Wie vierl verdiente man als Stasi-Spitzel

7 Antworten

Die Prämien für "operativ bedeutsame Informationen" lagen bei 100, 150 bis maximal 300 Euro. Und das ca. 2 bis drei mal im Jahr als Ansporn, denn die Tätigkeit fürs MfS war eine sogenannte "gesellschaftliche Tätigkeit". Heute vergleichbar mit der Bezeichnung "bürgerschaftliches Angagement". Sogenannte IMB, also "inoffizielle Mitarbeiter mit Feindberührung" oder zur "Bearbeitung des Feindes" erhielten wegen ihrer besonders wichtigen und gefährlichen Arbeit mehr Geld (bis 500 oder 1000 Mark). Aber das war sehr selten. Bürger der DDR wußten auch nicht, daß es Geldprämien gab. Das erfuhren sie auch nicht bei den Werbegesprächen. Die meisten waren dann beim ersten Mal verblüfft, das das MfS sie für ihre sehr guten Arbeitsergebnisse prämierte, also auszeichnete.

Zunächst mal gab es keine "Stasi-Spitzel", diese dümmliche Formulierung stammt von ungebildeten Menschen und ggf. den BRD-Medien. Es gab beim MfS hauptamtliche, Wehrdienst-leistende und informelle Mitarbeiter. Ein hauptamtlicher MA verdiente monatlich ab ca. 1.200,- Mark (der DDR) bis gut 2.000,- M. Wehrpflichtige zwischen 150,- M und 800,- M (je nach Dienstzeit 1,5 oder 3 Jahre) und freie Verpflegung/Unterkunft. Hinzu kamen leistungsbezogene Prämien, meist in Verbindung mit Auszeichnungen. Hinzu kamen bei hauptamtlichen MA die erforderlichen Spesengelder, z.T. auch in westlicher Währung. Informelle Mitarbeiter, die hauptberuflich einer anderen Tätigkeit nachgingen und das MfS nur nebenbei mit den gewünschten Informationen aus ihrem Umfeld versorgten, erhielten kein spezifisches Einkommen, es wurden in Abständen Prämien und Aufwandsentschädigungen gezahlt. Desweiteren kamen freiwillig für das MfS tätige Personen schneller zu einem neuen Auto, einer eigenen Wohnung oder einem Telefonanschluß. Dinge, für die ein "normaler" Bürger sehr lange warten mußte. Bei einem neuen Auto konnten dies durchaus 12-14 Jahre sein, ein Telefonanschluß dauerte meistens noch länger, eine Wohnung dauerte nicht so lange. Besonders junge Familien (Ehe!!) erhielten bevorzugt innerhalb von 1 bis max. 2 Jahren eine Wohnung.

Da war die Stasi sehr einfallsreich, je nach der Persönlichkeit des Spitzels gab es mehr oder weniger Geld (meist in Ost-Mark, bei Westspitzeln auch mal D-Mark)oder Sachleistungen. Die Höhe wurde immer nach Wichtigkeit festgestellt. Es waren jedenfalls keine Reichtümer und auch keine regelmäßig gezahlten Einkommen, eher als Auszeichnung und Ansporn gedacht, weiter zu spionieren, da die IM`s (inoffizielle Mitarbeiter)ja ihre Hauptberufe hatten und quasi nebenerweblich schnüffelten.

verdient hätte man lebenslänglich knast

von onklel erich verdiente man ruhm und ehre

heute - nach der wende - in vielen fällen - als wendehals - einen guten posten im öffentlichen dienst