Kurbelwellenumdrehung.

Wenn der alle 2 Takte arbeitet, ist das bei gleicher Drehzahl doppelt so viel wie das nur alle 4 Takte zu machen.

Der Nachteil bei Benzinmotoren ist, dass man die Abgase durch einlasen von Gemisch aus dem Motor heraus befördern muss. Das nennt man "Spülen". Spült man zu wenig, bleibt viel Abgas im Motor, spült man zu viel geht Gemisch durch den Auspuff verloren.

Ein Trabi hat einen Zwei-Zylinder Zweitakter. Der verhält sich dann wie ein 4-Zylinder 4-Takter was die Leistung angeht. Aber der verschwendet Sprit was man bei fett eingestelltem Motor besonders gut sehen kann:

https://www.youtube.com/watch?v=iO7wrgUKfdI

Das nächste Problem ist, wie man den Motor spült. Bei kleinen Motoren kann man das Kurbelwellengehäuse als "Luftpumpe" verwenden. Die Kolbenunterseite drückt die Luft im Kurbelwellengehäuse zusammen und die strömt dann über Bohrungen die offen sind wenn der Kolben ganz unten ist in den oberen Teil des Zylinders. Dadurch kann man kein Schmieröl im Kurbelwellengehäuse haben und muss viel Öl in das Benzin mischen zur Schmierung.

Das verbrennende Öl und das austretende unverbrannte Gemisch sind dann ein Umweltproblem, deswegen "stinken" kleine Benzin Zweitakter.

Bei großen Motoren kann man eine extra "Luftpumpe", also ein Gebläse am Motor anschließen das die Luft in den Motor presst. Gebläse gespülte Motoren haben dann Öl im Kurbelwellengehäuse und brauchen kein Öl im Kraftstoff. Nur ist das Gebläse bei kleinen Motoren größer als weitere Zylinder. Damit hat man keinen Vorteil mehr, denn doppelt so viele Zylinder sind dann einfacher als ein extra Gebläse.

Bei Dieselmotoren hat man das Problem mit dem Spülen nicht, denn die spritzen den Kraftstoff direkt ein, hier kann man dann reine Luft rein blasen und das auch reichlich um die Abgase gründlich los zu werden ohne Kraftstoff zu verschwenden. Deswegen sind die meisten Großdiesel, z.B. Schiffsmotoren und Großaggregate zur Stromerzeugung meistens Gebläsegespülte Zweitakt Diesel.

Je kleiner der Motor, desto stärker fallen die zusätzlichen Bauteile beim 4-Takt-Motor ins Gewicht.

Sonst wäre der Motor ja viel zu groß.

Und es gibt einige 125er 2t, was ich sogar empfehlen würde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Set Up hatza