wieso bringt die Meiose Variabilität?

3 Antworten

Hier kommt in jede Gametenzelle eins der beiden zu einem Paar gehörenden Chromosom.

Wenn wir n Chromosomenpaare haben, ergibt das 2^n Auswahlmöglichkeiten.

Beispiel mit 3 Chromosomenpaaren:

Mutterzelle: A1, A2; B1, B2; C1, C2

mögliche Gametenzellen: A1, B1, C1 // A1, B1, C2 // A1, B2, C1 /// A1, B2, C2 // A2, B1, C1 // A2, B1, C2 // A2, B2, C1 /// A2, B2, C2

Diese Gametenzellen kombinieren ihre Chromosomen mit dem (haploiden) Gametenzellen eines anderen Individuums, wodurch sich noch einmal eine höhere Anzahl möglicher Kombinationen ergibt.

(Außer bei Inzucht über Generationen.)

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Sogar bei Selbstbestäubung ("Kleistogamie", bei vielen Pflanzen) und Parthogenese ("Jungfernzeugung") mit Rekombination (bei vielen Tieren), wo Gameten desselben Individuums verschmelzen bzw. bei der Meiose zwei diploide statt vierer haploider Zellen entstehen, kommt es vor, dass eine Zygote zwei gleiche Chromosomen eines Paares erhält, obwohl das Mutterindividuum verschiedene hat, gibt es noch eine gewisse genetische Variabilität.

Bei der Mitose: einfache Zellteilung wird die gesamte Erbinformationen kopiert und an die Tochterzelle weitergegeben. An der Substanz der Erbinformation ändert sich nichts. Organismen die sich ungeschlechtlich durch Mitose fortpflanzen haben also eine geringere Variabilität, da sie sich langsamer an die veränderten Umweltbedingungen anpassen können.

Anders ist das bei der Meiose. Dort werden die Chromosomensätze der Elterngeneration erst einmal getrennt, was schon einmal erhöhte Rekombinationsmöglichkeit gibt und im Anschluss nach der Befruchtung verschmelzen zwei ursprünglich fremde Erbinformationen zu einer. Die Rekombination der Erbinformationen bringt bessere Voraussetzungen für eine höhere Variabilität mit, da im Zweifel, wenn bspw. die Mutter ein bestimmtes Merkmal nicht hat, der Vater dies ggf. ausgleichen kann.

Nicht direkt die Meiose, aber die geschlechtliche Fortpflanzung, zu der die Meiose dazugehört.

Wie du sicher weißt, ist eine normale Körperzelle diploid – das heißt, jedes Gen ist doppelt im Erbgut vorhanden. Deshalb kann man ja auch als braunäugiger Mensch blaue Augen vererben, wenn man ein braunes und ein blaues Allel hat (das braune Allel ist dominant, das blaue rezessiv).

Bei der Meiose wird eine Zelle so geteilt, dass vier Samen- oder Eizellen entstehen. Diese sind nur noch haploid, d.h. jede Zelle hat nur noch einen einfachen Chromosomensatz. Beim Mensch im Beispiel oben enthielte also genau die Hälfte der Ei-/Samenzellen ein Gen für braune Augen. Die andere Hälfte enthielte ein Gen für blaue Augen.

Welche Samenzelle mit welcher Eizelle zusammentrifft, ist Zufall. Auf diese Weise werden die Eigenschaften der Nachkommen quasi von Mutter Natur "zusammengewürfelt". Das wird durch die Meiose ermöglicht, weil dabei die doppelt vorhandenen Gene zufällig aufgeteilt werden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abitur 2016