Wieso sind Biodiesel und Frittenöl besser fürs Klima?

3 Antworten

Hallo WilliamDeWorde!

Rein theoretisch wird bei der Verbrennung von organischem Öl nur die Menge an CO2 freigesetzt, die zuvor während des Pflanzenwachstums gebunden wurde.

Sollten allerdings die Anbaubedingungen der Pflanzen, aus denen dann das Öl erzeugt wird, zum Beispiel durch Waldrodungen klimaschädlich sein, ist damit letztendlich auch nichts gewonnen.

LG

gufrastella

WilliamDeWorde 
Fragesteller
 25.03.2024, 11:40

Es bleibt eine Freisetzung. Das ist genau das, was wir durch Wiederverwässerung der Moore vermeiden wollen. Wenn wir Kohle verheizen in Kraftwerken und zuhause, dann

wird bei der Verbrennung ... nur die Menge an CO2 freigesetzt, die zuvor während des Pflanzenwachstums gebunden wurde.

ist aber gaaaanz böse!

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Egal, was man verbrennt, es erzeugt doch gleich viel CO2

Nein, nicht gleichviel. Je nach chemischer Verbindung kann durch den Verbrennungsprozess mal mehr mal wneiger Energie gewonnen werden. Bei gleichem Energieeinsatz braucht man also durchaus unterschiedlich Stoffmengen, die unterschiedliche Mengen an Klimagasen erzeugen.

Klimaneutral wird es bestenfalls mit der nächsten Ernte, wenn die Rapsfelder das CO2 aufnehmen

Nicht nur bestenfalls, sondern nur so. Klimaneutral bedeutet, dass auf kurze Sicht die vom Menschen zugeführten Klimagase durch vorwiegend natürliche Prozesse gebunden werden. In Summe entstehen also keien neuen Klimagase, die Bilanz ist also ausgewogen = neutral

für die ein Wald gerodet wurde, der wahrscheinlich mehr CO2 aufgenommen hat.

Das ist natürlich ein Problem und dann auf mehreren Ebenen wenig nachhaltig. Hier lügt man sich also was vor, wenn man es so macht. Aber man muss es ja nicht so machen. Wenn man z. B. das ohnehin genutze "Frittenöl" zur Erzeugung von Kraftstoffen verwendet, dann betreibt man erstmal Recycling. Es wird ja nicht extra zu dem Zweck angebaut.

Weizen- doer Maisfelder wären da auch nicht schlechter in der Bilanz und man könnte Nahrungsmittel daraus machen.

Kann sein. Der Punkt mit den nahrungsmittel ist aber auch schon seitjeher ein berechtigter Kritikpunkt. Nahrungsmittel extra nur zur Energiegewissen anzubauen, sehe ich auch kritisch. Resteverwertung halte icha ber für sehr sinnvoll.

Und das Frittenfett muss durch Einsatz von Energie erst aufgearbeitet werden. Eröl wesentlich weniger.

Kann sein. Jeder Litel Erdöl erhöht aber grundsätzlich den Anteil an Klimagasen ind er Atmospähre. Frittenfett kann, wenn man es richtig macht, klimaneutral sein.

Wenn keine Verbrennung, dann gar keine Verbrennung!

Naja. Wenn man es zur Resteverwertung nutzt, ist es doch gut. Zumal man diese chemischen Verbindungen ja nicht nur zur Verbrennung nutzen kann. Sie sind teil wichtiger Grundstoff für dieverse Produkte der chemischen Industrie.

Ansonsten gibt es natürlich ganz generell bessere Alternativen wie z. B. Wind und Solarenergie. Nicht umsonst sind Versuche den klassichen Verbrennungsmotor mit e-Fuels langfristig zu erhalten sehr umstritten. Und nicht zu unrecht wird eher auf Strom, Wasserstoff, Wärmepumpe, Wind, PV etc. gesetzt

WilliamDeWorde 
Fragesteller
 25.03.2024, 11:48

Warum muss denn unbedingt alles ein Kreislauf sein? Auch ein Tausch kann klimaneutral sein. Wir verfeuern Erdöl und lassen die Pflanzen im nächsten Jahr das CO2 aus der Luft ziehen und verbrennen sie dafür nicht wieder zwanghaft, sondern nutzen z.B. Stroh oder Holz als Baumaterial.
Mineralöl waren auch mal Pflanzen; nur dass der Kreislauf halt Millionen von Jahren umfasst.
Es ist gar nicht mal so sicher, dass die Erhöhung des CO2 in der Luft wirklich zu angemessen viel mehr Biomasse führt. Zur Zeit reichert es sich ja eher weiter an in dier Atmosphäre und machen Pflanzen mögen wohl so hohe Dosen gar nicht. Es bleibt eine schöne Wunschvorstellung und

Egal, was man verbrennt, es erzeugt doch gleich viel CO2

Damit meine ich Öl und Öl.

