Wie werde ich Pilot ohne viel zu bezahlen?

10 Antworten

Eine "kostenlose" Ausbildung bekommst du bei keiner Gesellschaft. Ich habe einen guten Freund, der wurde genommen und seine Ausbildung wurde vorfinanziert. Sprich die Lufthansa hat ihm das alles bezahlt und jeden Monat auf seiner Lohnabrechnung gibt es einen Abzug für das vorgestreckte "Darlehen". Unterm Strich bekommt der nach 4 Flugjahren als Co immer noch genug raus (ne Summe die manch einer gerne Brutto hätte).

http://www.lufthansa-pilot.de/ausbildung/finanzierung/finanzierung.php

Ferner ist die Frage, ob du bei denen reinkommst. Es ist ein langer Weg bis zur LFT in Bremen. Es gibt drei Auswahlverfahren:

1) Fachtest, du bekommst nen Fragebogen den du ausfüllen musst und dein Wissen wird unter Beweis gestellt. Es ist ratsam dass du ausreichende Kenntnisse im Bereich Mathe und Phsyik hast. Hier ist eine sehr hohe Durchfallquote.

2) Psychischer Eignungstest: du wirst vor einem kleinen Gremium von Leuten, darunter auch hauseigene Psychoanalytiker gesetzt und bis ins letzte Detail gefragt, ob du tauglich, vorallem teamfähig bist. Auch hier fallen nochmal ne Menge Leute durch.

3) Medical: Hier wirst du körperlich auf Herz und Nieren überprüft. Viele die soweit gekommen sind scheitern dann hier. Selbst "Altlasten", die dich vor Jahren mal belastet haben, können hier zum Genickbruch führen, wenns blöd läuft.

Bei meinem Freund warens zu Beginn ein paar Hundert Leute, die in einer große Aula saßen. Schlussendlich warens gerade mal 23 Leute, die alle drei Tests bestanden haben und nach Bremen bzw. nach Phoenix durften.

TerhorstAgentur  08.07.2015, 16:39

Die Tests in Bremen habe ich vor 17Jahren gemacht, ausser das man mich in English besonders ran genommen hat (da ich nur Fachabitur statt richtigem Abitur hatte) Alles in allem kann ich sagen, die Test waren schon zu schaffen. Leider war ich zu dem Zeitpunkt schon 30 und somit im höchstmöglichen Eintrittsalter und zudem noch gesundheitlich (Augen) nicht allzuweit vom Grenzbereich entfernt, so dass man mir die Lizenz zwar vollständig finanzieren wollte, aber den Zuschuss von 50% verwehrt hätte.

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Nun, ich denke du bis etwas sehr jung um das fest zu machen. 

Du musst dich bei der Lufthansa bewerben bei der Flugschule als Pilot. Und musst etliche Tests durchlaufen bevor du überhaupt dafür als geeignet gilst. Das kann Jahre dauern. Wirst du genommen besuchst du die Flugschule die auch einige Zeit absolviert werden muss. Wenn du dort alle Tests bestehen solltest dann darfst du dich erst in einen Simulator und dann später auch in ein echtes Flugzeug setzen. Wenn du nun wieder zig Flüge über einen bestimmten Zeitraum absolviert hast und gut warst, dann darfst du auch Passagierflugzeuge befördern. Aber arbeite in kleinen schritten. Beende erst einmal deine Schule. Du kannst über Zusatzqualifikationen soweit aufsteigen, dass du auch an den Flugschulen der Lufthansa genommen wirst. Um praktisch kostenlos zu lernen, MUSS dich das Unternehmen allerdings auch übernehmen.

Ich möchte etwas ergänzen:
In Euren Antworten steht immer wieder "zu jung"
Wenn LetsDraw den Weg über die Luftsportschulen wählt, ist 14 genau das richtige Einstigsalter, da einige Vereine für Jugendliche besonders Günstige Mitgliedsbeiträge haben und man bereits mit 14 oder 16 allein fliegen darf. Und alles in allem ist das auch der kostengünstigste Weg. 

Luftkutscher  09.07.2015, 09:31

Was soll eine Ausbildung in einem Luftsportverein bringen, wenn er Verkehrspilot werden möchte? In Luftsportvereinen werden doch keine Verkehrsflugzeuge betrieben.

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Hallo, 

wieder einmal geistern einige Falschmeldungen - oder auch nicht ganz richtige - durch die Gemeinde. Versuchen wir es mal mit nachprüfbaren Fakten: 

Du kannst Dich bei LH immer bewerben, wenn die Flugschule (wieder) geöffnet ist. Für die nächsten ca. 2 Jahre kannst Du es aber abhaken. Einfach auf der Bewerberseite regelmäßig nachschauen. 

Was heißt "bewerben mit normalem Abi"? Wie sonst? Du fragst hier, hast also offensichtlich bis jetzt die LH-Seite nicht oder nicht richtig gelesen. Du musst für die LH-Passage oder Germanwings die Allgemeine Hochschulreife haben. Die kannst Du durch ein Schulzeugnis oder z. B. durch einen Meisterbrief UND Berechtigung zum Hochschulstudium nachweisen. Für die Cityline war bisher "nur" die FHR notwendig. Wie das aussieht, bis Du Dich bewerben darfst, kann ja niemand sagen, also gilt auch hier: Selbst recherchieren, wenn die Zeit reif ist. 

"Grundkenntnisse" beim Fliegen sind was? Du hast eine Lizenz mit Klassen- oder Musterberechtigung oder eben nicht. 

