Ist eine Waldorschule bzw. Privatschule gut für Autisten?

5 Antworten

Nein, nicht zwingend.

Eine Schule kann nur gut für Autisten sein, wenn sie sich sehr gut damit auskennt und dieses Wissen auch in der Praxis anwenden kann. Aber selbst dann, ist sie nicht zwingend gut für alle Autisten, denn jeder Autist hat unterschiedliche Bedürfnisse.

Du kannst bei allen Schulen Glück oder Pech haben - Ganz egal, was sie sich auf die Fahne schreiben.

Ich weiß aus eigener Erfahrung (War selber insgesamt circa 6 Jahre lang auf "besondere" Schulen für "besondere" Kinder, wenn auch keine direkte Waldorfschule), dass solche Art Schulen nicht unbedingt wissen, wie man mit uns Autisten umzugehen hat. Sie mögen für Inklusion stehen, aber in Wahrheit sieht das oft so aus, dass wir einfach mitmachen und uns anpassen sollen.

Das Konzept Schule an sich ist eben nicht auf viele Autisten abgestimmt. Teilweise nicht einmal auf viele neurotypische Kinder. Schule wird immer ein Ort sein, der viel zu laut für viele Autisten ist, Schule wird immer ein Ort sein, in dem jemand wegen seiner Behinderung (o.Ä) gemobbt/ausgegrenzt/schikaniert werden kann.

Also: Die "perfekte" Schule kann es (für uns Autisten) nicht geben. Du kannst nur versuchen, eine zu finden, die noch das geringere Übel ist. Und achte auf alle Fälle darauf, wie das Lehrpersonal mit deinem Kind umgeht, mache ganz klar, was dein Sohn für Bedürfnisse hat, was seine Hilfsmittel sind, was er braucht, um zu funktionieren etc. Kommuniziert das sehr genau und gut und überlasst ihn niemals ohne mächtiges Hinterfragen in die Hände von "Experten".

Wir wollen ihn definitiv nicht auf eine abgekapselte Schule schicken, mit einem Stempel drauf, sondern was neutrales da er tatsächlich fast hochbegabt ist, aber wir wissen er braucht viel Ruhe, große Klassen wären dann nichts.

Du tust so, als wäre es etwas Negatives, in solchen Schulen zu sein. Was für ein "Stempel"? Der "Ich bin auf einer Waldorfschule/Privatschule"-Stempel oder der "Ich bin Autist"-Stempel? Beide Stempel sind erstmal nichts Negatives.

Da hilft nur: Ausprobieren. Wenn er sich wohl fühlt, fühlt er sich wohl, wenn nicht, nicht. Oft ist das auch sehr von den Mitschülern und den Lehrern abhängig. Er kann die besten und nettesten Mitschüler sowie Lehrer in einer normalen Schule haben, durch die er dann seinen Schulalltag meistern kann und er kann in einer Walddorfschule sein, wo er von den anderen gemobbt wird und die Lehrer ihn schikanieren und andersherum. Man kann es halt vorher nie wissen.

Ist eine privat Schule mit 10 Personen pro Klasse angebracht oder doch eher eine Waldorf Schule?

Leider können auch 10 Kinder/Jugendliche sehr viel Krach machen. Mir ging es selbst in sehr kleinen Klassen damals (maximal 8-10 Schüler) nicht gut. Und für eine Privatschule braucht man doch das entsprechende Kleingeld, oder? Und seit wann kennen die sich überhaupt mit Autismus aus? Ich kann ja noch verstehen, wie man auf die Idee kommt, Waldorfschulen würden's tun, aber Privatschulen? ... Na gut, da bin ich raus.

JEDOCH, WICHTIG: Da ich es beinahe vergessen hätte, zu erwähnen. Ihr solltet wirklich erstmal die Diagnose abwarten.

Leider merke ich immer wieder das er Dinge so aufreiht von Tomaten Gurken

"Leider"?

Würdest du auch schreiben "Leider spielt er gerne mit anderen Kindern"? Ich denke kaum. Da gibt's kein "leider". Er mag das. Es macht ihm Spaß. Nichts, was deinem Kind Spaß macht, ist "leider", ist falsch, schlecht, außer es schadet deinem Kind oder anderen.

