Wie viel Zeit braucht man, um Blender zu erlernen?
Natürlich hängt das vom individuellen Lerntempo ab, ist klar. Und wie weit man kommen möchte.
Ich lerne eigentlich recht schnell (das Medizinstudium trainiert einen da...), und habe vor Jahren mal erste Erfahrungen mit 3DSMax und ein bisschen in Maya gemacht, bin also nicht mehr ganz Ahnungslos von 3D im Allgemeinen (habe aber auch nur an der Oberfläche gekratzt damals).
Bin außerdem recht fit in GIMP (und Photoshop bis CS3), sowie Videoschnitt und Compositing mit verschiedenen Programmen.
Ich würde nun, zu Hobbyzwecken, gern Blender (2.80) erlernen. Ich will soweit kommen, dass ich fotorealistische Szenarien erstellen, Charaktere (menschliche und Fantasy) kreiren und animieren kann, und ggf. auch Kurzfilmideen umsetzen. Auch Matchmoving, Camera Mapping und CGI Effekte zur Kombination mit Realaufnahmen würde ich gern beherrschen. Also im Prinzip schon das volle Programm, wobei ich nicht unbedingt in die Tiefen von Scripting vordringen muss (hoffe ich).
Ein bisschen Blender Game Engine wäre auch noch ganz nett.
Wie viel Zeit pro Woche sollte ich da investieren, um akzeptable Fortschritte zu machen, und wie lange muss ich rechnen, bis ich soweit bin, dass ich tatsächlich kleinere Projekte umsetzen kann?
Könnt ihr mir gute Tutorials für Anfänger (und später dann hoffentlich mal Fortgeschrittene) empfehlen? Können auch auf Englisch sein.
Würde mich über eine Einschätzung und Tipps freuen!
5 Antworten
Ich glaube mal... eine zuverlässige Prognose wird dir hier keiner stellen können, denn jeder lernt unterschiedlich schnell.
Blender erachte ich als sehr kompliziert... ich selber würde das wahrscheinlich nie lernen, weil mir für den ganzen 3D Kram auch schon die Vorstellungskraft fehlt.
Effektive Einarbeitungszeit in Blender.... da ist je nach Intensivität des Lernens und der investierten Zeit alles von 6 Monaten bis zu 3 Jahren drin. Bei deinem beschriebenen schon recht ambitionierten Vorhaben würde ich mit mindestens einem Jahr rechnen bis du da bist, wo du hin willst.
Blender Tutorials gibt es auf Youtube haufenweise. Als guten Grundkurs würde ich dir die AgenZasBrothers empfehlen... Das ist ein 12 teiliges Grundlagentraining, worauf du dann sukzessive aufbauen kannst. Hier der Link zu Teil 1
https://www.youtube.com/watch?v=IPCNpi9x0_s&list=PL666B5C87C5BFC3E0
Viel Erfolg!
Danke! Allerdings sind diese Videos fast 10 Jahre alt, und beziehen sich noch auf die fast schon historische Blender 2.5 Generation. Ich nehme an, dass sich da doch einiges verändert hat, vor Allem mit der neuen Oberfläche von 2.8.
Wenn du wirklich alles lernen wilst, kann das jahre brauchen.
Bis man gut animieren kann kann das Jahre dauern.
Ich nutze blender schon seit einigen Jahren kann nicht einmal ansatzweiße alles.
Zugegeben ich war manchmahl nicht sonderlich aktiv aber besondern das Fotorealistische Rendern, Animieren und Sculptieren sind sehr schwierig.
Alleine über die Material-Nodes kann man eine ganze Bibel schreiben...
Wenn du alles komplett können wilst solltest du etwas in die Richtung studieren.
Was noch anzumerken ist, ist das wenn man etwas kann in Blender ist es meistens so das dann noch Zeit draufkommt um zb. sich die ganzen hotkeys zu merken, tasten kombienationen einzustudieren und den ,,Work-Flow'' zu verflüssigen.
Tatsächlich habe ich sowas studiert, der Studiengang hieß "Digital Filmmaking and Animation", am SAE Institute. Ist aber über zehn Jahre her.
Da haben wir auch 3DS Max, Maya, Cinema 4D und verschiedene Compositingprogramme (Shake, Fusion, After Effects, Combustion...), Photoshop, usw. durchgekaut. Nur dass mein Schwerpunkt eben der Realfilm war, mit CGI habe ich mich leider nur soweit auseinandergesetzt wie es nötig war. :-]
Ich hab es lange gemieden Blender zu lernen weil es eben kompliziert aussah.
