Wieso lässt Gott die Menschen leiden?

21 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo 999evil,

es tut mir leid, dass Dein Leben bisher von so schlimmem Leid gekennzeichnet war! Doch kannst Du Dir sicher sein: Gott will, dass niemand hier auf der Erde leidet. Warum greift er dann aber nicht ein? Nun, er gibt uns in seinem Wort, der Bibel, zufriedenstellende Antworten!

Dass Gott nicht am Leid der Menschen vorbeisieht, geht z.B. aus einer Aussage Gottes in 2. Mose 3:7 hervor, wo ermit Blick auf sein in Ägypten leidendes Volk sagt: "Zweifellos habe ich die Trübsal meines Volkes, das in Ägypten ist, gesehen, und ich habe ihr Geschrei über die gehört, die sie zur Arbeit antreiben; denn ich weiß wohl, welche Schmerzen sie leiden."

Kann man aus diesem Beispiel nicht deutlich erkennen, das Gott sieht, wie Menschen leiden? Wenn man sich noch einmal den letzten Teil des zitierten Verses ansieht - da sagt Gott: " Ich weiß wohl welche Schmerzen sie leiden." Würde das ein Gott sagen, der kalt und distanziert ist?

Gott sieht aber nicht nur das Leid, sondern es berührt ihn auch. Als es einmal darum ging, das Gottes Volk, die Israeliten, zu leiden hatten, heißt es gemäß Jesaja, Kapitel 63, Vers 9:

"Während all ihres Leids litt auch er. Und sein persönlicher Bote rettete sie. In seiner Liebe und aus Mitgefühl kaufte er sie zurück und er hob sie dann empor und trug sie in all den längst vergangenen Tagen."

Kann man nicht daraus schließen, dass Gott das Leid dieser Menschen sehr nahe ging und sollte man nicht daraus auch ableiten, das Gott wirklich mit uns fühlt und es ihn schmerzt, wenn wir leiden?

Du könntest nun fragen: "Warum tut denn Gott nichts, wenn ihn das Leid der Menschen so sehr berührt? Liegt es wohl daran, dass er nicht über genügend Macht verfügt, es zu ändern?" Nicht, wenn man das berücksichtigt, was in Jeremia, Kapitel 10, Vers 12, über ihn steht:

"Er ist es, der die Erde durch seine Kraft gemacht hat, der das ertragfähige Land durch seine Weisheit fest gegründet und der durch seinen Verstand die Himmel ausgespannt hat." Wenn man bedenkt, wie viel Macht nötig war, um das riesige Universum, mit allem, was darin ist, zu erschaffen, müsste man dann nicht logischerweise auch erwarten, dass er seine Schöpfung im Griff hat?

Da Gott also in der Lage ist, dem Leid mit einem Mal ein Ende zu bereiten, müsste man da nicht annehmen, dass er gute Gründe hat, warum er noch nicht eingegriffen hat? Die Bibel lässt uns darüber nicht im Ungewissen.

Um die Frage umfassend zu beantworten, muss man an den Anfang der Menschheitsgeschichte zurückgehen. Dazu wäre es wichtig, folgende Begebenheit nachzulesen, die sich damals zutrug. In 1. Mose 3, Vers 1 - 5 heißt es:

"Die Schlange nun erwies sich als das vorsichtigste aller wildlebenden Tiere des Feldes, die Jehova Gott gemacht hatte. So begann sie zur Frau zu sprechen: „Sollte Gott wirklich gesagt haben: Ihr dürft nicht von jedem Baum des Gartens essen?“ Darauf sprach die Frau zur Schlange: „Von der Frucht der Bäume des Gartens dürfen wir essen. Aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt: ‚Ihr sollt nicht davon essen, nein, ihr sollt sie nicht anrühren, damit ihr nicht sterbt.‘ “

 Darauf sprach die Schlange zur Frau: „Ihr werdet ganz bestimmt nicht sterben. Denn Gott weiß, daß an demselben Tag, an dem ihr davon eßt, euch ganz bestimmt die Augen geöffnet werden, und ihr werdet ganz bestimmt sein wie Gott, erkennend Gut und Böse.“

Auch wenn heutzutage viele diesen Bericht belächeln, liegt doch gerade hier der Schlüssel zur Beantwortung der Ausgangsfrage. Dass bei dieser Begebenheit nicht eine buchstäbliche Schlange sprach, sondern in Wirklichkeit jemand anderes dahinter stand, zeigt ein Vergleich mit Offenbarung, Kapitel 12, Vers 9. Dieser Text verdeutlicht, dass sich Satan der Teufel im Garten Eden einer Schlange bediente, sie sich quasi zu einem Werkzeug machte.

