Wieso ist Fleisch so oft billiger als Gemüse?

12 Antworten

Im Discounter gibt es beides zu Schleuderpreisen. Die Verbraucher wollen es so.

Massentierhaltung, billiges Futter, billige Verarbeitung in Osteuropa etc. machen Hack für 2,99 möglich.

Und auch Obst und Gemüse kann billig erzeugt werden.

Es rächt sich aber am Geschmack, sowohl bei Fleisch als auch bei Obst und Gemüse. Gute Lebensmittel kosten gutes Geld.

Fleisch wird subventioniert weil der Kunde eben "Billig-Fleisch" (ich mag das Wort einfach nicht, trifft es aber ganz gut) haben will, da er es sich in einigen Fällen sonst auch gar nicht mehr leisten könnte. Dazu noch die Massentierhaltung, billigstes Futter, usw usw damit die Tiere schnell ihr Schlachtgewicht erreichen. Das macht das Fleisch eben sehr günstig.

Gemüse hat da eine deutlich höhere Ausfallquote und ist daher teurer da das Wetter für viele Gemüsesorten einfach mitspielen muss. Dazu gibt es bestimmte Gemüsesorten eben nur zu bestimmten Jahreszeiten weil sie nur dann Reif sind. Einiges muss dann auch von Hand gepflückt werden und kann eben NICHT Maschinell geerntet werden (zumindest bei Obst/Beeren der Fall) was es noch mal teurer macht.

Wenn man allerdings Gemüse/Obst nach Saison kauft, ggf. sogar die Möglichkeit hat direkt vom Erzeuger zu kaufen (sprich direkt beim Bauern) dann ist Gemüse nicht teurer als Fleisch, sondern deutlich günstiger.

Das billigste Hackfleisch aktuell kostet knapp 4€ (Lidl-Sonderangebot) pro Kilo. Oft zahlst du aber knapp 7€ oder mehr.

  • 1kg Zwiebeln: 0,78€
  • 1kg Tomaten: 2,61€
  • 1kg Paprika: 2,70€
  • 1kg Karotten: 1,17€
  • 1kg Kartoffeln: 0,48€
  • 1kg Porree: 1,74€
  • 1kg Aubergine: 3,92€
  • 1kg Brokkoli: 2,92€
  • 1kg Hokkaido Kürbis: 0,97€
  • 1kg Sojagranulat: 8,30€ (wobei man bei Sojagranulat nur etwa ein Drittel der sonst benötigten Hackfleischmenge benötigt --> insgesamt ist Sojagranulat also billiger als Hackfeisch)

Fleisch sollte trotzdem deutlich teurer sein!

Weil dank Massentierhaltung und -schlachtung die Fleischproduktion mittlerweile oft günstiger ist als die von Gemüse 🤷🏼‍♀️

LockdownNow  21.10.2020, 00:09

Ist es nicht.

Und was denkst du, dass sie Gemüse wie 1530 züchten?

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Weil Fleisch aus großen Mastbetrieben durch möglichst wenig Aufwand, Futter das viele Abfallstoffe enthält und automatisierte Abläufe (und Subventionen, leider) schlicht und einfach extrem billig erzeugt werden kann.
Leider wird dieses Zeug, oft auch noch mit Wasser angereichert, von immernoch zu vielen Menschen gekauft.

Zum Glück gibt es Alternativen, teils auch schon im Supermarkt, wenn man denn hinschaut. Das Fleisch ist teurer, teilweise erheblich, aber es hat auch mehr Geschmack. Noch bessere Ware (moralisch und kulinarisch) bekommt man am ehesten regional. Vom Metzger des Vertrauens oder direkt vom Hof - da kann man sich auch gleich anschauen wie die Tiere leben, außer natürlich bei Wild vom Jäger^^.

Rudi18  21.10.2020, 00:17

Und warum gibt es Massentierhaltung und große Mastbetriebe, weil die Menschen möglichst billiges Fleisch kaufen wollen. Nicht weil das Fleisch von diesen Betrieben kommt sondern weil die Konsumgesellschaft nur billig kaufen will genau deswegen gibt es Massentierhaltung und Mastbetriebe.

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Achwasweissich  21.10.2020, 00:25
@Rudi18

Ganz so simpel ist es nicht, da spielt die Wirtschaft, globalisierung, EU-Subventionierung und vieles mehr mit rein.

Die Schweinebauern machen z.B. nur noch über große Zahlen überhaupt Profit also werden die Zahlen erhöht was zu einem Wertverlust führt weshalb dieZahlen erhöht werden...

Manche haben den Mut ein wirtschaftliches Risiko einzugehen, sie modernisieren die Ställe, senken den Besatz, schütten Stroh auf und hoffen das diese Schweine aus besserer Haltung auch besseren Gewinn pro Stück bringen. Das scheint sogar ganz gut zu funktionieren, die Theke mit dem "guten" Schwein ist am Abend oft abgegrast während vom konventionellen noch reichlich da ist.

es geht sogar noch ne Stufe tierfreundlicher und daher aufwändiger, also auch teurer: Offenställe so lange es die Witterung erlaubt, Suhlen, Fütterung unter Anderem mit Eicheln und Kastanien, eben wie bei Omma. Das ist dann eben wie früher ein Braten den man sich nur 1x die Woche leisten kann - auch dafür gibt es Kunden, es werden sogar mehr.

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Venus345  21.10.2020, 08:18
@Rudi18

ein Kleinbauer würde als Berufslandwirt nicht über die Runden kommen er müsste zusätzlich arbeiten gehen , die Kleinen haben fast alle aufgehört nur die Großen können so überleben ca. 100 Tiere sind erforderlich Milch Kühe uns Masthaltung

einige haben deshalb noch Hofläden und verkaufen Weihnachtsbäume

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