Wieso nimmt der Hass gegen LGBTQ+ zu?

hugyou  24.07.2023, 19:42

Gibt es eine Studie und oder ist es deine persönliche Wahrnehmung das derr Hass steigt?

Skyler0003 
Fragesteller
 24.07.2023, 20:22

Basiert mehr auf persönlicher Wahrnehmung (einige Zeitungen haben aber darüber geschrieben)

22 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es gibt jetzt seit mehreren Jahren schon einen Rechtsdruck in sehr vielen westlichen Ländern. Es gibt eine Radikalisierung von zentrischen und rechten Parteien in einem Ausmaß, wie das derzeit nicht bei linken Parteien zu beobachten ist.

In den USA ist es am deutlichsten, aber auch der Rest von Europa legt grade los mit nachziehen - am prominentesten Italien, die jetzt lesbischen Müttern das Sorgerecht entziehen.

Das scheint ein ziemlich langfristiger Plan zu sein, den die rechten Parteien der diversen Länder hatten, rückblickend haben viele wohl bereits die Wirtschaftskrise von 2009 und die Flüchtlingskrisen ab den Revolten in Nordafrika um 2010 rum schon benutzt, um Wähler zu gewinnen, die sie anschließend auch für andere Arten von Hass instrumentalisieren können. Wie eben jetzt die Hetze gegen LGBT. Der Beginn der aktuellen Schübe war wahrscheinlich die Roe vs Wade Geschichte letztes Jahr in den USA.

Es ist gruselig, da es grade wirkt, als würde es aus dem nichts kommen. Und es ist so ungewiss, wie weit das alles noch gehen wird. Ich weiß auch nicht, was wir tun können, es macht mir genauso Angst wie dir.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.
AuchKarma  24.07.2023, 20:30

Deine Analyse hinkt leider.

Ich persönlich bin nicht rechts, würde nie die AfD wählen, sondern bin eher bei den Grünen oder der SPD, und habe auch grundsätzlich nichts gegen LGBT-Menschen, aber trotzdem wird es selbst mir langsam zu viel (siehe meine Antwort)!

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Richard30  18.08.2023, 10:58

Hm weiss man denn von wem der Hass vor allem ausgeht, kann man das irgendiwe eingrenzen?

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Seraphiel0  18.08.2023, 17:38
@Richard30

Soweit ich weiß kommt sehr viel Hass für Individuen aus dem persönlichen Umfeld. ZB die eigenen Eltern und Großeltern, Kollegen und Mitschüler, usw.

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Seraphiel0  19.08.2023, 10:05
@Richard30

'Nicht akzeptiert werden' klingt aber ziemlich harmlos, dafür, dass wir davon sprechen, das Teenager obdachlos werden, Kinder Schläge und tatsächliche Folter kassieren, Erwachsenen der Kontakt abgebrochen und der Tod bzw Suizid gewünscht wird, Partner der Kinder zu deren Eltern geoutet werden, usw.

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Richard30  19.08.2023, 10:09
@Seraphiel0

Weil die Eltern die dann quasi rauswerden oder auch Gewalt androhen oder auch antun?

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Seraphiel0  19.08.2023, 10:12
@Richard30

Ganz genau. Körperliche und psychische Gewalt durch die Eltern sind häufige Folgen eines Outings.

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Ich würde sagen, dass liegt an den "sozialen" Medien.

Außer dort merke ich nämlich nichts davon.

Die "sozialen" Medien verstärken leider nur die Krawallmacher. Auf beiden Seiten.
Es sind sowohl nur einige wenige auf der Seite der LGBT-Krawallmacher als auch auf der Seite der homophoben Quatschköpfe.

Aber wie das so die Art der Medien und Menschen ist. Man berichtet nur über schlechte Dinge und selbst wenn es mehr positive Meldungen gäbe, hängt man sich doch auch unter 100 tollen Nachrichten immer an der einen schlechten auf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Needs one to know one

Mag wohl daran liegen, dass es Menschen da draußen gibt, die es radikalisieren und dir diese Flagge ins Gesicht halten. Dann gibt es zivilisierte Homosexuelle, die die Polizisten nicht anbellen und es auch nicht zu ihrer Persönlichkeit machen, stattdessen es nicht mal auffällt, wenn diese wirklich solche Neigung haben. Einer der nettesten Menschen, mit denen ich gesprochen hatte, waren Schwule, denen man es direkt nicht angemerkt hat. Andersherum waren einer der arrogantesten, unsympatischten und irrationalsten Menschen eben die aus dieser ganzen Twitter/TikTok-Bubble - vor allem aus der Cancle Culture Community. Leider zieht diese Ansicht auf diese ganze Rabauken eben auch die normal ziviliserten LGBTQ+ Personen ins schlechte Licht...