Wenn wir die vorhin zitierte Bibelstelle ( 1. Mose 3:1-5) analysieren, fällt auf, dass der Teufel mit seiner Behauptung "ihr werdet ganz bestimmt nicht sterben" Gott als Lügner darstellte, denn Gott hatte ja zu Adam gesagt, auf seinen Ungehorsam stünde der Tod. Damit stand plötzlich eine Behauptung im Raum, die geklärt werden musste. Dazu wurde Zeit benötigt.

Mit der Behauptung Satans war mehr verbunden, als es zunächst scheint. Da er Gott als Lügner abstempelte, behauptete er im Grunde, er wäre ehrlicher als Gott. So sagte er eigentlich sinngemäß zu Eva: Gott lügt euch an, aber ich sage euch die Wahrheit.

Damit hatte er eine Streitfrage sittlicher Natur aufgeworfen. Gott entschied sich dafür, den Ankläger nicht sofort zu vernichten, da dadurch die erwähnte Streitfrage nicht mehr hätte geklärt werden können. Außerdem wusste er, dass es am besten war, Zeit vergehen zu lassen, damit die Wahrheit letztendlich ans Licht kommen würde.

Kehren wir noch einmal zum Ausgangstext aus 1. Mose 3:1-5 zurück. Was behauptete Satan, was noch passieren würde, wenn Eva von der verbotenen Frucht äße? Er sagte, Ihr würden "die Augen geöffnet werden" und sie würde "wie Gott" werden, "erkennend Gut und Böse".

Damit unterstellte der Teufel Gott, er würde den Menschen etwas Gutes vorenthalten. Das war somit eine weitere, heftige Anschuldigung. Mit anderen Worten ließ Satan durchblicken, dass es Eva - und im weiteren Sinne allen Menschen - besser erginge, wenn sie ein Leben frei von göttlicher Bestimmung leben würden.

Damit diese Anklage widerlegt werden konnte, entschied sich Gott auch in diesem Fall dafür, Satan den entsprechenden Beweis erbringen zu lassen. Damit sind wir beim zentralen Punkt: Gott erlaubte Satan, eine gewisse Zeit lang über die Welt zu herrschen, damit sich seine falschen Behauptungen letztendlich als falsch herausstellen würden.

Das erklärt, warum es heute und in all den Jahrhunderten zuvor, so viel Leid gegeben hat, denn tatsächlich beherrscht nicht Gott diese Welt, sondern Satan der Teufel. Das geht deutlich aus folgendem Bibeltext hervor: " Wir wissen, daß wir von Gott stammen, aber die ganze Welt liegt in der [Macht] dessen, der böse ist." (1. Johannes, Kapitel 5, Vers 19).

Obwohl also Gott das Leid eine bestimmte Zeit zulässt, heißt das nicht, dass er nur gleichgültig zusieht. Aus der Bibel geht nämlich hervor, dass Gott für uns da ist, wenn wir Ängste und Sorgen haben. Das zeigt beispielsweise, was der berühmte König David, der in seinem Leben viel durchmachte, gemäß Psalm, Kapitel 31, Vers 7 sagte: "Ich will frohlocken und mich freuen in deiner liebenden Güte, da du meine Trübsal gesehen hast; du hast gewusst von den Bedrängnissen meiner Seele."

Für David war es also ein echter Trost, zu wissen, das Gott alles sah, was er durchmachte. Da Gott sich seit den Tagen Davids nicht geändert hat, nimmt er ebenso das Leid in der heutigen Zeit wahr, und er hat beschlossen, es nicht auf ewig zuzulassen. Die Bibel zeigt mehrfach sehr deutlich, dass Gott dem Teufel bald das Handwerk legen wird und dann dem Leid für immer ein Ende machen wird.

Interessant dazu ist folgende Aussage: "Zu diesem Zweck ist der Sohn Gottes offenbar gemacht worden, nämlich um die Werke des Teufels abzubrechen" (1. Johannes 3:8). Ja, es kommt der Zeitpunkt, da Gott bald dafür sorgen wird, dass der Teufel keinen weiteren Schaden mehr anrichten kann. Ist das nicht ein sehr tröstlicher Gedanke? Ja, es wird ein völlig neues Zeitalter anbrechen, das im letzten Teil der Bibel, der Offenbarung, wie folgt beschrieben wird:

"Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen" (Offenbarung 21:3,4).