Die Reatlität ist, dass man es extrem schnell lernen kann.
Ich hab nach 2 Wochen komplizierte Objekte in wenigen Stunden gebaut.
Natürlich kann man alles bis zur Unendlichkeit verbessern, aber was du vorhast ist extrem schnell zu lernen. Nach einem Monat (a 2-3 Stunden am Tag) kannst du definitv mehr als genug um diese Dinge zu bewerkstelligen.
Auch wenn ich seine riesige Kommerzielle Maschinerie nicht unterstütze empfehle ich dir das Donut Tutorial von Blender Guru. Dort lernst du extrem schnell alle basics.
Blender ist nur schwierig für Leute die extremen Realismus verfolgen und praktisch damit "Fotos machen wollen" Also . . Baumrinden mit Moos etc. Irgendwann wird es einfach absurd . . und hat gar keinen wirklichen Kosten-Nutzen-Wert.
Ich mache zum Beispiel gerne Texturen wie diesen Fussboden. Das ist mein Hobby in Blender. Viele Dinge sehen auch kompliziert aus . . sind aber in 5 Minuten gemacht . . wie das Smartphone das ich auch gemacht habe.
Nach den ersten 4-5 Stunden Blender lernen hab ich das gemacht . . Jeder der dir sagt, dass Blender schwierig ist will dich nur daran hindern mehr Erfolg zu haben als sie selbst . . . das gilt für ALLES.
Es ist soo viel einfacher geworden es gibt eine neue Realtime Render Engine namens Eevee. Der Greese Pencil ist nun auch ein riesiges Zeichentool geworden.
Für Beginner ist die Software nun noch viel viel einfacher zu erlernen, da nun die Benutzeroberfläche viel übersichtiger und einfacher gestaltet ist.
Blender Guru machte eine neue Anfänger Donut Reihe für Blender 2.8 und erklärt was neu ist und was sich verändert hat.
Das hört sich jetzt nach viel ungewohntem und Neuem an, jedoch hat sich gar nicht soviel geändert, und wenn dann nur ins positive.
Generell ist Blender 2.8 ein riesiger Meilenstein und ein großer Fortschritt der Software.
Blender ist mit Abstand das beste und nützlichste Programm das ich je gesehen habe. Und Blender 2.8 ist nicht nur schöner und einfacher sondern perfekt für Anfänger. Ich hasse es neue Programme zu lernen, aber hier hab ich es aufgesaugt wie ein trockner Schwamm.
Die wahre Macht von Blender entfaltet man vor allem wenn man gerne fotografiert und schon Vektorgrafikprogramme und Photobearbeitung halbwegs beherrscht.
Das öffnet die Türen zu absolut allem was man sich vorstellen kann.
Vor allem fängt man an die Welt anders zu sehen. Wenn ich unterwegs bin hab ich immer ne Kamera dabei und fotografiere Texturen die ich schön finde und habe meine eigene Texturdatenbank. Ich kann also ratzfatz mal eben nen Tisch designen und gleich ne schöne Holztextur drüber ziehen ohne darüber nachdenken zu müssen wem die gehört. Alleine mit Texturen kann ich mich ewig beschäftigen . . also an welchen Stellen sie rau sind . . an welchen Stellen erhöht . . wo sie metallisch schimmern . . und das ohne irgendwas zu modellieren.
Blender ist der Markt der Zukunft weil alles in Richtung virtuelle Realität geht. Mit der neuen Eevee Live Rendermaschine und allen simplen Animationstools kannst du theoretisch ganze Spielfilme alleine zu Hause animieren.
Alles was du an Gegenständen erschaffst kannst du auch direkt in großen Datenbanken einzeln verkaufen. Blender ist kommerziell so extrem ertragreich .. von Architektur/Produkt visualisierungen bis Spiele. Du kannst auch simple Dinge für Bilddatenbanken erstellen wo sonst nur Profifotografen hin kommen und sie dort verkaufen wie . . eine große goldene 20/ 30. . 50 . . etc. Einfache Arbeit aber jemand der ne Geburtstagskarte basteln will läd sie für 3€ runter.
Es gibt auch kostenlose onlinetools die es jedem möglich machen Objekte zu scannen ohne IRGENDWAS zu modellieren. Das heißt du fotografierst ein paar Bananen rundherum und das Programm macht für dich ein paar Bananen die 100% dein kreatives Werk sind. Kannst du auch direkt online verkaufen.
Jeder kreativ ist sollte meiner Meinung nach Blender zum Beruf machen bevor es zu viele anderen machen.