Bestimmtnichtso  24.07.2023, 19:47

Das Argument wäre nämlich: "Wenn etwas normal ist (schaue Philosophie: Normen und Werte), dann braucht man jenem keine Aufmerksamkeit schenken." Wenn einer ohne Essstörung isst, dann schreibt auch keiner:"Omg, super, dass du heute gegessen hast"

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Garlond  24.07.2023, 19:55

Bestimmt nicht so.

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Bestimmtnichtso  24.07.2023, 20:04
@Garlond

😂Naja, ich spreche bon Erfahrungen und keinen Fakten, also ja könnte wirklich nicht so sein. "Ich weiß, dass ich nichts weiß."

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Wahrscheinlich weil die Mitglieder mit ihren Aktionen zu weit gehen, so wie die Klimakleber auch. Dazu noch die peinliche Aktion der deutschen Nationalmannschaft bei der WM. Lg

Ich kann dir zustimmen, auch ich beobachte, dass in den letzten 1-2 Jahren der Hass gegenüber LGBTQ erheblich zugenommen hat.

Den Grund dafür sehe ich in dem in der jüngeren Vergangenheit massiv ausgearteten, schon fast propagandaartigen Aktivismus, der augenscheinlich bewusst darauf abzielt, konservative Menschen zu provozieren.

Es ist genau das eingetreten, wovor ich schon vor Jahren gewarnt habe. Ein gewisser Aktivismus für die Akzeptanz LGBTQ ist gut und wichtig, aber eben mit dem nötigen Augenmaß, und dieses haben viele Aktivisten und Politiker in den vergangenen Jahren leider zunehmend verloren. Der Aktivismus läuft heute mehr nach dem Motto "Wir waschen euer Gehirn so lange, bis ihr LGBTQ toll findet", und das funktioniert einfach nicht. Man kann Toleranz und Akzeptanz nicht mit Gewalt erzwingen.

Die Grenze des guten, nützlichen und sinnvollen Aktivismus wurde längst überschritten, und das, was die entsprechenden - selbst wohl zu einem nicht unwesentlichen Teil heterosexuellen - Akteure gegenwärtig veranstalten, schadet den Menschen, die tatsächlich Homo-, Bi- oder Transsexuell sind, mehr als es ihnen nützt.

All jene Menschen, die bislang, ich sage mal, LGBTQ "eher nicht so toll" fanden, sich aber nicht weiter mit dem Thema beschäftigten, weil es sie in keiner Weise berührt hat, wurden so lange provoziert, bis aus der leicht ablehnenden Haltung richtiger Hass entstanden ist - was ich ihnen zu einem gewissen Grad nicht einmal übel nehmen kann.

Regenbogenflaggen wo man nur hinsieht, Transvestiten die Märchenstunden in Kindergärten abhalten, "Eure Kinder werden so wie wir"-Parolen auf LGBTQ-Kundgebungen, LGBTQ-Kindergärten, Gerichtliche Verurteilungen von Menschen die eine transsexuelle oder nicht-binäre Person mit dem falschen Pronomen ansprechen, Pubertätsblocker für Kinder damit sie länger Zeit haben sich ihr Geschlecht "auszusuchen"... Dass das Menschen triggert, die von LGBTQ nicht übermäßig begeistert sind, ist völlig nachvollziehbar, und genau das ist offenbar auch die Absicht der Verantwortlichen, ohne zu wissen, was sie damit eigentlich anrichten.

Ich war selber einst LGBTQ-Aktivist, bin auf Pride-Paraden mitgegangen, habe in einem Verein für homosexuelle Jugendliche mitgearbeitet, aber mittlerweile kann ich mich von der politischen "LGBTQ-Community" nur noch distanzieren und mich fremdschämen.

GerryV1990  26.07.2023, 10:57
Gerichtliche Verurteilungen von Menschen die eine transsexuelle oder nicht-binäre Person mit dem falschen Pronomen ansprechen,

Nee, oder? Bitte sag, dass das nicht wahr ist...

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daedag  26.07.2023, 14:50
@GerryV1990

Es gab da in jüngerer Vergangenheit mehrere Fälle. Die Deutsche Bahn wurde verurteilt, weil eine nicht-binäre Person beim Fahrkartenverkauf mit Herr angesprochen wurde. Der Journalist Julian Reichelt wurde verurteilt, weil er eine Trans-Frau in einem Artikel als "biologischen Mann" bezeichnete. Es dürfte wohl noch weitere Fälle geben, ich meine es gab auch irgendeine Haftstrafe für einen Lehrer wegen einem derartigen Delikt, allerdings nicht bei uns sondern ich glaube in den USA.

Siehe auch https://www.mimikama.org/bussgeld-falsche-geschlechtsbezeichnung/

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