wieso fällt vielen väter so einfach abzuhauen?

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

meist weil die partnerin unertragbar ist 40%
sie scheuen in den meisten fällen die verantwortung 30%
alternative antwort 30%
sie haben sich meist in wem anderes verliebt 0%
sie lieben sich beide einfach meist nicht mehr 0%
sie gehen meist fremd 0%

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
alternative antwort

Ich würde die Formulierung ja umdrehen, denn der Mehrheit fällt es ja eher schwer und bleibt daher, auch wenn es nicht 'perfekt' ist!

Frauen haben halt gerade zu ihren Kindern eine deutlich stärkere emotionale Bindung, weil sie viel mehr Zeit mit ihnen verbringen und teilweise ja sogar 'körperlich' mit ihnen 'verbunden' waren, erst während der Schwangerschaft und dann während der Stillzeit.

Daher ist es für viele 'undenkbar' ihre Familie, aka Kinder zu verlassen. Wenn verlassen sie ihren Partner, nehmen aber die Kinder mit.

Bei Männern kann die Bindung zu ihren Kindern niemals genauso stark sein. Läuft es mit der Partnerin nicht mehr, oder finden sie jemand anderen, verlassen sie wenn, gleich die Partnerin UND die Kinder!

'Leicht' ist das mMn in keinem Fall!

sie scheuen in den meisten fällen die verantwortung

Ich kann hier mal wieder nur von meinem Miterzeuger reden. Bei dem war es definitiv die ganze "keine Lust auf Verantwortung"-Geschichte. Er war 35, als ich auf die Welt kam, wohlgemerkt. Nicht 20 oder so. Aber manche Leute werden wohl selbst mit 35 nicht reif. Interessieren für mich tat er sich ganz vielleicht die ersten 3 Jahre - und selbst da kümmerte sich meine Mutter in 99% der Fälle um alles -, doch spätestens, als er mit Entsetzen feststellen musste, dass ich ein eigenständiger Mensch mit eigenständigen Bedürfnissen und einer Meinung sowie einem Willen bin, welcher von dem meiner Eltern abweichen kann und dass ich nicht zu scheu bin, dies alles deutlich zu verteidigen, war ich uninteressant. Nicht nur das: Gar anstrengend sogar.

Er gehörte zu den Elternteilen, die nur ein Kind wollen, solange es süß ist und es noch keinen eigenen Willen etc. hat. Sobald das Kind "nein" sagt, fallen die um. So war es damals auch mit ihm. Ich sagte "nein", er war wie vom Erdboden verschluckt. Na gut, meistens bei seiner Mami. Da heulte er sich dann aus, wie ungezogen und anstrengend ich doch sei und dass meine Mutter so schrecklich wäre. Die Frau, die sich mein ganzes Leben lang 99% um mich gekümmert hatte, mind you.

Ein Teil des Problems waren auch die unterschiedlichen Erziehungsstile meiner Eltern.

Seine Mutter und er waren sich wirklich sehr nahe. Was die ihm nicht alles für Flausen in den Kopf gesetzt hatte ... Aber als erwachsener Mann sollte man in der Lage sein, zu sagen "Nein, Mutter, so nicht. So sprichst du nicht über meine Tochter und meine Frau". Konnte und wollte er natürlich nicht. Wenn ich eins von dem geerbt habe, dann ist es das Mamakind-Sein.

Er hatte sich wirklich nie für mich verantwortlich gefühlt. Als er mich damals, nach meiner Geburt, als allererstes im Arm hielt (mir wird schlecht): das brauchte wohl die 1% Mühe, die er in irgendeine Bindung mit mir stecken würde, auf.

Die Geschichte geht noch weiter und mit jedem weiteren Punkt, den ich machen könnte - und hier auch schon oft gemacht habe -, würde ich den Fakt untermauern, dass ich ihm allerspätestens ab dem Zeitpunkt egal war, ab dem ich nicht mehr ein willenloses Ding war (Autonomiephase). Meine Mutter konnte - und musste - stundenlang, jeden Tag mit mir herumdiskutieren und er haute ab, da hatte die Diskussion nicht einmal angefangen. Ich glaube, er war einer von diesen Eltern, die denken, ihre Kinder seien dumm und es nicht wert, sie von logischen Argumenten zu überzeugen. Sein Erziehungsstil war unsinniges Machtgehabe. Er wollte Autorität, ohne sie sich zu verdienen. Meine Mutter zog den Mist die ersten 3-4 Jahre mit mir ab, bis sie bemerkte, dass das so nichts wird und hörte damit auf - Sehr zum Wohl der Mutter-Tochter-Harmonie.

Wie dem auch sei.