Viel Spaß.
10 Stunden pro Woche, in einem Monat kannst du schon animieren usw.
Blender Game Engine ist tot, deshalb würde ich die nicht nutzen.
Lieber Godot Engine, Unreal oder Unity.
Hallo, und danke für die schnelle Antwort!
Wirklich, quasi 40 Stunden um so weit zu kommen? Das wär ja der Hammer, wenn das so einfach geht! :-)
Ich dachte, durch die Kombination mit Eevee hätte die BGE jetzt eine Renaissance. Naja, werde mich vielleicht dann später mal mit der UE4 befassen, wenn ich in Blender soweit bin, dass ich Game Assets dafür erstellen kann.
Bin auch gerade beim Unreal Engine Lernen, nur C++ ist dort ein bisschen umständlich. BGE wird mit Eevee entfernt, eine andere mögliche Alternative ist Armory.
Es gibt mittlerweile UpBGE und Armory 3D als Game Engine. Beide basieren auf Blender. Armory 3D sogar mit Eevee.
@Kaiserming Danke für den Tip! Wenn ich soweit bin werde ich mich mal mit den Optionen befassen.
Von Armory habe ich sogar schonmal gehört, integriert sich das nicht in die Blenderoberfläche?
Also Eevee hat es nicht, das wäre zu langsam. Ist sowas ähnliches (weiß grade nicht dem Namen).
@HugeGameArtGD Wieso wäre EeVee zu langsam? Kann es sein, dass du es mit Cycles verwechselst?
First Things first:
Cancel das mit der Game Engine, wird mit 2.8 entfernt.
Was mein Vorredner sagt ist semi wahr, ich habe einige tausend Stunden erfahrungen und nein, man wir auch dann noch nicht alles so perfekt können, dass man Hollywoodreife Animationen alleine auf die Reihe kommt, das ist schlichtweg zu umfangreich, dafür musst du ja gefühlt in jedem Bereich gut seien, rechne also mit Jahren die du vor dir hast bis du realistische Menschen und Umgebungen kannst, VFX die nicht aussehen wie mit Paint drüber geklatscht. Eine Faustregel besagt auf diesem Gebiet bis du etwas wirklich perfekt gemeistert hast beispielweise sculpting, modeling oder ähnlich, braucht es 10.000 Stunden.
Das war mehr oder weniger indirekt zitiert von dem Sculptor des kommenden Spring Movies von Blender, welcher das so auf der letzten Blender Konferenz erzählt hat.
Kann ihm da zustimmen.
Such dir erstmal einen Bereich den du gut, nicht perfekt aber auf jeden Fall solide können willst und fang langsam an.
Überschätz dich bloß nicht es nicht nur frustrierend wenn man nach ein paar Monaten noch nicht perfekte Ergebnisse selbstständig ohne Tutorials erziehlt.
Viel Erfolg und tut mir leid wegen der harten Wahrheit.
Hallo! Dass man allein kein Hollywood hinbekommt ist mir auch klar, und schon gar nicht auf die Schnelle. :-]
Es bringt mir halt nichts, supertoll im Modellieren zu werden, wenn ich dafür von Materials und Animation keine Ahnung hab - weil ich dann letztlich unter dem Strich immer noch gar nichts kann, weil ich nichts realisieren kann.
Ich werde wohl eher nicht im Team arbeiten, sondern immer nur Ein-Mann-Projekte umsetzen.
Was da möglich ist habe ich bei meinen Kommilitonen an der SAE damals gesehen, die Animationsfilme produziert haben, für ihre Abschlussarbeiten... Und das war vor zehn Jahren! Allein schon der Wegfall der Renderzeiten heute macht da einiges einfacher, und die Lichtsetups dürften mit den heutigen Unbiased Renderern auch viel einfacher sein als damals, als man die indirekte Beleuchtung noch manuell mit Lichtquellen basteln musste... Es gab zwar schon Global Illumination, aber das taugte nur für Standbilder, und der Maxwell Renderer (unbiased Pathtracer wie Blenders Cycles) brauchte eine ganze Nacht für ein Standbild, bzw. einen Animationsframe...
Mein Anspruch ist ja nicht das mal beruflich zu machen, sondern einfach ein passabler Allrounder zu werden.
Hoffe ich schaffe das in weniger als 10.000 Stunden. :-]
Na dann, werde ich mich nach dem Examen vielleicht doch mal ransetzen. :-)
Danke!
Wie viel hat sich eigentlich durch die neue Oberfläche von Blender 2.80 geändert? Muss man da viel neu lernen?