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Callidus89  25.03.2024, 12:31
@WilliamDeWorde
Warum muss denn unbedingt alles ein Kreislauf sein?

Muss es nicht, ist aber häufig sinnvoll bzw. naturbedingt so.

sondern nutzen z.B. Stroh oder Holz als Baumaterial.

Also zum einen wird das doch schon gemacht. Zum anderen ist aber längst nicht alles was wächst auch z. B. zur Verwendung als Baustoff uneingeschränkt geeignet. Zudem bleibt kein Bauwerk eweig bestehen, früher oder später wird der gebundene Kohlenstoff also wieder frei bzw. kann nicht weiter recycelt werden. Und zuguter letzt reicht das globale Pflanzenwachstum ganz offensichtlich nicht aus um die Emissionen aus aus der Kohlen-/Erdölverbrennung kompensieren zu können.

Mineralöl waren auch mal Pflanzen; nur dass der Kreislauf halt Millionen von Jahren umfasst.

Das stimmt. Nützt uns aber nichts. Zumal das jetzige Problem nicht teil diesen natürlichen Kreislaufes ist.

Es ist gar nicht mal so sicher, dass die Erhöhung des CO2 in der Luft wirklich zu angemessen viel mehr Biomasse führt.

Ich denke es sit absolut sicher, dass diese Erhöhung nicht zu angemessen mehr Biomasse führt. Sonst hätten wir ja keinen vom Menschen gemachten Klimawandel.

Zur Zeit reichert es sich ja eher weiter an in dier Atmosphäre und machen Pflanzen mögen wohl so hohe Dosen gar nicht. Es bleibt eine schöne Wunschvorstellung

Und genau deswegen sollte man ja auch nicht mehr Klimagase in die Atmosphäre pusten, als die Natur kompensieren kann...

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WilliamDeWorde 
Fragesteller
 25.03.2024, 12:45
@Callidus89
Das stimmt. Nützt uns aber nichts.

hier nützt es also, frisches Öl zu verbrennen. Im nächsten Moment aber heißt es:

früher oder später wird der gebundene Kohlenstoff also wieder frei

Eben. Eher später. Nützt also doch. Es hängt doch von uns ab, wie wir die Biomasse nutzen. Bereits heute wird viel Altpapier in Straßenbelag verarbeitet. Der zersetzt sich nicht schon morgen. Und es ist wichtig, erst einmal 100 Jahre Luft zu bekommen. Ich denke, man muss viel mehr auf die Kraft der Meere, sprich der Riffe setzen. Die sind effektiver als Urwald und erst recht als borealer Wald. Man wird, wenn man wirklich Willens ist, nicht um aktive Maßnahmen herumkommen, das CO2 aus der Atmosphäre zu ziehen. Sei es technisch mit Ökostrom oder gentechnisch mit effektiveren Mikroben und Pflanzen - aber das ist ja auch schon wieder pfui!

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Callidus89  25.03.2024, 13:15
@WilliamDeWorde
hier nützt es also, frisches Öl zu verbrennen. Im nächsten Moment aber heißt es:

Du reißt meine Bemerkungen aus dem Zusammenhang, vermengst Dinge die nicht in Zusammenhang stehen bzw. blickst nicht weit genug voraus.

Der Kreislauf des Mineralöls ist millionen Jahre lang. Das nützt uns nichts, weil wir in zeitlich viel kürzeren Maßstäben Energie brauchen. Wäre unser Energiebedarf so klein, dass wir mit der Menge, die wir zur Zeit in einem Jahr verbrauchen auch millionen von Jahre auskommen würden, dann würde uns der Kreislauf des Mineralöl sehr nützen.

Es hängt doch von uns ab, wie wir die Biomasse nutzen.

