Wie war Euer Coming-Out?

Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen

Gut 50%
Hatte nie eins 20%
Hab es noch vor mir 15%
Eigene Antwort 10%
Schlecht 5%

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Eigene Antwort

Hatte kein richtiges bei meinen Eltern, bei meinen Freunden so halb.

Hab meine Mutter letztens darum gebeten, mir ne Regenbogenflagge zu kaufen, hat sie gemacht und die hängt jetzt in meinem Zimmer. Sie und mein Vater haben basically nur gesagt, dass sie mich akzeptieren wie ich bin, haben aber nicht gefragt was genau ich bin. Kann mir vorstellen dass sie sich das jetzt schon denken, aber genau wissen sie es halt nicht.

Bei meinen Freunden war es unterschiedlich, der eine weiß inzwischen ganz genau was ich bin, ihm ist das eh egal, weil er selbst queer ist (und zwei Mütter hat), also bin ich da von Anfang an relativ offen gewesen.
Bei zwei anderen Freunden hab ich mich ausversehen geoutet, weil ich über ein Mädchen geredet habe, auf das ich gestanden habe. Die haben dann gefragt ob ich bi bin, ich hab ja geantwortet, obwohl es nicht so war bzw. ist. Hatte in dem Moment keine Lust denen zu erklären warum ich lesbisch und nicht bi bin. Hab früher nämlich immer gesagt, dass ich auf Jungs auf meiner Schule stehe, was aber nicht so war. Hab das auch nie aufgeklärt, die denken glaube ich immernoch ich wäre bi :q

Bei einer anderen Freundin ist es blöd gewesen, auch wenn sie eigentlich fein damit gewesen ist. Sie hat mir dann immer wieder vorgehalten, dass ich ja garnicht lesbisch sein kann, weil ich ja auf Jungs “gestanden” habe…Ich habs ihr tausend mal versucht zu erklären, bei keinem Mal ist es bei ihr angekommen😂

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Interessiere mich sehr dafür und bin selbst queer🏳️‍🌈
verreisterNutzer  23.03.2024, 23:03
garnicht lesbisch sein kann, weil ich ja auf Jungs “gestanden” habe…Ich habs ihr tausend mal versucht zu erklären, bei keinem Mal ist es bei ihr angekommen😂

warst du di nicht ganz sicher zuerst oder wie?

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Justme675  23.03.2024, 23:07
@verreisterNutzer

Ne, keine Ahnung was da passiert ist in meinem Kopf. Hab halt früher immer gesagt, dass ich auch den und den Jungen stehe, hab die aber niemals wirklich geliebt .

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Gut

Mein Coming-Out war die größte Angst und schwierigste Hürde meines ganzen Lebens. Ich hatte unglaublich viele Ängste und Sorgen, die mich schnell daran hinderten, mir selbst treu zu bleiben. Ich hatte Angst, dass ich Freundinnen verlieren würde und dass meine Familie mich nicht mehr akzeptieren würde. Aber sobald ich geoutet war, fühlte ich mich völlig befreit. Ich war noch nie in meinem Leben glücklicher, und ich bin immer noch der glücklichste, den ich je war. Ich hatte zum ersten Mal in deinem Leben das Gefühl, zu 100 % zu sein. Es gibt nichts Schöneres, als endlich das Gefühl zu haben, ich selbst sein zu können, ohne den traditionellen Erwartungen anderer oder erlernten Normalitäten gerecht werden zu müssen. Ich musste mich nicht mehr verstecken.

Meine Familie, Freundinnen und Kolleginnen waren alle sehr entgegenkommend und gratulierten mir. Außer meiner Mutter mit ihren streng konservativen Werten; Sie war mit meiner Erkenntnis überhaupt nicht einverstanden. Wir haben mehrere Wochen lang nicht geredet. Schließlich akzeptierte sie es und freundete sich sehr gut mit meiner Partnerin (jetzt meiner Frau) an. Ich wusste es damals noch nicht, aber sie war „neugierig“ geworden. Eines Tages besuchte sie mich im Tabakladen, in dem ich arbeitete, um ihre wöchentliche Stange zu kaufen. Die Chefin war zufällig dort und sie und meine Mutter wurden schnell Freundinnen. Fast ein Jahr später hatte meine Mutter ihr eigenes Coming-Out! Später in diesem Jahr würden sie und meine Chefin heiraten. Zuerst war ich über ihr Coming-Out überrascht, aber am Ende ergab es vollkommenen Sinn, da sie seit über zehn Jahren, seit dem letzten Mal mit einem Mann zusammen war.

Mein Coming-Out würde mehr Lesben in meinem Leben bedeuten als nur meine Partnerin. Ihre Schwester, jetzt meine Schwägerin, und ihre Frau sind beide Lesben. Und jeder brachte eine lesbische Tochter im Teenageralter mit zur Ehe. Meine Frau und ich nahmen auch an einem lesbischen Meet-Up teil, da wir es für wichtig hielten, lesbische Freundinnen zu haben. Am Ende war es für mich eine völlige Wende, lesbisch zu werden! Und wie damals, als ich vor 36 Jahren Raucherin wurde, war Lesbenleben eine Einbahnstraße; Jetzt, wo ich es bereist habe, gibt es kein Umdrehen und Zurück mehr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Outen-so extrem schwierig zu machen, aber danach so lohnend!
Gut

Ich hatte anfangs Bedenken darüber, wie meine Eltern und Verwandten reagieren würden, als ich mich schließlich geoutet habe. Es war ein nervenaufreibender Moment für mich. Doch meine Mutter hatte bereits eine Ahnung, dass ich schwul bin, und die Reaktion meiner Familie, auch in Bayern, war letztendlich sehr ermutigend. Es war eine Erleichterung zu sehen, wie unterstützend sie waren. Bei meinen Freunden habe ich mich nicht bei jedem geoutet, sondern nur bei denen, die danach gefragt haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin schwul - und das ist auch gut so!
Gut

Bei den meisten Menschen bis jetzt positiv, sowohl im Netz als auch im realen Leben, weil alle mich als anständigen, unterstützenden und allen gegenüber akzeptierenden Menschen kennen.

Einzig alleine meine Oma hatte vor Jahren ein Problem damit, ein riesiges Theater gemacht und das ganze danach bis zum Ende ihres Lebens unterdrückt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Linksalternativ, Radqueer Inklusive, Trans* und Bi-Map
FlorianBln96 
Fragesteller
 23.03.2024, 15:39

Sehr gut 👍

Ich glaube die Akzeptanz bei den ganz älteren hält sich sehr in Grenzen, natürlich nicht alle.

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Gut

Meine bisherigen Erfahrungen mit Coming-outs sind, zum Glück, allesamt gut.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mitglied des Cologne Center for Gender Studies
FlorianBln96 
Fragesteller
 23.03.2024, 15:36

Das finde ich sehr gut 👍

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