Wie wird die Kuh gemolken?

4 Antworten

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Un es mal aufzudröseln:

Es gibt das Kalb (Kind bis Anfang Teenager), die Färse (Teenager bis Anfang Erwachsenenalter) und die Kuh (Erwachsene), also nahezu wie beim Menschen  ein nicht geschlechtsreifes Kind, ein Teenie die vom Bullen / Stier bestiegen werden kann und darf und die erwachsene Kuh die bereits ein Kalb zur Welt gebracht hat.

Wie bei Wikipedia gelesen ist der Säugevorgang wichtig, da ansonsten keine Milchproduktion anfängt. Der gute Bio-Landwirt lässt die jetzt Kuh heißende 'Färse' bei ihrem Kalb säugen, um später eine gute Milchleistung zu haben. In der Massenhaltung werden Kuh und Kalb getrennt sobald klar ist, dass die Milch eingeschossen ist.

Ab jetzt wird die Kuh bei natürlicher Haltung je 1x morgens und abends Milch geben, während in der Massenhaltung eine konstante Möglichkeit für das Tier besteht in den Stall zu gehen um dort Chipgesteuert automatisch gemolken zu werden, was die Tagesleistung sogar auf Dauer erhöht.

Die Milch aller Kühe fließt in Tanks von wo aus sie täglich in Tank-LKWs der Molkereien gepumpt und in die Molkereien transportiert werden. Da werden Proben gezogen, ob die Milch den Reinheitsstandards entspricht. Dabei musst du bedenken, dass im Tank die Milch mehrerer Höfe ist. Falls nicht, wird der ganze Inhalt vernichtet.

Wenn doch, kommt die Milch in den Produktionsablauf und wird erhitzt, so dass sich Fette trennen können. Der Rahm wird für die Produktion von z.B. Sahne abgeleitet und die Milch aufgeteilt für die diversen Milchprodukte, wie z.B. deinen Yoghurt.

In diesen Becken werden spezielle Pilzkulturen hinzugefügt und das Gemisch in einem Wärmeofen kultiviert, bis der Joghurt fertig ist. Das genaue Prozedere findest du sicher auch unter Wikipedia.

Hoffentlich hilft dir das etwas.

frank394  03.05.2017, 16:58

Nur so aus Interesse: Du schreibst vom Melken mit einem Melkroboter. Aber irgendwie klingt das in deiner Antwort eher negativ. Findest du, dass das Melken am Roboter schlechter ist als mit einer normalen Melkanlage?

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verreisterNutzer  03.05.2017, 17:04
@frank394

Der Melkroboter bedeutet Massentierhaltung. Wenn der Roboter für wenige Tiere wirtschaftlich wäre, könnte ich ihn gut heißen, jedoch keine Massentierhaltung. Ich kaufe zu höheren Preisen lieber weniger Wurst und Fleisch direkt auf dem Biohof mit wenigen Tieren und dafür viel Platz und 'Auslauf'.

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frank394  03.05.2017, 17:10
@verreisterNutzer

Also das finde ich doch schon Schade, dass ein Melkroboter der "Massentierhaltung" gesehen wird, wobei hier Kühe selber entscheiden können wann und wie oft sie gemolken werdend. Zudem kann ein Melkroboter schon bei einer Herdengröße von 60 Kühen einsetzbar. Nachteil ist dann aber die Staffelung von 60 Kühen je Roboter.

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Das Impuls melken (mit der Hand melken) funktioniert im Prinzip so:

Du nimmst Daumen und Zeigefinger und umschließt die Zitze mit beiden Fingern am Ansatz und klemmst sozusagen kurz die Zitze ab, damit die Milch die in der Zitze ist nicht wieder zurück ins Euter fließt (Was für das Tier wohl auch nich angenehm sein soll) wenn du dann nämlich einen nach dem anderen Finger von oben nach unten schließt. Theoretisch müsste dann die Milch als Stahl aus der Zitze kommen.

Lg Goatgirl29

Also, gehen wir mal von einem modernen Milchviehbetrieb aus, auf dem die Kühe in einem Melkstand gemolken werden.

Zunächst muss eine Kuh ein Kalb gebären um uberhaupt Milch zu produzieren. Dies geschieht in der Regel mit 24 bis 30 Monaten. Um auch über Jahre Milch zu geben, wird sie noch weitere Kälber gebären.

Um den Zeitpunkt um der Kalbung herum beginnt die Kuh, angeregt durch das Hormon Prolaktin im Euter Milch zu produzieren. Um ein Liter Milch zu produzieren müssen übrigens ca. 500 l Blut durch die feinen Adern des Euters fließen.

Steht die Kuh nun im Melkstand, also der Ort wo die Kühe zwei- bis dreimal täglich gemolken werden, wird zuerst das Euter und die Zitzen mit einem sauberen Tuch gesäubert und anschließend die Milch auf ihre Beschaffenheit kontrolliert. Durch das Berühren des Euters stößt die Kuh Oxytocin aus, welches den Milchfluss einleitet, ähnlich wie beim Kalb, das die Zitzen sucht.

Nach ca. 30 Sekunden setzt der Milchfluss ein und die Kuh kann gemolken werden. Ist das Euter schon sehr voll, kann die Milch schon von alleine aus dem Euter laufen. Um die Kuh zu melken wird nun ein Melkzeug, welches unter Vakuum steht "abgerüstet". Dieses Melkzeug ahmt zudem auch die Saugbewegung des Kalbes nach.

Das Melken dauert dann ca. 5 bis 10 Minuten, bis das Melkzeug bei geringen Milchfluss automatisch abgenommen wird. Nun werden die Zitzen noch mit einem pflegenden Desinfektionsmittel gedippt und die Kuh kann wieder einige Stunden fressen, liegen und wiederkäuen.

Es gibt mittlerweile auch die Möglichkeit einen Melkroboter melken zu lassen. Hierbei können die Kühe selbst entscheiden wann und wie oft sie zum melken gehen.

leichter Druck von oben nach unten... wie Massage....

hast du das wirklich noch nie gesehen ? dann schau mal auf youtube