Wie unterscheiden sich Wahrsager von Berufspropheten?

6 Antworten

1. Geben eher Weisheiten weiter, die der Lebenssituation entsprechend auf jeden Menschen zutreffen können. Und das unabhängig davon, in welchem Jahrhundert wir gerade leben

2. Sagt mir nichts 

https://www.gutefrage.net/frage/was-ist-ein-berufsprophet


3. Sagt etwas voraus - die Prophezeiung kann je nach Mensch individuell sein und muss nicht zu oder eintreffen 

IsaSparkle 
Fragesteller
 26.08.2016, 19:37

Beruspropheten waren solche, die sich nur als prophezeifähig ausgaben und sich von einem König oder so bezahlen ließen, Sachen zu prophezeihen. Allerdings nur solche, die König&.co auhch hören wollten.

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Annsox  26.08.2016, 19:42
@IsaSparkle

Genau, konnte ich gerade auch ergoogeln. 

"Ein Berufsprophet erlernte den Beruf des Propheten und ist  gebunden mit dem Tempel.

Er berät den König bei relig. und polit. Fragen"


Der Unterschied ist einfach der, dass ein Wahrsager nicht nur Könige berät und auch nicht irgendwas erzählt, was der gegenüber hören möchte, sondern das was dem Menschen auch wirklich entspricht - das was möglicherweise eintreffen wird. 

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1. solche, die meinen oder sagen, daß ihnen Gott etwas eingegeben hätte

2. solche, die ihr Geld mit Horoskopen, Handleserei oder sonstigem Hokuspokus machen

3. solche, die unentgeltlich Horoskope, Handleserei oder sonstigen Hokuspokus betreiben

Aber es gibt da noch weitere Sorten:

4. solche, die ganz bewußt lügen und herumorakeln

5. solche, die ihre Aussagen so abfassen, daß ganz nach Befindlichkeit jeder alles hineindeuten kann

Es ist außer bei der Sorte 4 immer schwer bis oft gar nicht erkennbar, ob solche "Propheten" selbst an das glauben, was sie behaupten, oder nicht.

Auf diesem Gebiet forsche ich selber seit einigen Jahren mit Schwerpunkt Prophetenberichte und kann da einen kurzen Abriss geben. In der Bibel selber finden sich erstaunlich viele Hinweise, wie das "Wort Gottes" funktionierte.

prophetisch: in die Zukunft gerichtet

Vision: "Schau", genaugenommen Schau des Sternenhimmels.

Die Juden machten auch nichts anderes, als alle anderen Völker um sie herum. Sie gingen von dem in der Antike allgemein gültigen Grundsatz "Oben wie unten" aus und versuchten, aus dem Verlauf der Gestirne den Willen Gottes herauszulesen. Zu Anfang der israelitischen Geschichte traten neben die Sternenschau noch Traumdeutung und Würfeln, um den Willen Gottes zu ermitteln. Später verschob sich der Schwerpunkt ausschließlich auf die Astrologie.

Der Unterschied liegt in der Art, wie Astrologie betrieben wurde. Während der babylonische Kulturkreis eine Stundenastrologie betrieb, betrieben die Juden eine Mundanastrologie, deren Grundzüge sie von den Ägyptern übernommen hatten.

1. Unterschied Wahrsager/Propheten
Propheten gehen wissenschaftlich vor und sind als Weise anerkannt. Sie betreiben die Astrologie, die damals zusammen mit Astronomie und Mathematik die wichtigsten Wissenschaften darstellten, nach allgemein anerkannten Regeln. Wahrsager arbeiteten dagegen nach anderen Regeln, die nicht allgemein anerkannt waren. Wahrsager war in dem Sinne auch abwertend gemeint.
Bei den Israeliten wurden solche Wahrsager abgelehnt, siehe 5. Mose 13,1 ff weiter unten.

2. Berufspropheten
An den diversen Königshöfen gab es Berufsastrologen die nach den jeweils gültigen astrologischen Regeln in die Zukunft blicken sollten um dem König Entscheidungshilfen geben zu können. Dabei müssen diese Propheten nicht Anhänger von JHWH sein. Auch in anderen Religionen, z.B. der Baalreligion bzw. in der ägyptischen Religion gab es laut Bibel Propheten.

3. Die biblischen Propheten waren nicht fest angestellt, arbeiteten sozusagen freiberuflich. Darüber gibt die Bibel erstaunlich viele Auskünfte:

Wenn ein Prophet das Wort Gottes empfangen wollte, begab er sich des Abends oder in der Nacht auf seine Sternwarte und beobachtete den Himmel.
"Auf meine Warte will ich treten und mich stellen auf den Turm, damit ich erspähe und sehe, was er mir sagen wird und was für eine Antwort ich auf meine Klage bekommen werde" (Hab 2.1)

Dabei galt aber nur, was tatsächlich gesehen werden konnte und nicht etwa das, was an Sternenkonstellationen berechnet werden konnte.
"Was verborgen ist, ist des HERRN, was offebart ist, gilt für Israel als Gesetz.." (5. Mose 29,29)

