Wie werden wir herr über unsere Triebe?

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Aus: https://www.studysmarter.de/schule/psychologie/hauptstroemungen-der-psychologie/trieb/

Die Triebtheorie ist eine Theorie der Psychoanalyse, die von Sigmund Freud verfasst wurde. Sigmund Freud beschrieb in seiner Theorie, dass jeder Trieb eine Triebquelle (z. B. das Hungergefühl) und Triebziel (z. B. das Sättigungsgefühl) benötigt, das mit einem Triebobjekt (z. B. Nahrung) erreicht wird. In der Psychoanalyse werden Triebe zum Großteil dem "Es" zugeordnet.
Das "Es" ist ein Teil des Strukturmodells von Sigmund Freud. Das Strukturmodell wird auch Instanzen-Modell genannt. Dieses besteht aus dem EsIch und Über-Ich.
Alle drei Anteile dieses Modells sind für die Bildung unserer Persönlichkeit und unser Handeln entscheidend. Jede Entscheidung, die unser "Ich", als eine Art Vermittler zwischen dem "Über-Ich" und "Es", trifft, ist das Ergebnis unserer persönlichen Wünsche und Bedürfnisse, jedoch stets unter der Anteilnahme der von der Umwelt geprägten Normen.

Beispiel:

Eine Person wartet an einem heißen Sommertag auf den Bus und verspürt plötzlich ein starkes Durstgefühl. Neben ihm steht eine andere Person, die gerade ein gekühltes Getränk zu sich nimmt.
Würde unser Handeln allein vom "Es" bestimmt, würde die Person eventuell versuchen, das Getränk an sich zu nehmen, um sein Durstgefühl zu löschen.
Das "Über-Ich", das aus Normen und Moralvorstellungen besteht, weiß jedoch, dass Diebstahl in unserer Gesellschaft verboten ist.
Das "Ich" wägt nun beide Einflüsse ab und trifft die Entscheidung, nicht das Getränk der anderen Person an sich zu nehmen, sondern selbst den nächsten Supermarkt aufzusuchen, um sich dort ein Getränk zu kaufen.
Für diese Handlung muss die Person einen längeren Weg zurücklegen und es mag eventuell dafür sorgen, dass sie den Bus verpasst. Jedoch ist dies eine Entscheidung (getroffen vom "Ich"), mit der das Bedürfnis nach einem Getränk (durch das "Es") befriedigt wird, ohne dass Moralvorstellungen (des "Über-Ichs") durch beispielsweise Diebstahl verletzt werden.
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Historiker (MA), Autor, Film- und Medienkritiker

Jeder mit ein wenig Selbstkontrolle ist Herr über seine Triebe.

Indem wir uns situationsangemessen verhalten. So furchtbar viel muss man da gar nicht tun.