Wie tief darf man als anfänger tauchen?

9 Antworten

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Hallo Kathyislol,

du hast hier ja schon einige gute Antworten bekommen. Um die Tauchtiefe brauchst du dir wegen deiner Lunge keine Gedanken zu machen. Dein Brustkorb und deine Lunge sind recht dehnbar und die Auswirkungen des Drucks kannst du dir ganz leicht selber ausrechnen:

Grundformel: Druck * Volumen = konstant Pro 10 m Tauchtiefe nimmt der Druck um 1 bar zu. Wenn du also an der Oberfläche einen Lungenvolumen von 5 Litern hast, dann hast du in 5 m Tauchtiefe noch 3,3 Liter.

Worauf der Wasserdruck einen viel größeren und relevanteren Einfluss hat, sind deine Ohren, bzw. deine Trommelfelle. Da solltest du bereits bei spätestens 2 m Tauchtiefe aktiv einen sogenannten Druckausgleich ausführen. Je tiefer du tauchst, desto mehr werden die Trommelfelle von außen eingedrückt. Damit das nicht dazu führt, dass sie reißen, musst du von innen gegendrücken. Praktisch heißt das, du hältst dir die Nase zu und "schnaubst" dabei. Ohren, Nasen- und Rachenraum sind miteinander verbunden und du drückst sogzusagen von dort aus Luft in dein Ohr. Du kannst das an Land mal testen. Wenn du ein ganz leises Knacken im Ohr hörst, war der Druckausgleich "erfolgreich".

Dieser Druckausgleich kann beim Tauchen lebenswichtig sein. Denn wenn die Trommelfelle reißen und Wasser eindringt, betrifft das auch deinen Gleichgewichtssinn, der ebenfalls im Ohr sitzt und du verlierst unter Wasser die Orientierung. Dann hast du alleine kaum mehr eine Chance.

Wichtig ist, dass du den Druckausgleich nur machen darfst, wenn du gesund, also auf keinen Fall erkältet bist. Denn dann sind a) die Verbindungen zwischen Nase, Rachen und Ohr angeschwollen, so dass möglicherweise garkein Druckausgleich möglich ist und b) drückst du unter Umständen die ganzen Keime aus Nase und Rachen ins Ohr, was zu einer ätzenden Mittelohrentzündung führen kann.

Ab einer gewissen Tauchtiefe ist übrigens auch ein Druckausgleich in der Tauchmaske sinnvoll, um die Augen vor Schäden durch Druck (Barotrauma) zu schützen. Richtige Masken haben dafür den sogenannten Nasenerker. Atme beim Tauchen einfach ein wenig durch die Nase aus. Schon ist der Druck in der Maske wieder ausgeglichen.

Nochmal ein paar ganz allgemeine Tauchregeln:

  • Tauche nicht allein und überwache deinen Tauchpartner
  • Tauche nur wenn du gesund bist und dich wohl fühlst
  • Denke an den Druckausgleich
  • Hyperventilieren ist verboten! (Wenn du dazu noch eine Erklärung suchst, schau bei Wikipedia unter Schwimmbadblackout)

Viele Grüße und viel Spaß bei einem der schönsten Zeitvertreibe der Welt

Jens

PS: Das alles gilt natürlich fürs Schnorcheltauchen. Wenn du doch mal mit Flasche tauchst, gibt es da sehr wohl noch einiges mehr zu beachten.

... so tief, wie Du mit Deinem Schnorchel kommst ! Ein bischen an den Rückweg denken.

Hi, Schnorcheln ist ja nicht Tauchen. Normal schnorchelt man an oder kurz unter der Oberfläche (z.B. an einem Riff) um die herrliche U-Landschaft zu sehen. Wenn man mit dem Schnorchel - durch den du ja die Luft bekommst - mal für kurze Zeit auf 2 - 3 Meter geht, dann wirst du gerne selber nach 30 - 40 Sekunden wieder hoch kommen, da du ja Luft holen musst. WICHTIG! ... Wenn du mit dem Schnorchel wieder aus dem Wasser bist, musst du einen FESTEN Luftstoß in den Schnorchel geben - ähnlich einem Wal - damit das Wasser aus dem Rohr verschwindet ... auf keinen Fall vorher Luft holen,- sonst hat deine Lunge ein sehr großes Problem ;-(((

Gruß Bernd

Du kannst So tief tauchen, wie Du mit dem Schnorchel kommst - aber nur so tief, dass Dir auf em Rückweg nicht die Luft ausgeht. Du weisst ja, wie lange Du die Luft anhalten kannst. Allzu tief kommst Du nur mit Schnorchel sowieso nicht. Ohne Bleigürtel ist es schon ziemlich anstrengend, nach unten zu kommen und nur mit Schnorchel würde ich auch keine Experimente mit Gewichten machen. Das ist zu riskant - es sei denn, man ist ein geübter Apnoetaucher.

Mit richtiger Ausrüstung darf man als Anfänger maximal 10m tief tauchen. Zumindest wurde mir das im Anfängerkurs in der Tauchschule so beigebracht. Das geschieht aus Sicherheitsgründen, weil man bei 10m noch keine Dekompressionspausen beim Auftauchen einhalten muss.

doelmar  02.05.2012, 00:11

Dekompressionspausen sind beim Apnoetauchen nicht relevant.

Greetz doelmar:)

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Schlappentiger  02.05.2012, 13:12
@doelmar

Beim Apnoetauchen nicht, das ist klar. Aber beim Tauchen mit Atemgeräten muss man sie einhalten. So wurde mir das im Anfängerkurs jedenfalls gesagt und ich glaube das den Profis mal.

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doelmar  02.05.2012, 15:59
@Schlappentiger

Ja schon klar , aber es werden wohl kaum Dekompressiontauchgänge mit Tauch-Anfängern durchgeführt. Weiterhin war hier die Frage auch auf das Apnoetauchen bezogen:)

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Wenn Du das Freitauchen (Apnoe) meinst, also ohne Geräte wie z.B. Pressluftflasche und Atemregler, dann wird als Grenze 25 m Tiefe angegeben. Desweiteren werden als weitere Sicherheitsgrenzen: nie länger als 3 Minuten und max. 75m Strecke angegeben.

Aber als Anfänger wirst Du nicht sofort an diese Grenzen stoßen! ,-)

Solltest Du länger oder tiefer tauchen droht Dir ein kritischer Sauerstoffmangel (Hypoxie) beim Auftauchen. Außerdem ist eine wichtige Sicherheitsregel, dass Du niemals im Meer, See oder Becken alleine Freitauchen ausübst. Sondern immer eine Person bei Dir die Dich, und nur Dich beaufsichtigt und Dich wieder hochbringen kann!
(Also nicht Deine Oma! Es sei denn sie ist eine trainierte Freitaucherin)

Es wäre vorteilhaft wenn jemand Dir aus einem Tauchsportverein ein paar praktische Tipps geben könnte, wenn in Deiner Heimatstadt ein Tauchsportverein existiert könntest Du probeweise an dem Trainung teilnehmen.