Wie war das Leben in der früheren BRD?

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Das Leben in der BRD war bis ca. 1980 wirklich wesentlich besser als heute, höhere Löhne, mehr Freizeit, bessere Arbeitsbedingungen, bessere soziale Absicherung, bessere medizinische Versorgung. Aber ich denke nicht, dass der Niedergang der BRD etwas mit dem Anschluss der DDR zu tun hat. Ich denke eher, dass es das Generalproblem des Kapitalismus ist. Und ich meine, dass vor allem die großen Volksparteien CDU/CSU, SPD und FDP versagt haben. Es gibt keine soziale Marktwirtschaft mehr, sondern nur noch Raubtierkapitalismus. Man glaubt es kaum, aber die SPD war bis ca. 1970 eher links als rechts. Auch die Grünen waren früher eine linke Partei.

Ich finde es falsch darüber zu diskutieren ob es uns besser gehen würde wenn es noch zwei Länder geben würde. Keiner kann heute sagen wie es wäre wenn....

Es wurden sicher Fehler gemacht bei der Wiedervereinigung die bis heut nach wirken, aber die gab es auf beiden Seiten. Ich bin froh das es heut nur noch ein Deutschland gibt und die kleinen Differenzen die es noch gibt wird man auch noch ausräumen.


Nunuhueper  30.04.2013, 22:55

Keiner kann heute sagen wie es wäre wenn....

Danach fragte uchi.......aber nicht.

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Onkel1887  01.05.2013, 08:22
@Nunuhueper

Deine Frage kann aber keiner zu 100 % beantworten, weil die heutigen Lebensumstände nicht nur mit der Wiedervereinigung zusammen hängen. Der Punkt: Es gab damals kein Harz4 z.B. hat doch mit dem Mauerfall überhaupt nichts zutun. Das Leben in der BRD war nicht so sehr vom Misstrauen gegenüber den Mitmenschen geprägt wie vieleicht in der DDR. Aber gejammert wurde damals wie heute das Früher alles besser war. Der Mensch hat nun mal die Angewohnheit in der Gegenwart meistens nur das schlechte zu sehen. Nur leider vergisst er diese Punkte meistens in der Zukunft.

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Das kann man so pauschal denke ich nicht sagen. Dem einen gefiel das eine besser, dem anderen das andere. Alles hat und hatte seine Vor- und Nachteile.

Der Lendsstandard war in der BDR weitaus höher als in der DDR, der Kommunismus in der DDR, alle gleich, das hört sich gut an, ist aber gegen die menschliche Natur, der Mensch ist ein Pionier, er will immer mehr, immer besser, mein Auto, mein Haus usw.und wenn dieser Antrieb gebremst wird, dann geht es berab, wie in allen Kommunistischen Staaten.


PeVau  01.05.2013, 20:56

der Kommunismus in der DDR, alle gleich, das hört sich gut an ...

Zunächst einmal gab es in der DDR und auch sonst nirgendwo Kommunismus. Dann solltest du dich auch mal von deinem Primitiv-Verständnis was Sozialismus und Kommunismus betrifft trennen, natürlich nur, wenn du kannst.

Zum Thema Gleichheit vs. Individualität: Es geht im Sozialismus und schon gar nicht im Kommunismus im Gleichheit im Sinne von Uniformität. Es geht um soziale Gleichheit, die wahre Individualität erst möglich macht.

Es ist eine uniformierende Massenerscheinung in unserer jetzigen Gesellschaft, dass exzessiver Konsum mit dem Ausdruck von Individualität verwechselt wird und Besitz mit sozialem Ansehen. Das kann aber nicht verwundern, solange z. B. Freiheit mit rauchenden Cowboys oder mit Easy Rider auf der Route 66 assoziiert wird. Derartigem Flachdenken ist auch die Annahme geschuldet, dass Streben nach Konsum die Menschen antreibt.

..., der Mensch ist ein Pionier, ...

Richtig! Ein Wegbereiter, ein Vorkämpfer, betritt und erforscht unbekanntes Terrain. Damit sind nicht die Auslagen von Geschäften gemeint.

In einer zukünftigen Gesellschaft, in der materieller Besitz nichts mit sozialem Ansehen oder Status zu tun hat, weil jeder genug hat und mehr zu haben, als man braucht, keinen Antrieb mehr darstellt, holt man sich Ansehen und Status mit Dingen, über die man heute nur abschätzig lächelt. Zum Beispiel mit Altruismus. Derart befreit von materiellen Sachzwängen, ist wahrhaftige Individualität erst möglich.

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Die "Wessis" die sagen natürlich, dass es besser war. Die "Ossis" hingegen sind sich ganz sicher, in der DDR war das Leben besser. Und was ist besser?? Im Westen gab es alles zu kaufen was man sich kaufen wollte. Da gab es keine Beschränkungen. Im Osten gab es dafür für alle Kinder einen Kita Platz. Das wiederum ist im Westen bis heute Mangelware. Im Osten gab es nur sehr wenige Arbeitslose, im Westen dagegen jede Menge. So hat jede Seite ihre Vor- und Nachteile. Und daran arbeiten wir bis heute noch.


Nunuhueper  30.04.2013, 23:01

In der DDR wurde die weibliche Arbeitskraft gebraucht, daher die vielen Krippen, Wochenkrippen und Kindergärten. Schön war das auch nicht immer für die Familie. In der DDR gab es keine Arbeitslosenversicherung, bei Arbeitslosigkeit war man asozial, wenn nicht die Familie finanziell half.

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Huckebein  01.05.2013, 09:33
@Nunuhueper

n der DDR wurde die weibliche Arbeitskraft gebraucht, daher die vielen Krippen, Wochenkrippen und Kindergärten.

Man dreht sich die Wahjrheit immer so hin, wie man sie braucht. Hört sich an, als hätte man mit dem Bau von Krippen und Kitas die Frauen gezwungen arbeiten zu gehen... Kann man doch jetzt auch mal versuchen, dann würden endlich die vielen freien:):):), zum Leben ausreichend bezahlten :):):) Arbeitsplätze, von Frauen besetzt werden...

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PeVau  01.05.2013, 11:15
@Huckebein

@Huckebein

Du hast recht. Anstatt die Kinderbetreuung in der DDR und die damit verbundene Möglichkeit für Frauen ein selbstbestimmtes Leben zu führen und sich zu emanzipieren, herauszustellen, wird es auf so billige Weise als ökonomische Notwendigkeit herabgewürdigt. Das soll dann unterstellen, dass Frauenemanzipation eigentlich gar nicht das Ziel war.

Das ist der typische Reflex, wenn man zähneknirschend etwas zugeben muss, was man am liebsten verschweigen würde.

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