wie werden zeugen jehovas begraben?

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Hi EdwardFreak,

die Trauerfeier ist, wenn sie gut ist, eine Gelegenheit, um Abschied zu nehmen und ein wichtiger Meilenstein in der Trauerbewältigung.

Deswegen ist es ganz und gar unverständlich, wenn dort "gespart" wird oder darauf verzichtet wird.

Ich bin Zeuge und mein leiblicher Bruder ist kath. Priester. Dipl. Theologe und inzwischen "Regionaldekan" (also schon fast Bischof). Bei Todesfällen im Verwandten- und Bekanntenkreis nahm ich auch an katholischen Trauerfeiern teil und es gibt riesige Unterschiede. Es gibt da bei den Katholiken die 0-8-15 Ansprache, wo nur der Name des Verstorbenen in einen Lückentext eingesetzt wird, aber auch richtig gute Trauerfeiern, wo "fähige" Priester wirklich Trost spenden und Trauerarbeit ermöglichen.

Diese Art von "guten" Trauerfeiern ist wichtig und auch wir Zeugen schätzen diese Möglichkeit sehr. Denn obwohl Jesus wusste, dass der den Tod überwinden und z. B. seinen Freund Lazarus auferwecken kann, wurde er doch sehr traurig und betroffen, als man ihm Lazarus Tod berichtete. Ebenso andere Diener Gottes. Das Wissen um die Auferstehung kann den Schmerz des Verlustes eben nicht auslöschen. Deshalb müssen alle Menschen bei Verlust eines geliebten Menschen trauern. Dabei zu helfen und Raum zu geben, ist für die Psyche der Zurückgelassenen wichtig. Das gilt wohl vermutlich für alle Menschen erdenweit.

Die Zeugen Jehovas fokussieren ihre Trauerfeier auf diesen Schwerpunkt. Es wird üblicherweise keine teure Beerdigung mit "Status-Symbolen" am Grab aufgefahren, sondern dort meist eher schlicht. Aber dafür gibt es eine Trauerfeier ("Traueransprache") im Königreichssaal. Dieser Saal ist immer trocken, warm, nicht zügig, groß genug auch für große Trauergemeinden, ... . Also kein Vergleich zu den oft nicht so behaglichen Friedhofskapellen oder Kirchen. Bei dieser Traueransprache wird wie bei den Katholiken die Möglichkeit geschaffen, Abschied zu nehmen und Trost zu spenden. Den Hinterbliebenen zu signalisieren. "Du bist ncht alleine in Deiner Trauer, wir trauern mit Dir!"

Ob man dann anschließend noch zu einem Beerdigungskuchen einläd - das mag jeder für sich entscheiden.

Das schöne an der Feier der Zeugen ist, das sie relativ wetterunabhängig ist, da die Zeit am Grab minimal ist und der Saal auch im kältesten Herbst einen angenehmen Aufenthalt zulässt. Außerdem bleibt alles recht preiswert, da auf Grab-Brumborium verzichtet wird und der Bruder, der die Ansprache hält, nichts kostet. Auch Saalmieten gibt es nicht.

Schließlich werden bei den Zeigen keine rhetorischen Fragen unbeantwortet im Raum stehen gelassen. Wir haben schließlich die Antworten, die sich vielen Katholiken nicht erschließen. Wir würden also nie fragen: "Warum, Gott, hast Du diesen Menschen so früh zu Dir geholt?"

Eine Gemeinsamkeit gibt es dann aber doch noch: Unsere Toten sind auch tot - zumindest vorübergehend ;o) !

Liebe Grüße, Werner Pühringer

Zitat "Eine Gemeinsamkeit gibt es dann aber doch noch: Unsere Toten sind auch tot - zumindest vorübergehend ;o) !":

Das stimmt aus Sicht der wohl meisten christlichen Konfessionen nicht; Gott ist ein Gott der Lebenden; die Toten sind nicht tot sondern leben mit Christus.

Da gibt es keine Unterschiede. jeder Zeuge darf selber entscheiden, wie er bestattet werden wil. ( Grab, Feuer, See usw. ) Die Zeugen Jehovas haben keine Pfarrer oder sonst keine " hohen Tiere" sondern ein befähigter Zeuge wird eine Traueransprache halten.

Gerhard040545  02.01.2019, 05:16

Wenn du den Pfarrer als "hohes Tier" bezeichnest, hast du nichts verstanden. Er ist "Gleicher unter gleichen".

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Wie das vonstatten geht:

Es gibt eine Trauerfeier, wo ein Glaubensbruder über das Leben und auch das Glaubensleben des Verstorbenen spricht, den Angehörigen aufrichtiges Mitgefühl und Trost vermittelt.

Dazu tragen auch die vielen Brüder und Schwestern bei, die anwesend sind und den Trauernden beistehen.

Kerngedanke der Ansprache ist dann die Auferstehungshoffnung, die der Verstorbene hegte, wo er all seine Lieben wiedersehen wird. Sie wird für alle Anwesenden genau an Hand der Bibel erklärt.

Wenn es dem Wunsch des Verstorbenen oder seiner Angehörigen nicht entgegensteht, wird ein Lied gesungen, dass die tröstliche Hoffnung zum Inhalt hat.

Und es wird ein Gebet zu Jehova gesprochen, in dem er gebeten wird,

  • den Verstorbenen in seiner Erinnerung zu tragen bis zum Tag der Auferstehung
  • und dass er den Hinterbliebenen in dieser schweren Zeit beistehen möchte, damit sie nicht ihre Kraft verläßt und sie ihre Hoffnung verlieren durch den unerträglichen Schmerz

Dann wird vor den Augen aller Anwesenden der Sarg bzw. die Urne in die Erde hinabgelassen.

Hallo, das war sehr rücksichtvoll von dir Sie nicht zu Fragen. Manch einer kann das falsch verstehen. Z J haben keinen eigenen Friedhof. Nur die Bestattung wird nicht von einem ;;Heiligen;; gemacht sondern von einem Mitbruder. Und ob man verbrant oder so begraben werden möchte, bleibt jedem selbst überlassen.

Gerhard040545  02.01.2019, 05:17

Wo wird denn die Beerdigung von einem "Heiligen" gemacht? Erzählt man euch die Lüge beim Bibelstudium?

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