Dann wird auch die schon seit langem geäußerte Bitte aus dem "Vater unser" erfüllt werden, die da lautet: "Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auch auf der Erde" (Matthäus 6:9,10). Wenn Gottes Wille auf der ganzen Erde geschehen wird, dann wird es überhaupt kein Leid mehr geben und das für immer!

LG Philipp

Philipp59  30.12.2020, 06:45

Vielen Dank für den Stern!

LG Philipp

0

Hallo evil,

Es tut mir sehr leid zu lesen, dass Du so viele schlimme Dinge erleben musstest. 😢 Schlimme Erlebnisse, gerade in der Kindheit, hinterlassen meist dauerhafte Spuren, auch im Erwachsenenalter.

Wenn Du heute noch sehr Krank bist, vermute ich, dass der Schmerz noch immer tief in Dir steckt und deshalb der Körper so empfindlich und kränklich ist.

Jesus Christus hat vor 2000 Jahren das Evangelium verkündet. Er hat uns Menschen alles, wirklich alles mit auf den Weg gegeben, wie wir leben und handeln sollen, damit das Leben gut gelingen kann. Jedes Gebot von Christus ist letztlich ein Gebot, wie wir glücklich werden können.

Wie Du weißt, haben die Menschen die Gebote von Christus nicht hören wollen, sie haben ihn sogar gekreuzigt für seine Wahrheit.

So ist es nun, dass Gott uns alles mit auf den Weg gegeben hat, aber die Menschen wollen nicht hören. Du hättest all das Leid nicht erlebt, wenn die Menschen, die für Dich verantwortlich gewesen sind, auf Christus gehört hätten.

Das Leid gibt es also, weil die Menschen nicht auf Gott hören.

Wir leben auf der Erde, die noch unvollkommen ist und auf der es noch keine himmlische Gerechtigkeit gibt. Auf der Erde bekommt jeder seine Chance, getrennt von Gott, zu entscheiden, ob der das Gute oder das Böse sucht. Nur so, weil Gott uns den 100% freien Willen lässt, wird offenbar, was in jedem einzelnen wirklich steckt.

Am jüngsten Tage wird es aber Gerechtigkeit geben. Christus verspricht uns, dass er jede einzelne Träne aufwischen wird. Gott verspricht, dass sein Gericht Gerecht sein wird. Gott verhindert nicht das Leiden auf der Welt. Es regnet über Gerechte genauso wie über Ungerechte. Aber Gott liebt Dich trotzdem von ganzen Herzen. Er verhindert nicht Dein Leiden, aber er trägt Dich durch Dein Leiden. Dein himmlischer Vater begleitet Dich auf all Deinen Wegen.

Vertraue auf Gott und Christus, halte ihm Deinen Schmerz hin. Er kann Dir nicht allen Schmerz nehmen, aber Du wirst seine wohlwollende Liebe spüren, und dass er Dich ganz und gar annimmt. Christus kennt Deinen Schmerz ganz und gar, ganz genau. Er musste selbst ja auch durch den Schmerz gehen, um die Welt zu erlösen.

Bitte habe Geduld, und mache das Beste aus Deiner Situation. Vielleicht kannst Du z.B. anderen Menschen beistehen, die Ähnliches durchgemacht haben? Gott hat auf jeden Fall Dich nicht vergessen, sondern gute Gedanken gehabt, wofür Du und Dein Leben gut sein sollen. Denn nur weil es Dir gesundheitlich schlecht geht, heißt das noch lange nicht, dass Du nicht zum Segen für andere werden kannst!

Wenn Du viel gelitten hast, vielleicht kannst Du Dich dadurch umso besser in den Schmerz von anderen Menschen einfühlen? .... Es ist nie umsonst ... nur das will ich damit sagen....

Und nur weil Du Dich nicht gerettet fühlst, heißt das noch lange nicht, dass Du nicht schon längst gerettet bist!

Mein Beileid.

Was du dich gefragt hast, das frage ich mich auch schon seit ich denken kann. Ich leide auch schon mein Leben lang. Sowohl physisch als auch psychisch.

Das hat mich aber nicht davon abgehalten, vor zwei Jahren Christin zu werden, denn ich dachte mir, bevor du dich umbringst, gibst du Jesus eine Chance. Vielleicht rettet er dich ja und seine obersten Gebote, Gott und meinen Nächsten zu lieben wie mich selbst, klangen auch gut in meinen Ohren.