Die Sterne waren bei den Israeliten nicht selber Götter wie teils bei den Nachbarn, sie waren Engel und zeigten den Willen Gottes an. Das war in allen Gegenden der Antike so: die Gestirne dienten zum einen astronomischen Zwecken, um den Kalender zu justieren und z.B den richtigen Zeitpunkt für die Aussaat zu finden. Sie wurden aber auch gleichzeitig astrologisch genutzt, um in die Zukunft blicken zu können. Dass die Sterne die Zukunft anzeigen, galt in der gesamten Antike und bei allen Völkern als selbstverständlich. Beide Zwecke werden schon in der Genesis genannt.
"Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Ausdehnung des Himmels, um den Tag von der Nacht zu scheiden, und sie seien zu Zeichen und zur Bestimmung von Zeiten und Tagen und Jahren;" (1. Mose 1,14)

Was dem Propheten bei der Betrachtung des Sternenhimmels in den Sinn kam, konnte dann evtl. das Wort Gottes gewesen sein, das er ins Hirn des Propheten eingibt, bzw. ihm in den Mund legt.
"Nicht im Himmel, nicht jenseits des Meeres, es ist das Wort
ganz nahe bei dir, in deinem Munde und in deinem Herzen,
dass du es tust."
(5. Mose 30, 11 ff)

Nun gäbe es ja bei der Methode die Möglichkeit, dass das Prophezeite gar nicht Gottes Wort ist sondern eine Idee des Propheten, was dann Wahrsagerei oder "falsche Prophetie" wäre. Für den Fall stellt Mose fest, dass man einfach nur abwarten muss, ob sich die Prophezeiung erfüllt oder nicht, dann weiß man das.
"Wie können wir merken, welches Wort der HERR nicht geredet hat? 22 dann wisse: Wenn der Prophet im Namen des HERRN redet, und es wird nichts daraus und trifft nicht ein, so ist es ein Wort, das der HERR nicht geredet hat; der Prophet hat aus Vermessenheit geredet, darum erschrick nicht vor ihm!" (5. Mose 18,21 ff)

An anderer Stelle fordert Mose sogar dazu auf, Propheten zu töten, deren Prophezeiung nicht eingetreten ist, denn sie haben nur Gottes Wort vorgetäuscht. Das hatte allerdings erhebliche Nebenwirkungen, denn es blieben nicht viele israelitische Propheten übrig. Von solchen Prophetenverfolgungen wird in der Bibel an mehreren Stellen berichtet. Jedenfalls starben die israelitischen Propheten so langsam aus, sodass Elias um 800 v.u.Z sich schwer darüber beklagte, der letzte der Propheten zu sein und ebenfalls verfolgt zu werden.

Damit nun keiner aus eine anderen Religion daher kommen kann und behauptet "was ich prophezeit habe, ist eingetroffen und war daher das Wort meines Gottes.", beugt Mose vor:
"Wenn unter euch ein Prophet oder Träumer aufstehen wird und dir ein Zeichen oder Wunder angibt, und das Zeichen oder Wunder eintrifft, davon er dir gesagt hat, indem er sprach: «Lasset uns andern Göttern nachwandeln, die ihr nicht kennt, und laßt uns ihnen dienen!» so sollst du den Worten eines solchen Propheten oder Träumers nicht gehorchen;" (5. Mose 13,1 ff)

Nachdem man also abgewartet hatte, ob die Prophezeiung eintrifft, wusste man, dass wenn sie eintraf, dass der Prophet Gottes Wort verkündet hatte. Daher wurde auch nur das anschließend schriftlich von Menschen festgehalten. Nicht erfüllte Prophezeiungen wurden nicht niedergeschrieben, denn sie waren ja nicht Gottes Wort.

Und so kommt es zwangsläufig Jahrhunderte später zu folgender Aussage von Jesaja:
"Das Wort des HERRN, das er Israel verkündet hatte, ist alles
erfüllt worden"
(Jes 21,45):



Propheten als Botschafter Gottes
http://www.klett.de/web/uploads/pondus_pdf/006374_Leseprobe.818685.pdf

Ein Berufsprophet erlernte den Beruf des Propheten und ist gebunden mit der Kirche. Er berät bei religiösen und politischen Fragen. 

der Wahrsager glaubt er könne in die Zukunft schauen.

Alle 3 sind unseriös.

Woher ich das weiß:Hobby – Der Glaube beginnt da, wo das Denken aufhört.

Deine Lehrerin hat unrecht, denn es gibt nur zwei Arten. 
Es gibt die Betrüger, die vorgeben einen besonderen Draht nach oben oder besondere Fähigkeiten zu haben, um Menschen zu manipulieren und es gibt die Verrückten, die tatsächlich glauben, einen besonderen Draht nach oben oder besondere Fähigkeiten zu haben.

Die dir gestellte Aufgabe ist also unlösbar, weil die Grundannahme falsch ist. Es gibt lediglich Leute, die bewusst Blödsinn erzählen und eben die, die den Blödsinn selbst glauben. Das ist auch schon der Unterschied.

Am Ende erzählen aber alle Arten von Propheten und Wahrsagern Blödsinn.