So oder so. Diagnose abwarten. Deine Fragen hier sind wirklich komisch. Du machst dir Sorgen um eine Diagnose, die noch gar nicht da ist und stellst schon so viele Fragen für die Zukunft. Es ist toll, dass du dir Gedanken machst, ABER

  1. Abwarten und Tee trinken - Du baust ja auch nicht das die Treppe, bevor du das Haus baust
  2. In deinen Fragen hast du einen sehr negativen Unterton, wenn du über Autismus bzw. autistische Anzeichen/Merkmale sprichst. Du musst davon wirklich loskommen. Wenn du davon nicht demnächst loskommst, denke ich, dass deine ganzen Autismus-Fragen nicht echt sind und du dir das alles nur ausdenkst.
  3. Ja, ich weiß, es dauert oft sehr lange, bis man die Diagnose hat (bzw. bis die Diagnostik durch ist), aber nochmal: Abwarten und Tee trinken. Was, wenn er Autist ist? So what? Ändern kannst du's nicht. Lernt einfach voneinander. Ich denke, wenn neurotypische Eltern auf neurodiverse Kinder treffen und beide offen sind, kann das für viel Neues sorgen. Ich verstehe nicht, wo hier das Problem liegt - Ganz ehrlich.

Mein Schlusswort: Sucht die Schule aus, die am besten auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist. Unabhängig von irgendeiner Diagnose. Sagt euch: Egal, weshalb er so ist/das macht/etwas braucht, er ist so/er macht es/er braucht es und das müssen wir respektieren. Nichts rüttelt sich an dem Fakt, dass er seine Ruhe braucht - Ob mit oder ohne Diagnose.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽

Ihr solltet erstmal bestätigen lassen dass euer Sohn überhaupt Autismus hat. Alles was sich aus deiner vorherigen Frage mit dem Kindergarten ergibt ließe z.B. auch auf ein Kind mit einer hundsmiserablen Erziehung und nahezu keiner Frustrationstoleranz schließen.

Das einzige Merkmal, das laut dir 'enorm' für Autismus spräche ist, dass er in einem Spielzeugparkaus im Kindergarten die Autos nebeneinander abstellt... das ist aber nicht zwangsweise ein Merkmal für Autismus. Autos in einem Parkhaus nebeneinander abzustellen ist schlicht und einfach 'normal'. Das wird ja auch im realen Leben so gemacht.

Also: Anstatt euch zu überlegen was ihr machen wollt, wenn irgendetwas passiert schaut doch erstmal OB es überhaupt der Fall ist.

Ganygauda 
Fragesteller
 10.11.2023, 23:10

Leider merke ich immer wieder das er Dinge so aufreiht von Tomaten Gurken

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BeviBaby  10.11.2023, 23:12
@Ganygauda

Nur weil ein Kind Gegenstände aufreiht ist es aber noch nicht automatisch Autist.

Lasst das KLÄREN, dann könnt ihr weitersehen. Das was du aktuell machst ist stochern im Dunkeln und damit ist weder euch und schon gar nicht eurem Sohn geholfen.

Denn Fakt ist: Er HAT Probleme. Die können durch Autismus bedingt sein, ggf. aber eben auch nicht. Doch auch wenn es KEIN Autismus ist muss man denen entgegenwirken.

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Ganygauda 
Fragesteller
 10.11.2023, 23:29
@BeviBaby

Leider haben wir enorme Wartezeiten erster Termin in 7 Monaten natürlich belastet das weil ich auch das Thema Einschulung im Kopf habe

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Von Waldorf würde ich abraten:

https://www.sueddeutsche.de/bildung/100-jahre-waldorfschule-erfahrung-kritik-1.4588339

Ansonsten sind für eine gute Schule die Lehrkräfte und Schulleitung ausschlaggebend.

In Bezug auf Autismus ist das eine sehr große Glücksache, ob die Schule auf die Bedürfnisse von Autisten ausgerichtet ist.

Eine Schule habe ich vorhin gefunden:

https://herder-schule.de/privatschule-fuer-kinder-mit-autismus-spektrum-stoerungen-asperger/

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ASS-Diagnose mit 50 / über 20 Jahren im Thema

Kennt ihr die Hof Schule wendisch evern da war ich es ist eine private Waldorfschule von Klasse 1 bis 12 schau es dir am besten mal im Internet an auf der Webseite

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin asperger autistin

Ja denke ich Mal, nicht Walddorfsschule sondern Privatschule.