Ich war bereit, alles dafür zu geben, wenn er sich mir zu erkennen gibt. Ich war auch bereit, ihm zu beweisen, dass ich es ernst meine und mich eine Weile mit ganzer Kraft zu bemühen, seinen Willen zu tun. Alleine mein Entschluss veranlasste ihn dazu, sich mir zu erkennen zu geben. Seitdem bemühe ich mich mit all der Kraft, die er mir gibt, seinen Willen zu tun.

Obwohl es mir körperlich immer schlechter geht (chronische Entzündung in Händen und Füßen z.B), geht es mir seelisch immer besser. Ich habe mehr Lebensfreude denn je, weil er mir so nah ist. Körperlich hat er mich schon von chronischen Menstruationsschmerzen geheilt. Das lässt mich hoffen, dass er mich eines Tages auch von allem anderen heilen wird, aber selbst wenn er es nicht tun wird und ich sterben werde - ich klammere mich nicht an dieses Leben. Ich wäre glücklich endlich in Frieden Ruhen zu dürfen und eines Tages einen gesunden, unsterblichen Körper zu bekommen.

Ich weiß nicht, was bei dir der Grund ist und auch bei mir weiß ich es nicht, wobei ich bei mir Prüfung vermute (niemand soll in den Himmel kommen, dem seine Gesundheit wichtiger ist als die Liebe).

Gott ist Liebe. Er hat all dieses Leid nicht geplant und er ist auch nicht Schuld daran, dass es in der Welt ist (daran sind die beiden ersten Menschen und der Teufel Schuld.) und er lässt jeden Leid schmecken, damit jeder weiß, was die Folge von Sünde ist, um es uns auf ewig zu verleiden, lieblos zu sein. Sein Plan ist nicht, uns ewig leiden zu lassen, sondern uns von unserem Leid zu erlösen. Spätestens mit dem Tod. Auf der nächsten Erde wird es dann kein Leid mehr geben und wir werden ewig glücklich sein. Dorthin wird aber nur kommen, wer sich würdig erwiesen hat, damit nie wieder eine Rebellion stattfindet, die wieder Leid bringt.

Wer hat dir das Leid angetan? Deine Mutter, Vater - egal - jedenfalls ein Mensch und nicht Gott. In das Menschenleben greift Gott nicht ein, weil er uns das freie Denken und Handeln auf diesem Planeten in Eigenverantwortung in die Hand gedrückt hat. Hier auf Erden müssen wir uns beweisen.

666evil 
Fragesteller
 06.04.2020, 15:28

Also wenn ich meine Mutter aus Rache umbringe interessiert es Gott nicht? Was hält mich dann noch davon ab? Ach ja das Gesetz...

0
Sky150119  06.04.2020, 15:36
@666evil

Dann hast du Gottes Worte nicht verstanden. Nicht Auge um Auge und Zahn um Zahn, nicht Gleiches mit Gleichem vergelten, sondern zur rechten auch die linke Backe hinhalten. Verstehst du den Sinn?

0
666Phoenix  06.04.2020, 16:18

Dann braucht ihn keine Sau, nicht mal eine tiefgläubige!

0
Zicke52  06.04.2020, 19:28

Wie kommst du darauf, dass die Eltern des FS an seinen Erkrankungen schuld sind?

0
Sky150119  06.04.2020, 20:57
@Zicke52

Wo hätte ich das deiner Meinung nach behauptet? Wer lesen kann, der höre.

0
Zicke52  07.04.2020, 10:01
@Sky150119

Na du schreibst ja, dass ihm sein Leid von Mutter, Vater oder sonst einem Menschen angetan wurde, aber keinesfalls von Gott. In seiner Frage ist aber von Erkrankungen die Rede. Selbst wenn seine Eltern ihm AUCH Leid angetan haben - ich sehe bis jetzt keinen Hinweis darauf, dass sie an seinen Erkrankungen schuld sind.

0

Gott prüft die Menschen je nachdem wie er es will.

Einige werden mit schweren Prüfungen auferlegt und andere mit leichten Prüfungen der Sinn dahinter ist das die Menschen zu Gott kehren und ihm um Hilfe und Zuflucht erbitten sodass er ihnen hilft die Prüfungen und Erschwernisse zu überwinden.

Im Quran heißt es:

"Wahrlich, nach der Erschwernis kommt die Erleichterung." Quran Surah 94 Vers 5.

"Wahrlich ihr sollt geprüft werden, in eurem Gut und an euch selber..." (3:186).