7 Antworten

Purchasing Power Parity (dt. :Kaufkraftparität) sagt nichts über die Wirtschaftsleistung aus.
PPP hängt mit Wechselkursen und Währungsstabiltät zusammen. Es ist der Versuch, Dinge (wie Gehälter) wechselkursbereinigt anzugeben und dadurch vergleichbar zu machen. Das Konzept ist mindestens umstritten, da wie z.B. derzeit in Rußland sichtbar Wechselkurse durch andere Einflüsse als nur den Handel miteinander beeinflusst werden.
Zum Nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Kaufkraftparit%C3%A4t

Rußland hat ein starkes Interesse daran den Wert des Rubel hochzuhalten. Geholfen hat das zwischenzeitliche Hoch der Rohstoffpreise für Gas und Öl, welches bereits klar vorbei ist. Gleichzeitig hat die russische Zentralbank massiv auf Kosten der Reserven eingegriffen und den Rubel stabilisiert, aber lange ließ sich das nicht halten, Mittlerweile stürzt der Rubel ab, die Inflation überholt unsere locker, die Sanktionen zeigen zumindest dahingehend klar Wirkung. Die Statistik die du mit Screenshot zeigst zeichnet also ein irreführendes Bild. Zumal der Account eben nicht angibt aus welchen Angaben und Zeiträumen er die Statistik erzeugt. Das macht Recherchen das "selbst nachprüfen" doppelt schwierig.

Zu aktuellen Entwicklungen:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/rubel-russlands-waehrung-sinkt-trotz-rettungspakete-auf-1-5-jahres-tief-a-f66b44b0-4fc5-4703-aab6-96c0152f0b1c

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/russischer-rubel-faellt-zum-dollar-und-euro-deutlich-das-sind-die-gruende-dafuer/

nabla414 
Fragesteller
 23.08.2023, 20:12

Ist das nicht genau umgekehrt? Das BIP KKP ist weniger abhängig von der stärke der Währung, weil es angibt wie viele Güter man Tatsächlich kaufen kann. Das normale BIP ist sehr stark von den Dollar abhängig.

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biocrystal  04.02.2024, 23:11
@nabla414

Nein, das gibt diese Kennzahl nicht an. Im Gegenteil, die KKP berechnet sich aus dem Verhältnis von einer Reihe von Produktpreisen im Vergleich zum internationalen Preis, wobei diejenigen Produkte rechnerisch besonders stark ins Gewicht fallen, die das Land auch selbst in großer Menge produziert.

Eine wenig diversifizierte Wirtschaft wie Russland, in der viel Produktmenge bestimmter zu einem günstigen Preis erzeugt wird, hat daher eine viel höhere errechnete KKP. Das heißt aber noch lange nicht, dass bei einer KKP von 2 jetzt jeder mit 100 internationalen Dollar jetzt einfach in Russland die doppelte Warenmenge kaufen könnte im Verhältnis zum internationalen Preis, da nicht-produzierte und (folglich nicht-konsumierte Waren bzw. nicht-akkumulierte Investitionsgüter) hier einfach gar nicht berücksichtigt werden.

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Die Menschen in Russland bekommen die Folgen des nun seit anderthalb Jahren dauernden Krieges gegen die Ukraine immer deutlicher zu spüren. Ein schwacher Rubel, sinkende Kaufkraft, weniger Export von Öl und Gas und immer höhere Ausgaben für Importe sind nur einige der Folgen einer Krise, über die russische Medien nun trotz der vielfach vom Staat unter Verschluss gehaltenen ökonomischen Daten offen berichten. Thema sind auch die fehlenden Fachkräfte, weil etwa Migranten angesichts der Wirtschaftsprobleme und mitunter auch drohender Einziehung zum Kriegsdienst das Land verlassen.

https://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/rubelkrise-und-sinkende-kaufkraft-russen-kaempfen-mit-kriegsfolgen-a-9c71b866-fddd-4fca-a860-baa938cc0d87

Eine Wirtschaft immer mehr auf Krieg aufzubauen bringt den Staat nicht weiter.

Andere Wirtschaftsbereiche klagen hingegen über fehlende Aufträge und vor allem einen Mangel an Investitionen. Besonders die Anhebung des Leitzinses Mitte des Monats um 3,5 Punkte auf 12 Prozent habe der Wirtschaft einen Schlag verpasst und am Ende die Währung nicht stabilisiert, schrieb die russische Tageszeitung "Nesawissimaja Gaseta". Das nun hohe Zinsniveau führe vielmehr zu extrem teuren Krediten, was wiederum die Investitionsbereitschaft abwürge.

https://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/rubelkrise-und-sinkende-kaufkraft-russen-kaempfen-mit-kriegsfolgen-a-9c71b866-fddd-4fca-a860-baa938cc0d87

Die Sanktionen schaden Russland! Langsam, aber sicher...

Nein, Russland ist mit 2,22 Billionen US-Dollar BIP im Jahr 2022 ganz klar nicht fünftgrößte Volkswirtschaft.

Es geht um die Kaufkraftparität, also um das kaufkraftbereinigte BIP. Auch dabei ist Russland nicht vor Deutschland.

Bild zum Beitrag

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36918/umfrage/laender-weltweit-nach-bruttoinlandsprodukt/

 - (Politik, Deutschland, Russland)
nabla414 
Fragesteller
 23.08.2023, 19:13

da steht 2022, also vor den Sanktionen.

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Hoich  23.08.2023, 19:14
@nabla414

Ja logisch. 2023 ist nämlich nicht vorbei, sodass es nur Prognosen gibt.

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Das BiP von Russland ist niedriger als das von Italien. Ansonsten, schau dir mal das Haushaltsdefizit an, Krieg auf Pump, nichts anderes.

Woher ich das weiß:Hobby – Aktiv in der Lokalpolitik. Lange politisch Interessiert
nabla414 
Fragesteller
 23.08.2023, 19:10

das steht BIP KKP ;)

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Das ist nur die KKP, nicht der BIP.

nabla414 
Fragesteller
 23.08.2023, 19:12

was ist KKP, das würde grammatisch keinen sinn machen😂

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