Wie wurde Rom zu einem Weltreich aus der Sichtweise von Diodor?

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Diodor (griechisch: Διόδωρος [Diodoros]; lateinisch: Diodorus) war ein antiker Geschichstschreiber, der aus Argyrion auf der Insel Sizilien stammte und im 1. Jahrhundert v. Chr. lebte. Diodor war ein Einwohner des römischen Reiches und hat sich zeitweise in Rom aufgehalten. Er hat eine Universalgeschichte in griechischer Sprache geschrieben, Viel davon beruht auf Zusammenstellungen aus Darstellungen früherer Autoren.

Zum Thema gibt es eine Aussage bei Diodor(os), Bibliotheke historike (Βιβλιοθήκη ἱστορική; Historische Bibliothek; lateinischer Titel: Bibliotheca historica) 32, 4, 4

Geschichte in Quellen. Unter Beratung von Helmut Beumann, Fritz Taeger und Fritz Wagner herausgegeebn von Wolfgang Lautemann und Manfred Schlenke. Band 1: Altertum : Alter Orient, Hellas, Rom, bearbeitet von Walter Arend. München : Bayerischer Schulbuch-Verlag, 1965, S. 456:

„Die Römer errichteten ihre Weltherrschaft durch die Tapferkeit ihrer Heere und brachten sie zur

größten Ausdehnung durch die überaus anständige Behandlung der Unterworfenen. Und sie blieben

so sehr frei von aller Grausamkeit und Rachsucht den Unterworfenen gegenüber, daß man hätte

glauben können, sie kämen zu ihnen nicht wie zu Feinden, sondern gleichsam zu Männern, die sich

um sie verdient gemacht hätten, und zu Freunden. Denn während die Besiegten der härtesten

Bestrafung als einstige Feinde gewärtig waren, ließen sich die Sieger an Mäßigung von keinem anderen übertreffen. Den einen gaben sie Anteil am Bürgerrecht, anderen gestanden sie das gegenseitige Recht, Ehen zu schließen zu, einigen gaben sie das Recht, nach eigenen Gesetzen zu, keinem trugen sie das frühere Unrecht härter nach als nötig. Wahrlich, dies Übermaß an Milde war der Grund, daß Könige und freie Städte und schließlich ganze Völker aus freiem Willen sich der Hegemonie eilends unterstellten. Als die Römer aber nahezu die ganze bewohnte Erde beherrschten, da begannen sie, ihre Herrschaft durch Terror und die Vernichtung der ansehnlichsten Städte zu sichern; sie machten Korinth dem Erdboden gleich, rotteten Herrscher Makedoniens aus, zerstörten auch Karthago, ebenso in Spanien Numantia und hielten viele durch Angst und Schrecken darnieder.“

Rom wurde demnach zum Weltreich durch:

  • Tapferkeit der Heere/militärische Fähigkeiten
  • freundliche und maßvolle Art des Umgangs mit Gegnern, die sie gewinnt und nahezu zu Freunden macht: sehr anständige Behandlung der Unterworfenen, Vermeiden von Grausamkeit und Rachsucht, Geben eines Anteils am Bürgerrecht und gegenseitigen Rechts zu Eheschließung, Recht nach eigenen Gesetzen zu leben, durch Milde freiwilliges Anschließen von Königen, freien Städten und ganzen Völkern und Unterstützung der römischen Hegemonie (Vorherrschaft)
Lottie918 
Fragesteller
 26.11.2020, 22:11

dankeschön

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