Für die MPL-Ausbildung, welche LH und auch AB (und auch andere europäische Airlines) durchführen, sagt die EU-Verordnung 1178/2011 ganz einfach: 

"Integrierter MPL-Ausbildungslehrgang 

Zum Lehrgang werden nur Bewerber ohne Vorkenntnisse („ab initio“) zugelassen."  

(s. EU-VO 1178/2011, Seite 

2011R1178 — DE — 08.04.2012 — 000.003 — 124) 

Du wirst also vom Fußgänger zum Copiloten in einem Verkehrsflugzeug ausgebildet. Da sind Kenntnisse aus der Hobbyfliegerei nur hinderlich, weil die Ausbildung vom ersten Tag an nach den Anforderungen der jeweiligen Airline erfolgt. Das ist europweit so vorgeschrieben. 

Willst Du nicht zum Militär, sondern Zivilpilot werden, kommt eine Verpflichtung bei der Bundeswehr nicht infrage, denn die Bw setzt eine Mindestverpflichtung von 16 Jahren voraus, nachzulesen in der Broschüre "Offizier im fliegerischen Dienst". Außerdem ist die Umschreibung einer militärischen Lizenz in eine zivile nicht so einfach, wie hier manche Leute immer noch glauben und streng geregelt (Abkommen zwischen LBA und Luftwaffenamt).  

Egal an welcher Flugschule - ob "freiberuflich" oder mit einer Airline verbandelt -, ohne einen Eigenanteil an den Ausbildungskosten kommst Du nicht herum - außer bei der Bundeswehr; da gibt es sogar noch ein Gehalt. 

Der Vorteil der LH-Ausbildung ist, dass Du den Eigenanteil nicht gleich hinblättern musst, sondern bei Erhalt eines Arbeitsvertrages die von LH vorgestreckte Summe in kleinen Raten zurückzahlst. Ansonsten gilt: Vorher bezahlen oder auch je nach Fortschritt, aber bei Ausscheiden ist die Kohle weg. 

Gegen eine freie Flugschule spricht, dass Du zwar eine Lizenz und ein Typerating hast, aber nicht unbedingt das Rating, welches gerade gesucht wird - und die Flugstunden fehlen. Jedes Rating ist nur 12 Monate gültig. Du musst Stunden nachweisen und Deinen Simulatorcheck absolvieren. Wie willst Du das machen? 

Der Pilotenmarkt ist überlaufen. So kommen bei Condor rund 70 Bewerber auf einen Pilotensitz, das ist schlimmer als beim Spiel "Die Reise nach Jerusalem". Ob sich der Markt in den nächsten drei, vier Jahren normalisiert, weiß auch niemand. Und bei LH würde dann erst der Rückstau der eigenen NFF-Bewerber abgebaut. 

es gibt drei Möglichkeiten, preisgünstig an eine Verkehrsflugzeuglizenz zu kommen:
1.)
Bewerbung bei der Bundeswehr um dort eine Pilotenausbildung zu erhalten
2.)
Bewerbung bei der Lufthansa Kosten ca 360.000 Euro, von denen die LH die hälfte übernimmt wenn man sich für 10 Jahre im Unternehmen verpflichtet, die andere Hälfte wird Dir von der LH als Darlehen finanziert. Die Rückzahlung erfolgt ebenfalls in den ersten 10 Jahren.
3.)
Der Weg über einen Luftsportverein:
Dort machst Du die Kleinflugzeuglizenz, und im Anschluss die ILS Lizenz, anschließend kannst Du die Verkehrsflugzeuglizenz erreichen (ca. 15.000 Euro). Vorher Fallen Vereinsgebühren an sowie die Start- und Landegebühren.

4.) Der private weg in speziellen Verkehrsflugschulen, die Kosten sind mir nicht bekannt, aber es ist teuer

Ich hoffe jemand berichtigt mich wenn ich etwas ganz falsches geschrieben habe, ich bin auch nur Luftfahrtinteressierter der vor vielen Jahren mal gerne Pilot geworden wäre und die Möglichkeiten viel zu spät kennengelernt hat.

Fugitive  08.07.2015, 16:41

Also ich habe erfahren, dass der Einstieg in die Lufthansa schwerer sein soll, wenn man vorher beim Bund war. Zwar nur Hörensagen, aber mein Freund hat mir berichtet, dass die Lufthansa ehemalige "Bundis" doch etwas enger einstufen und eher selbst ausbilden, als "Ex-Kampfflieger" zu nehmen.

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TerhorstAgentur  08.07.2015, 16:58
@Fugitive

Wenn man die Lizenz erstmal in der Tasche hat, gibt's ja auch andere Gesellschaften die einen ausgebildeten Piloten sehr gerne nehmen.
Bei der Bundeswehr gibt's ja auch nicht nur Kampfflieger. Das Heer hat auch mehrere Transall und Airbus Passagier- und Transportflugzeuge in Dienst. Villeicht darf er da ja auch mal den Bundespräsidenten fliegen :)) Und wenn er bis zur Rente bleibt braucht er nichtmlal lange arbeiten :)

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rudim1950  08.07.2015, 17:21
@Fugitive

Hi, es gibt in der Bw nicht nur "Flugzeugführer für strahlgetriebene Kampfflugzeuge", sondern, selbst wenn die jugendlichen Himmelsstürmer es nicht glauben wollen, auch Hubschrauber- und Transportflugzeugpiloten. 

Und Transportflieger haben es viel leichter, umzuschulen, da sie die Grundausbildung auch teilweise an der LH-Schule in BRE machen und das CRM mit MCC dazugehört. Das ist bei einem Single-Seater ja nicht erforderlich. 

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