Wie war das Leben im geteilten Deutschland und Berlin?
An alle, die älter als 40 sind: Wie war so das Leben im geteilten Deutschland bzw. Berlin? Welche Rechte hattet ihr? Wie sah es mit Freiheit, Arbeit usw... aus? Wie verliefen die Grenzkontrollen an der Grenze zwischen der BRD und DDR? Wie verliefen die Grenzkontrollen in Berlin am Checkpoint Charlie und am Bahnhof Friedrichstraße? Wie sah es mit der Ein- und Ausreise wischen der BRD und DDR aus? Hattet ihr den Käfer, Trabbi oder Wartburg? Wie war so das Leben früher?
3 Antworten
Moin
Ich komme gebürtig aus dem westlichen Niedersachen, in meiner Jugend waren wir drei x zu Verwandtembesuch in Sachsen. Die Grenze war schon komisch für uns/mich. Wir wurden allerdings immer korrekt behandelt, die Masse der Grenzer war freundlich und wir auch, es gab Ausnahmen, naja. Kann mich noch gut an die Werbe/Propaganda Schilder an der Autobahn erinnern. Einerseits war die DDR eine andere Welt, andererseits glich sie unserer. Meine Eltern und ich haben uns bei den Besuchen nie Unwohl gefühlt.
Die Grenzanlagen an sich waren schon heftig/befremdlich. Wir haben viele Dinge auf beiden Seiten einfach ausgeblendet/ausblenden müßen.
Die Mauer fiel kurz vor meinem 18. Geburtstag. Ich war am 12. November 1989 erstmals im Westen.
Ich habe immer sehr darunter gelitten, dass ich meine Verwandten kurz hinter der Grenze nicht besuchen durfte.
Oma und Opa fuhren als Rentner im kleinen Grenzverkehr rüber. Unser Geld war nichts wert. BRAVOs konnten nur geschmuggelt werden. Wurst vom eigenen Schlachten durfte nicht in den Westen ausgeführt werden.
Wir hatten einen Wartburg.
Meinen Großeltern wurde in der DDR der Betrieb enteignet. Deshalb habe ich diesen Staat immer gehasst. Jeder sah, dass es den Menschen im Westen deutlich besser ging.
Mein Landkreis lag direkt an der damaligen Grenze. Wir waren voll westlich orientiert. Hier hörte auch keiner Ostmusik. Fast alle Familien bekamen Westpakete. Und in der Schule trugen mehr als 95 Prozent der Schüler Westklamotten. Wer die nicht hatte, wurde ganz fies gemobbt.
Ich musste in der DDR leben, war 22 als die Mauer gefallen ist.
Das Leben war ganz anders als heute. Als DDR-Bürger musste man auf vieles verzichten, auf ein vernünftiges Warenangebot, auf eine heile Umwelt, auf alle demokratischen Freiheitsrechte. Auf dem Papier hatte jeder Arbeit, aber man hatte nicht immer was zu tun. Manchmal mussten die Arbeiter 2, 3 Tage rumsitzen und warten, auf Ersatzteile oder sowas.
Wie die Grenzkontrollen waren weiss ich nicht, als DDR-Bürger durfte man ja erst nach den Mauerfall in den Westen fahren.
Ich hatte kein Auto, habe ich auch heute nicht. Meine Eltern hatten einen Skoda.