Wie verhindert man eine Kettenreaktion in einem Atomkraftwerk?

7 Antworten

Atomreaktor:

Ein Atomreaktor besteht aus den Kernbrennstäben, den Moderator aus Graphit oder schweren Wasser (also Wasser dessen Wasserstoff aus Tritium besteht), der die bei der Kernspaltung entstehenden Neutronen auf die Kernspaltgeschwindigkeit abbremst und den Regelstäben aus Bor- Kadmium- oder Hafniumstählen, die einen Teil der bei der Kernspaltung entstehenden Neutronen absorbieren. Dadurch kann die Leistung eines Kernreaktors gesteuert werden und somit werden auch Unterschiede in der Energieerzeugung zwischen Tag und Nacht ausgeglichen. Die Kernbrennstäbe enthalten den Kernbrennstoff und sind mit Zirkonium umhüllt. Zur Kernspaltung wird Uran U235 oder Plutonium Pu239 verwendet. Da Natururan zu 0,7% aus U235 und zu 99,3% aus U238 besteht, kann der Anteil des U235 erhöht werden. Dazu wird das Uran angereichert. Das Uran wird zuerst mit Flour in Uranhexaflourid umgewandelt, welches einen hohen Dampfdruck besitzt. Außerdem gibt es von Flour auch nur ein einziges Isotop. Das Anreichern erfolgt durch die Zentrifugalkraft in Gaszentrifugen, die aus sich schnell drehenden Röhren bestehen. Dabei werden durch die Zentrifugalkraft die leichteren U235 Isotope von den schwereren U238 Isotopen getrennt.

Da Kernwaffen keinen Moderator haben, muß das Uran für Kernwaffen höher angereichert werden. In Brutreaktoren wird das U238 durch schnelle Neutronen in Plutonium Pu239 umgewandelt, welches dann weiter gespalten wird. Diese Reaktoren sind allerdings technisch sehr anspruchsvoll. Da die Umwandlung des U238 in Pu239 durch schnelle Neutronen erfolgt (daher der Begriff "Schneller Brüter"), wird kein Moderator verwendet. Daher muß das Uran vorher ebenfalls höher angereichert werden, um den Anteil des U235 zu erhöhen. Als Kühlmittel wird Natrium verwendet, welches sehr feuergefährlich ist. Plutonium ist sehr giftig. Außerdem ist die Gammastrahlung viel höher als bei einem normalen Kernreaktor. Von den drei bei der Kernspaltung entstehenden Neutronen, wird ein Neutron für die Kernspaltung des U235 und ein weiteres Neutron für die Umwandlung des U238 in das Pu239 benötigt. Daher darf höchstens ein Neutron absorbiert werden.

Die kann man nur verhindern, indem man es nicht einschaltet. Wenn das Atomkraftwerk läuft, dann heißt das, daß eine Kettenreaktion läuft. Was man dann verhindern muß, ist eine Leistungsexkursion, d.h., daß die Kettenreaktion zu intensiv wird.

https://de.wikipedia.org/wiki/Leistungsexkursion

Aller Bilder hinken, auch dieses.

So ist keine Kette verzweit, außer in einem Bild.

In diesem Bild macht das ein Seitenschneider, der zwackt die Seitenketten ab.

Da die Kettenreaktion durch Neuronen in Gang gehalten wird und diese selbst Neuronen freisetzt (darum ja eben Kettenreaktion), braucht man Neuronenfänger, um das ganze zu steuern.

Franz1957  05.02.2017, 20:44

Neutronen. Wir reden hier über Elementarteilchen, nicht über Gehirnzellen.

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Zyrober  05.02.2017, 20:48
@Franz1957

Wahahh, ich hab tatsächlich Neuronen geschrieben. Wahnsinn, was ein Unfug. Neutronen sind natürlich richtig.

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Franz1957  05.02.2017, 21:11
@Zyrober

Halb so schlimm, die Idee hat ja doch was: Wenn man denkt, läuft die neuronale Kettenreaktion im Kopf. Hauptsache,es gibt keine Kernschmelze... :))

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In einem KKW sind für den Betrieb Kettenreaktionen notwendig. Sie müssen aber ständig durch Regelungsstäbe (Moderator) "im Zaum gehalten" werden.