Wieso ist die Schule oft so streng?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Weil die meisten Menschen (in diesem Fall eben Lehrer/Direktoren u.Ä) unflexibel und egoistisch sind. Sie können sich nicht vorstellen, dass du etwas nicht kannst und sie denken, man muss alles lernen, ganz egal, ob man es wirklich in seinem weiteren Leben benötigt oder nicht.

Dann kommt natürlich noch das Problem hinzu, dass Deutschland in Sachen Schule und Digitalisierung sehr weit hinten ist.

Meine Handschrift war auch schon immer schlecht - obwohl sie sich, nachdem ich aus der Schule raus war, doch schon verbessert hat -, auch wenn mir nie Dyspraxie diagnostiziert wurde. Motorisch ungeschickt war ich trotzdem schon immer. Meine Lehrer hatten damals auch stets über meine Schrift gemeckert. Ich glaube, ich durfte damals auch nicht auf dem PC/Laptop schreiben und ich hatte jeden Füller kaputt gekriegt, weil ich so komisch schrieb (Mache ich noch immer, andern kann ich nicht schreiben). Irgendwann meinte meine Mutter, sie hätte echt nicht das Geld, mir ständig einen neuen Füller zu kaufen und wenn sie unbedingt wollten, dass ich mit einem Füller schreibe, sollen sie die selber bezahlen. Ab da durfte ich dann zumindest mit einem Kugelschreiber sowie Fineliner schreiben.

Na ja, wie gesagt: Unflexibilität und der krampfhafte Versuch, alle in eine Box zu stecken. Ich weiß ja durch deine anderen Fragen, dass du größtenteils auf Förderschulen warst, aber dadurch merkt man mal wieder, dass die wenigsten Förderschulen (und normale Schulen schon zehnmal nicht) darauf gefasst sind, Menschen mit Behinderungen o.Ä. die Hilfen zu geben, die sie brauchen, sondern dass sie sich viel lieber damit auseinandersetzen, dir etwas beizubringen, auf eine Art und Weise, wie es für dich unnatürlich ist. Das ist wie, als würdest du einem Kamel beibringen wollen, wie ein Fisch durch den Ozean zu schwimmen. Das ist mit "Fördern" gemeint. Nicht "auf deine Art und Weise fördern und deine Grenzen respektieren" sondern "so fördern, dass du es so machen kannst, wie alle anderen und es gibt nix von wegen kann ich nicht".

Ich habe auch seitdem nie den Gedanken gehabt, dass ich dringend etwas mit Hand notieren muss und selbst wenn, dann kann ich es ja, es sieht nur nicht schön aus.

Geht mir genauso. Ich kann relativ in Ordnung, lesbar, schreiben, aber da muss ich mir auch viel Zeit lassen. Und mein Handgelenk verkrampft schnell.

Ich glaube, Deutschland hatte mit der Inklusion an dem Zeitpunkt aufgehört, an dem sie an ein paar Schulen Rollstuhlrampen hingebaut hatten und es den behinderten Kindern tatsächlich erlaubten, auf eine normale Schule (Ich war mal für 2-3 Jahre in einer Hauptschule nach meiner Diagnose, höher allerdings nie) zu gehen. Weiter dachten die meisten nie. Es ist ein bisschen wie, wenn z.B. eine Schule sagt, sie seie multikulti, weil dort Menschen mit jeglichen nationalen Hintergrund hingehen dürfen und sie denken, das wäre bei behinderten Menschen (besonders Behinderungen, die man nicht sieht), genauso einfach. Rein und fertig. Inclusion completed!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽
Aspergerias 
Fragesteller
 25.01.2024, 16:34

Ich war nicht die meiste Zeit auf einer Förderschule.

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Zitruseulchen  25.01.2024, 18:26
@Aspergerias

Oh, dann hatte ich das falsch in Erinnerung. Mir war, als hättest du letztens geschrieben, dass du dort meistens wärst/gewesen warst, aber dann hab ich mir das "die meiste Zeit" wohl hinzugedichtet.

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Weil leider nicht alle Lehrpersonen gut sind.

Wenn das Thema Sonnensystem ist und du einen Text schreibst und ich ihn lesen kann, ist mir der Inhalt wichtig, nicht die Handschrift.

Wenn es um Deutsch geht, dann ist mir die Schreibweise wichtig und auch die Handschrift. Wenn jemand aber aufgrund von irgendwas eingeschränkt ist, dann suche ich nach einer geeigneten Lösung (zum Beispiel eben Computer).

Ich möchte nicht, dass Kinder im Unterricht die Kapuzen oben haben, ausser beim Lesen oder sowas eben. Es gibt aber Kinder, die bekommen Kopfhörer und es gibt ruhige Ecken mit weniger Reizen zum Arbeiten. Auch da: Wenn ich von Autismus wüsste, würde ich nach individuellen Lösungen suchen und Kompromisse eingehen, ganz klar.

Leider sind nicht alle so. Viele haben immer noch das Gefühl, bei allen genau dasselbe machen zu müssen und Regeln müssen für alle gleich gelten, aber Ausnahmen kann es mal geben, wenn es einen Grund hat.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studentin Primarlehrerin (CH)

Das sollte durch das formale beantragen eines Nachteilsausgleichs mit Hilfe eines ärztlichen Attestes angegangen werden. Alle anderen Versuche werden wohl abgeblockt.

Aspergerias 
Fragesteller
 08.02.2024, 15:46

Das beantwortet die Frage nicht so wirklich.

Ich weiß, dass alle versuche abgeblockt wurden. Ebenso wie der NTA, wie du der Frage auch entnehmen kannst.

Die Frage wieso das so ist, bleibt mit deiner Antwort leider nach wie vor unbeantwortet.

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BBasti89M  08.02.2024, 18:48
@Aspergerias

Also der Grund könnte sein, dass deine Eltern nicht durch das formale beantragen eines Nachteilsausgleichs mit Hilfe eines ärztlichen Attestes reagiert haben.

Oder, dass das Attest nicht für den Nachteilsausgleich speziell formuliert wurde.

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Aspergerias 
Fragesteller
 08.02.2024, 23:16
@BBasti89M

Das ist ebenfalls falsch und es geht auch nicht darum, wieso der Nachteilsausgleich nicht richtig umgesetzt wurde. Lass bitte einfach gut sein.

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Weil in der Schule einem gerne unnötige Regeln aufgezwungen werden. Früher war es unhöflich, wenn man eine Kopfbedeckung aufbehalten hat. Da wo ich lebe, gehört es sich angeblich so, dass man als Mann nicht mit einer Kopfbedeckung auf den Friedhof geht. Manche Generationen halten anscheinend gerne an Sitten fest, egal wie sinnlos die sind.