Ja auch, aber eben nicht nur! Du schlägst vor möglichst viel pflanzliche Erzeugnisse über längeren zeitraum zu binden um parallel weiter Erdöl zu verbrennen. Du vernachlässigst, dass die pflanzlichen Baustoffe kurzfristig (binnen Jahrzehnte bis wenigen Jahrhunderte) wieder freigesetzt werden. Es löst also kein Problem, sondern verschiebt es bestenfalls auf die nächste Generration die dnan ein noch viel größeres Problem hat. Und das hatten wir doch nun schon zur genüge.

Daneben ignorierst du, dass es vermutlich garkeinen so hohen Bedarf an pflanzlichen Baustoffen geben kann, weil technisch vieles gar nicht oder eben nicht uneingeschränkt nutzbar ist, dass man auf diese Weise CO2 aus der Atmosphare abschöpfen und in Bauwerken binden kann.

Und um zum Frittenfett zurück zu kommen: Das ist ja nunmal da und zumal in vielerlei Hinsicht ein gut aufbereiteter Rohrstoff. Warum sollte man es also nicht nutzen?

Ich denke, man muss viel mehr auf die Kraft der Meere, sprich der Riffe setzen.

Die Meer sind in der Tat große CO2-Senken. weitaus sträker sogar als alle vegetation an Land. Nur sind sie nichts, was wir steuern könnten. Wir können nur versuchen deren Ökosysteme zu schonen.

Man wird, wenn man wirklich Willens ist, nicht um aktive Maßnahmen herumkommen, das CO2 aus der Atmosphäre zu ziehen.

Das ist Step 3.

Step 1 ist erstmal keine neuen Emissionen entstehen zu lassen. Denn alles was garnicht erst neu ausgestoßen wird, muss auch nicht von der Natur oder dem Menschen wieder rausgefilter werden.

Step 2, welcher paralle zu Step 1 läuft, ist es die Ökosysteme, die den Klimagashaushalt des Planeten regulieren nicht weiter zu zerstören.

Und dann erst sollte man sich falls nötig um Step 3 bemühen.

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WilliamDeWorde 
Fragesteller
 25.03.2024, 17:03
@Callidus89
Du vernachlässigst, dass die pflanzlichen Baustoffe kurzfristig wieder freigesetzt werden.

Zum einen würde uns das zumindest etwas Luft verschaffen. Zum anderen habe ich aber nie gefordert, dass die Pflanzen nach 1 Jahr umgehauen werden müssen. Bei Getreide ist das anders, aber aus einem Bäumchen könnte ein Apfelbaum werden und mir Äpfel statt Zuschlagstoffe liefern - oder auch riesige Mammutbäume, die 500 Jahre alt werden. Reicht das für deinen Kreislauf?

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Callidus89  25.03.2024, 17:25
@WilliamDeWorde

Natürlich kann man die Dinge auch wachsen lassen (und sollte es auch statt ständig neue Flächen zu roden). Wenn man nebenbei trotzdem weiter fossile Energieträger in gigantischen Mengen nutz, wird sich am CO2 Problem nichts ändern.

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  • Weil man damit nur CO2 freisetzt, das sich eine Pflanze zuvor beim Wachstum aus der Atmosphäre geholt hat. Man beruft sich dabei also auf eine Vor-Kompensation
  • Allemal besser als fossiles CO2 rauszublasen, das seit Jahrmillionen gebunden war und nur innert weniger Jahrzehnte freigesetzt wird
  • Nachträglich kompensieren kann man es nur, wenn man gleich viel wieder anpflanzen und nachwachsen lässt. Das wäre das Ziel nachhaltiger Waldwirtschaft.
  • Natürlich ist das Problem, dass global jede Sekunde ein Fussballfeld Wald unwiederbringlich zerstört wird! Und zwar nicht primär zum Heizen, sondern für Landwirtschaftsflächen oder Rohstoffgewinnung. Auch da ist man weit von einer Kompensation entfernt
  • Dies könnte man allenfals kompensieren, wenn man aufhören würde, Plastik zu verbrennen (was auch fossiles CO2 freisetzt). Sondern man müsste das Plastik einsammeln und einbunkern (wäre allemal effizienter als der Schwachsinn, CO2 aus der Luft zu filtern, zu komprimieren, mit Pipelines in der Welt rumzublasen und in den Boden drücken zu wollen...)