Wie viel verdient eine Zeitarbeitsfirma an einen ihrer Angestellten?

5 Antworten

Genaue Zahlen werden da nicht einfach zu finden sein aber als Orientierung.

Bei Ingenieur-Tätigkeiten ist das Dreifache des Bruttolohns des Leiharbeitnehmers üblich. Jungingenieure erwirtschaften durchaus 10.000 /Monat Umsatz für den Verleiher.
In seinem Artikel „Hartz and more – Zum Abbau der Arbeitslosigkeit durch Zeitarbeit“ erklärte Wolfgang Ochel [1] i m Jahr 2003 wie Verleiher den Verleihstundensatz eines Leiharbeitnehmers in Deutschland kalkulieren:
Stundensatzkalkulation Summen + Entleihgebühr 14,00 €
− Bruttostundenlohn des Leiharbeitnehmers (ehemals Entgeltgruppe 1) 6,50 €
− Sozialversicherungs-Anteil Verleiher 1,34 €
− Sonstige kalkulatorische Kosten (Urlaub, Krankheit etc. des Mitarbeiters) 1,63 €
− Sonstige interne Kosten (Personalkosten für „interne“ Mitarbeiter, Büro etc.) 3,69 €
= Ertrag des Verleihers (vor Steuern) 0,84 €
Dieses Kalkulationsschema des IFO-Instituts von 2003 zeigt, dass der Kalkulationsfaktor auf den Bruttostundenlohn des Verleihers etwa 2,0 beträgt. [2] Multipliziert man den Bruttostundenlohn mit diesem Kalkulationsfaktor, so erhält man die Entleihgebühr für den Entleihbetrieb. Der Ertrag verringert sich für den Verleiher, wenn Arbeits schutzkleidung erforderlich ist (z. B. Sicherheitsschuhe, Blaumann, Schutzbrille etc.) oder wenn die Verleihzeit des Leiharbeitnehmers nicht bei 100 % liegt (z. B. durch Krankheit, auftragsfreie Zeiten etc.). Dafür erhöht er sich, je länger die Einsatzzeit auf derselben Stelle dauert, denn die größten Kosten entstehen in der Rekrutierung und Vermittlung.
Die Zahlen aus diesem Rechenbeispiel sind mittlerweile überholt (vgl. Abschnitt Entlohnung), so dass man effektiv von ca. 170–190 % Aufschlag bei den Kalkulationssätzen ausgehen kann (Stand: 2014). [3]

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Arbeitnehmer%C3%BCberlassung

Die betreffende Person, die diese sehr detaillierte Rechnung erstellt hat, geht von 18-25 Euro pro Stunde aus, die die entleihende Firma an die Zeitarbeitsfirma pro Stunde zahlt. Das heißt also, das der Bruttolohn des Zeitarbeiters mit 1,8-2,5 multipliziert werden muss, um auf die Kosten für den Entleiher zu kommen

artagnan  10.10.2019, 09:00

Das ist recht knapp gerechnet. Aber der Tarif ist wahrscheinlich nur für Ungelernte, oder?

Wenn ich mich recht ereinnere, kostete unsere Maschinenfabrik ein "geliehener" Elektriker um die 50 € / Stunde. Dabei handelte es sich natürlich um einen ausgebildeten Handwerker mit Gesellenbrief.

Zu den Leihgebühren kommen selbstverständlich stets noch 19% MwSt hinzu.

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DerHans  10.10.2019, 09:44
@artagnan

Das beinhaltet aber dann auch das Recht, einen nicht "brauchbaren" Mitarbeiter weg zu schicken und umgehend Ersatz zu fordern.

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Das kann man pauschal nicht sagen. Welche Gewinnmarge jedes Unternehmen als Grundlage nimmt, bestimmt das Unternehmen selbst. Zusätzlich werden Ausfallzeiten wie Krankheit, Urlaub und auch einsatzfreie Zeiten mit in die Stundenverrechnungssatzkalkulation einbezogen. Bei unterschiedlichen Qualifikationen der Arbeitnehmer wird in der Regel die Mischkalkulation verwendet, um sich einen Durchschnittsatz zu einigen.

Bei 10 Euro kann der Stundenverrechnungssatz bei niedrigen Gewinnmargen bei 17 Euro liegen. Je nach Qualifikationen, Rahmen- und Arbeitnehmerüberlassungsverträgen auch durchaus sehr viel höher. Aber mit hohen Qualifikationen verdient man auch keine 10 Euro.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Na so 25€/Std.wobei die auch den ganzen Papierkram machen müssen und auch Lohn zahlen, wenn der Zeitarbeiter nicht eingesetzt werden kann.