Kernphysik Hilfe!

6 Antworten

Bei der Spaltung von Uran-235 entstehen 2 oder 3 Neutronen. Damit es zur Kettenreaktion kommt, muss mindestens eins dieser Neutronen wieder auf ein U-235-Atom treffen, und dieses zur Spaltung bringen.

Im Natururan gibt es zu wenig U-235-Atome. Die meisten Neutronen entweichen ins Freie oder treffen auf ein nicht-spaltbares U-238.

Bevarian  11.05.2015, 22:55

Und das Neutron darf nur noch durch Moderation thermische Energie haben.  ;)

1
TomRichter  11.05.2015, 22:57
@Bevarian

Auch schnelle Neutronen können zur Spaltung führen - aber mit denen muss man viel präziser auf einen spaltbaren Kern zielen als mit gebremsten.

1
Bevarian  11.05.2015, 23:31
@TomRichter

Richtig - war etwas voreilig und ungenau formuliert...   ;(((

1

weil Uran aus verschiedenen Isotopen besteht also selbes Element aber unterschiedliche Neutronenzahl (falls du schonmal gehört hast: uran 235 und 238)
Zur Kernspaltung benötigt man nur diese speziellen Isotopen. Der rest wird chemisch entfernt.

Zudem zerfällt jedes Uranmolekül irgendwann. Aber eine Kettenreaktion benötigt eine kontrollierte schnelle Spaltung von vielen gleichzeitig. Dafür wird das Uran in der Atombombe "impodiert" sodass die Kerne gleichzeitig spalten.

Das sorgt dafür das in sekundenbruchteilen diese gewaltigen Energien freigesetzt werden die man auf vielen Youtube Videos sehen kann.

Wasserstoffbomben machen dies ähnlich nur wird dabei Wasserstoffisotope zur Fusion gebracht.

In der Natur gibt und gab es Kettenreaktionen infolge angereichertem Natur-Uran

http://de.wikipedia.org/wiki/Naturreaktor_Oklo

Bevarian  11.05.2015, 22:56

Der Boden wird aber auch nur warm, wenn's geregnet hat!

1
Geograph  11.05.2015, 23:10
@Bevarian

Aus dem Link: "Der Reaktorkern heizte sich bis auf 400 °C auf"

Das würde ich nicht als "Der Boden wird aber auch nur warm" interpretieren.

0
TomRichter  11.05.2015, 23:27

> In der Natur gibt und gab es

Hast Du für das "gibt" einen Beleg?

Meines Wissens gab es das einmal - zu Zeiten, als der U-235-Anteil im Natururan noch bei mehreren Prozent lag.

1
Bevarian  11.05.2015, 23:32
@TomRichter

Lang kanns nicht her sein - mein Chef will das mal beobachtet haben.

0
Geograph  11.05.2015, 23:59
@TomRichter

Wahrscheinlich habe ich mich geirrt, als ich dachte, dass der Satz "Die insgesamt 14 Reaktoren von Oklo sind heute vollständig beziehungsweise teilweise erschöpft." ( http://de.wikipedia.org/wiki/Naturreaktor_Oklo#Beschreibung_der_Reaktoren ) so zu interpretieren ist, dass, wenn die Tagebaue nicht geflutet worden wären, noch Reaktoren in Betrieb sein könnten. 

Übrigens hatte Harald Lesch die Reaktoren von Oklo als Thema gehabt: youtube.com/watch?v=d591UDDRm-M

0
TomRichter  12.05.2015, 17:57
@Geograph

"Teilweise erschöpft" meint nur, dass es dort noch abbauwürdiges Uran gibt - nicht, dass dieses noch immer einen natürlichen Reaktor bilde.

Da die Reaktion mit Wasser besser läuft (gebremste Neutronen), hätte das Fluten die Reaktion nicht gestoppt, sondern beschleunigt.

0

Weil das so ist, braucht man dann, wenn man eine Atombombe bauen will, eine Anlage zum Anreichern des spaltbaren Urans. 

Genau darum geht auch der Streit mit den iranischen Atomanlagen. Die haben Anreicherungsanlagen, die man für normale AKWs gar nicht unbedingt bräuchte.