Was haben wir daraus gelernt? Genau: Keine Muttersöhnchen heiraten, die bei dem Wort "Verantwortung" bereits Reißaus nehmen. Leider bemerkt man nur immer erst dann, wenn es bereits zu spät ist, dass man an solche Exemplare geraten ist ...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Keine Ahnung und davon jede Menge 🤓
alternative antwort

Eine Frau trägt ihr Kind 9 Monate in ihrem Körper mit sich herum und erlebt eine grosse Veränderung ihres Körpers, ihrer Gefühle und ihres Denkens.

Die Geburt wird von vielen Frauen als enorm intensiv erlebt, das ist ein Erlebnis, das sich mit nichts anderem vergleichen lässt.

Danach ist das Kind viele Wochen und Monate weiterhin sehr intim von der Mutter abhängig, speziell wenn sie stillt, aber oft auch dann, wenn sie und ihr Mann den Schoppen geben und beide wickeln.

Das Kind hat bereits bei der Geburt eine sehr intime Beziehung zur Mutter aufgebaut, noch bevor der Vater es überhaupt in real zu Gesicht bekam.

Eine solche Art der Bindung kann man nicht einfach so wegwerfen, das ist vermutlich fast so, wie wenn man sich von seinem Arm trennen wollte.

Männer müssen diese Beziehung mental aufbauen, und die meisten tun das auch, indem sie sich ihrer Verantwortlichkeit bewusst werden/sind und weil sie für die Mutter und das Kind sorgen wollen.

Für die meisten Männer ist deshalb "Abhauen" ein Verrat an einem Versprechen, dass sie gegeben haben und ein feiger Akt, zwei Menschen im Stich zu lassen, gegenüber denen sie mindestens eine moralische (und nebenbei auch gesetzliche) Verpflichtung haben.

Die Beziehung ist also ebenfalls intensiv - aber anders geartet. Deshalb sind auch die Art, wie ein Vater mit Problemen mit der Familie umgeht, anders, als wie eine Mutter damit umgeht (auch eine Mutter kann zu drastischen Mitteln greifen, ein Kind "loszuwerden").

meist weil die partnerin unertragbar ist

Ist nicjt von heute auf morgen

Ist ein Prozess.

Männer sind da oft mutiger und wollen eine Veränderung. Und das ist auch gut. langfristig oft besser

Mugua  18.02.2024, 13:02

Aber wieso lassen sie ihre Kinder im Stich, nur weil sie nicht mehr mit der Frau zusammenleben wollen? Man kann sich trennen und trotzdem Vater bleiben.

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Rotfuchs716  18.03.2024, 17:45
@Mugua

Freiwillig tun sie das wohl selten. Nach Trennungen machen Frauen oft Mânnern Probleme im Bezug auf ihr Umgangsrecht mit den Kindern.

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Mugua  18.03.2024, 18:31
@Rotfuchs716

Doch, freiwillig tun sie das durchaus auch. Dass ein verallgemeinertes "die armen Männer" nicht zieht, sieht man doch schon allein daran, wie viele Männer keinen Cent für ihre Kinder zahlen wollen. Wenn ihnen ihre Kinder wichtig wären, würden sie das ja wohl nicht tun.

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Rotfuchs716  18.03.2024, 19:39
@Mugua

Hängt vom Einkommen ab. Nicht jeder kann sich Alimente leisten. Und wenn Frauen nicht soviel Theater machen wegen Treffen, ist man auch eher geneigt zum Beispiel mal für gemeinsame Ausflüge und Urlaub was zu investieren. Wenn man um jeden Termin kämpfen muss will man irgendwann nicht mehr.

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alternative antwort

Als erstes mal vorweg: Gefühle kann man nicht erzwingen, wenn jemand nicht Vater werden möchte, oder nichts dabei empfindet, das da nun ein Kind von ihm ist, dann kann er nichts dafür. Das selbe passiert auch Müttern, nur sind die halt gesellschaftlich fast schon gezwungen, so zu tun als würden sie ihre Kinder lieben. (Nicht umsonst wird über Regretting Motherhood hauptsächlich anonym Online gesprochen)

Ebenso sind lange nicht alle Paare die Kinder bekommen verheiratet, oder alle Kinder geplant.

Auch sind Väter halt nicht schwanger, sie tragen das Kind nicht in sich.

Dann ist es denke ich auch eine gesellschaftliche Sache, wenn der Vater die Familie verlässt, aber weiter Unterhalt zahlt, ist das gesellschaftlich recht akzeptiert. Tut eine Frau das selbe, dann ist sie gleich die böse Rabenmutter.

Zu guter Letzt stehen Männer in Familien meist auch finanziell besser da. Sie haben ihre Karriere nicht für Schwangerschaft/Kinder unterbrechen müssen, und können sich daher relativ problemlos ein eigenes Leben leisten, während Frauen dann häufig die Armutsfalle droht, sollten sie sich trennen, weil sie nach der langen Auszeit nicht einfach so einen Job finden.