Wie würdet ihr Hitlers Buch Mein Kampf beschreiben?

4 Antworten

Von Experte Udavu bestätigt

Dümmliches Pamphlet. Hätte man aber damals lesen und ernst nehmen sollen. Zudem steckt es voller Widersprüche, der wohl größte:

Hier nun gibt Hitler den Blick frei auf den fundamentalen Widerspruch, der seiner gesamten Weltanschauung zugrunde liegt. Der Stärkere soll siegen - das erscheint als eine rein quantitativ zu verstehende Forderung. Da es aber gerade die "besten Nationen" bzw. "die einzig wahrhaften Kulturrassen" sind, die durch Selbstbeschränkung, moralische Hemmungen etc. ihre Position im Kampf schwächen, könnte es den "kulturell tieferen, aber naturhaft-brutaleren Völkern" gelingen, sich durchzusetzen - was Hitler um jeden Preis verhindern will. Es gibt also doch einen qualitativen Maßstab für den Kampf: nicht der Stärkere, sondern der Bessere soll siegen, und die Kultur wird auf einmal zur Gegenspielerin der Natur, die sich in den 'naturhaft-brutaleren' Völkern von ihrer negativen Seite zeigt.
Der Widerspruch Hitlers, in Bezug auf den Kampf einmal rein quantitativ, dann aber wieder qualitativ zu argumentieren, betrifft aber nicht nur die Frage des Siegers. Er gilt auch für die Art des Kampfes. Sich durch Demoralisierung des Gegners, mittels des Mehrheitsprinzips oder per ökonomischem Übergewicht durchzusetzen, sind für Hitler völlig inakzeptable Strategien, hinter denen er stets jüdische Verschlagenheit und Feigheit vermutet. Doch warum sollte der physische Kampf diesen Formen der Selbstbehauptung überlegen sein? Das einzige Argument, auf das sich Hitler berufen könnte, wäre der Hinweis auf die Todesbereitschaft, die der physische Kampf, nicht aber jene anderen Wege der Selbstbehauptung erforderte. Die Todesbereitschaft ist jedoch offenbar auch bei den kulturell tieferstehenden Völkern zu finden. Besteht die kulturelle Überlegenheit also nicht darin, so bliebe nur eine geistige Überlegenheit. Doch den in das Geistige transferierten Kampf lehnt Hitler gerade ab. Wie man es auch dreht und wendet - Hitlers Weltanschauung krankt an einem fundamentalen Selbstwiderspruch.

Quelle: Adolf Hitler: Mein Kampf von Barbara Zehnpfennig, S. 74-75

Die Krux liegt also im Beginn; nicht in der logischen Ableitung, sondern in dem, woraus abgeleitet wird. Selbst wenn es gelänge, alle Folgerungen stringent aus der ersten Prämisse zu deduzieren, müsste doch notwendig das Ganze scheitern, weil es grund- und begründungslos ist. Woran scheitert der Hitlersche Entwurf?
Er scheitert an der Absolutsetzung des Kampfes. Durch Hitlers ganzes Buch hindurch zieht sich der eine große Widerspruch, einmal im Kampf selbst das Heil zu sehen und zum anderen, den Kampf wieder an inhaltliche Kriterien zu binden, die ihn in seinem Absolut-Sein in Frage stellen. Durch den Sieg im Kampf soll sich zeigen, wer der Bessere ist. Hier ist der Maßstab ein rein quantitativer, nämlich die bloße Stärke. Sollten aber die Juden siegen, so wäre das in keiner Weise akzeptabel, obwohl sie nach bisher geltendem Maßstab durch ihren Sieg gezeigt hätten, dass sie eben die Besseren sind. Um dies ungewollte Ergebnis zu vermeiden, führt Hitler unter der Hand einen qualitativen Maßstab ein. Nur der offene, physische Kampf hat als Kampf zu gelten(…)So ist aber nicht der Kampf selbst bzw. der Sieg der Maßstab, sondern der “Anstand”, mit dem er geführt wird. Seine Letztbegründungsfunktion hat der Kampf auf diese Weise eingebüßt. Nicht jeder Kampf ist gut, sondern nur der gute – eine Tautologie.

Ebenda, S. 248-249

"Fantasien eines Wahnsinnigen" aus heutiger Sicht jedenfalls.

Damals waren das vielleicht "Gedanken eines Visionärs".

Ich habe vor sehr sehr langer Zeit mal darin gelesen und ich fands gruslig und zwar in Inhalt und Stil. Kann mich allerdings auch kaum noch daran erinnern.

Besteht aus 2 unterschiedlichen Teilen:

  1. Sozial-Darvinismus: "Die Arische Rasse ist Überlegen" und darf sich deshalb auf Kosten der anderen Menschen ausbreiten. ===> also extremer Nationalismus.
  2. Die Juden sind an allem schuld <=== extreme Judenfeindlichkeit ohne Angabe eines Grundes, einfach nur aus bösartiger Dummheit.

Das ist der gesammelte Inhalt dieses Machwerkes.

Es ist Hitlers Versuch sein persönliches Weltbild zu erklären und zu rechtfertigen.