Wie viel Widerstand darf Steckdose haben?
Hallo zusammen, ich bin leider gar nicht vom Fach, deshalb brauche ich eure Schwarmintelligenz:
Wir haben im Dezember ein Haus gekauft und haben eine VDE Prüfung durchführen lassen. Der Elektriker hat neben anderen Dingen auch alle Steckdosen auf Widerstand getestet und bei ca 75 % der Steckdosen hat das Gerät Alarm geschlagen. Kann das denn sein? Was bedeutet es, wenn auf der Steckdose zu viel Widerstand ist? Ist das gefährlich oder einfach nur teurer, da mehr Strom gezogen werden muss? Was sind die tolerierbaren Grenzwerte? Und was müssen wir jetzt machen? Müssen überall neue Leitungen gezogen werden? Ist das ein versteckter Mangel (der Vorbesitzer war Elektriker, der aber auch in anderen Bereichen sehr viel Mist gebaut hat)?
Herzlichen Dank für eure Hilfe,
Sarah
4 Antworten
Man müsste die Messwerte und Absicherungen sowie die Leitungen kennen, um eine definierte Aussage zu treffen. Es kann sein, dass bei Nennlast einfach der Spannungsfall überschritten wurde. Im schlimmsten Fall wird der Auslösestrom nicht erreicht, was sehr schlecht wäre (Brandgefahr)... Aber beidesliegt nicht an der Steckdose, sondern an der Verdrahtung (Leitungslänge und Querschnitt) bzw falsche Auswahl des Leitungsschutzschalters zur Installation...
Der gemessene Widerstand ist die Schleifenimpedanz/Netzinnenwiderstand. Also der Widerstand ab Trafostation inkl aller Leitungen und Betriebsmitteln bis zur Steckdose inkl Trafo selbst, wo die Spannung her kommt.
Noch was, wenn die Messungen L-PE schlecht waren, dann kann es im Fehlerfall zu gefährlichen Berührungsspannungen kommen und es besteht in dem Moment Lebensgefahr. Aber wie geschrieben, man müsste alle Messwerte kennen, um Bezug auf die tatsächlichen Werte nehmen zu können. Das ist nur eine allgemeine Erklärung dazu.
Wenn das Haus ne Weile leer und etwas feucht stand und die Elektrik nicht gerade älter als 20Jahre und richtig gemacht wurde, könnte eventuell Korrosion an den Kontakten der Dosen die Ursache sein. Dann müsste man bloß die Dosen wechseln, was nicht so teuer wäre.
Bei vielen alten Häusern haben die vorherigen Bewohner die Wände gestrichen ohne die Steckdosen richtig abzukleben. Dann ist Farbe auf den schutzkontakten, was zu einem erhöhten Widerstand führt. Schutzkontakte sind diese metallklammern oben und unten in der Steckdose, die, die man berühren kann.
Durch den Widerstand kann der Strom schlecht fliessend, was auch zu einer Erwärmung führen kann. Insbesonders bei grossen Verbrauchern wie Waschmaschine, heizlüfter usw.
Was hat denn der Elektriker gesagt, der diese Prüfung gemacht hat? Der ist doch nicht einfach abgehauen?
Es wurden ja viele Antworten gegeben, die auch alle richtig sind, jedoch allgemein getroffen wurden - ist ja klar, weiss ja keiner was dort wirklich los ist. Ich frage mich wieso die Person / Firma die die VDE-Prüfung durchgeführt hat dort keine Aussage getroffen hat. Denn schliesslich ist er ja der Einzige der die Lage wirklich abschätzen kann. Deswegen würde ich dringenst empfehlen eine ortsansässige Fachkraft zu fragen bevor hier auf Basis von Fernhypothesen Entscheidungen getroffen werden.