Wie steht ihr zu Sportunterricht in der Schule?

Das Ergebnis basiert auf 38 Abstimmungen

Sportunterricht ist für manche ein Horror, sollte freiwillig sein 47%
Sportunterricht ist wichtig, sollte verpflichtend sein 39%
Sportunterricht hat kaum einen Nutzen, sollte abgeschafft werden 13%

23 Antworten

Sportunterricht ist für manche ein Horror, sollte freiwillig sein

Sportunterricht erfüllt keinerlei sinnvollen Zweck, nicht mal den, der immer wieder propagiert wird. Insbesondere animiert er nicht zu mehr Bewegung, sondern zwingt sie in erster Linie auf und das auch nicht oft genug, um wirklich von Nutzen zu sein.
Schüler werden durch den Unterricht demotiviert und verlieren ihre Freude an Bewegung und den Ehrgeiz eine Art der Bewegung bzw. Sportart zu suchen, die ihnen liegt und in der sie zufrieden sind, schlicht weil Sport als Gesamtkonzept mit etwas schlimmem, belastenden verknüpft wird.

Einen Vorteil in puncto Allgemeinwissen bietet der klassische Sportunterricht, der keine Sporttheorie beinhaltet, nicht, zudem waren ausnahmslos alle Sportlehrer, die ich kennen lernen durfte, zumindest wenn es sich auf den Sportunterricht bezog, eher inkompetent und verlangten Schüler Leistungen ab, die sie nicht erbringen konnten, zum Teil bis an den Rand des körperlichen Zusammenbruchs, O-Ton 'komm schon, die 600 Meter schaffst du jetzt auch noch'. Doch das ist eventuell eine Erfahrung, die nur ich gemacht habe, ggf. hat gerade meine Schule die größten Nulpen in diesem Punkt abbekommen, dementsprechend würde ich das nicht miteinbeziehen.

Deutlich besser wäre den Sportunterricht restlos abzuschaffen und stattdessen AGs oder Aktivitäten anzubieten, die NICHT benotet werden und einen Sportlichen Kontext haben wie z.B. eine Lauf-, Turn- oder Tischtennis-AG. So ist es jedem Schüler möglich sich im kleineren Kreis und in einem Bereich, der ihm ggf. besser liegt sportlich zu betätigen und ist nicht der Häme der gesamten Klasse ausgesetzt, weil er es widerlich findet sich eine sandige Stoßkugel an den Hals pressen zu müssen.

Das Argument Schüler seien in anderen Fächern auch dem eigenen Scheitern und der Reaktion ihrer Mitschüler ausgesetzt greift hier gerade nicht. Im Gegensatz zu z.B. Mathematik, wo man den Unterricht schweigend verfolgen und eventuelle schlechte Klassenarbeiten schnell verschwinden lassen kann, ist man im Sportunterricht gezwungen die Leistung vor anderen zu erbringen. Und dies ist nicht allein eine Ermessensentscheidung des Lehrers, so wie das gefürchtete 'an die Tafel rufen' (das ich nebenbei auch nur SELTENST erlebt habe), sondern essentieller Bestandteil des Sportunterrichts, der als solcher auch nicht wegzudenken ist.

Kurz gesagt: Ich bestreite nicht, dass Bewegung an sich wichtig ist, insbesondere in der heutigen Zeit. Ich bestreite nur, dass der Schul-Sportunterricht hier irgendeinen nennenswerten Vorteil, wenn nicht sogar erhebliche Nachteile bringt.

trans64  18.09.2022, 17:30

Periodt! Stimme dir zu.

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Sportunterricht ist wichtig, sollte verpflichtend sein

Ich finde Sportunterricht an sich wichtig, und die Stundenzahl sollte sogar erhöht werden. Die Benotung ist immer wieder ein Streit- Thema, aber wie bei allen Fächern: die Note sagt aus, ob jemand in der jeweiligen Disziplin gut ist. Na klar läuft der Schüler mit 20kg Übergewicht nicht so schnell wie der trainierte Schüler, auch wenn er sich Mühe gibt. Aber genau das sagt ja auch die Note aus.

Nun kann man darüber streiten, ob die Benotung überhaupt sinnvoll ist. Aus Erfahrung weiß ich, dass Fächer ohne Noten von den Schülern nicht ernst genommen werden. Wie erreicht man also, dass sich die Schüler anstrengen, wenn man das Fach nicht benotet?

Die Auswahl der Sportarten finde ich eigentlich am Wichtigsten. Geräteturnen beispielsweise würde ich streichen. Diese Sportart kann man nicht in den Alltag integrieren, weil sie an spezielle Geräte gebunden ist. Ballspiele sind da günstiger, die kann man überall spielen. Laufen, Schwimmen ebenso. Vielleicht kann man Kraftraining machen, aber nicht mit Maschinen, sondern Übungen mit dem eigenen Körpergewicht. Also möglichst viele Dinge, die jeder im Alltag und auch nach der Schulzeit weiter ausüben kann.

Ich habe bewusst nichts angekreuzt.

Als Schüler / Lehrer:

Pro:

Generell ist Sport gesund. (Ob die läppischen Anforderungen im SU und die geringe Wochen-Stundenzahl zur Gesundheit beitragen, wage ich allerdings zu bezweifeln.)

Wichtig evtl. der folgende Satz des einstigen NOK (Nationales Olympisches Komitee)-Präsidenten Willy Daume (60er Jahre). "Der Verzicht auf die TÄGLICHE Schulsportstunde ist der erste Weg zum jugendlichen Herzinfarkt !"

Contra:

Vereinsmitglieder sind in ihren Disziplinen völlig unterfordert und langweilen sich möglicherweise.

SU soll zwar INDIVIDUELL benotet werden, was aber seltenST der Fall ist: Der Sportlehrer richtet sich zumeist nach Standard-Leistungs-Tabellen, ohne individuelle Fortschritte eines Schülers zu berücksichtigen.

Korpulente Schüler - mögen sie sich noch so bemühen ! - sind immer im Nachteil.

In kaum einem Fach wird so subjektiv UND UNGERECHT benotet wie im SU, wie u.a. jahrelange Studien belegen.

Als Lehtrer:

Gleich vorab: Kaum einige spärliche Jährchen als Sportlehrer (Hauptfach Deutsch) aktiv, bereute ich meine Entscheidung, Sport studiert zu haben. Man soll eben sein Hobby (bin Exzessivsportler) nicht zum Beruf machen.

PRO: ???

CONTRA:

  • viel zu wenig Wochenstunden-SU. (Als Schüler hatte ich jeden (!) Tag Sport (einschließlich Samstag).
  • Bei Einzelstunden wird der SU noch kürzer (Gang zur Halle, umziehen; Möglichkeit des Erfrischens (Duschens ?!) ist zeitlich kaum gegeben).
  • Sportnoten sind grundsätzlich subjektiv und somit falsch, denn die meisten (!!) Sportlehrer beurteilen nicht - wozu sie verpflichtet wären - individuelle Lernfortschritte, sondern gehen stur nach ihren stupiden Leistungs-Tabellen vor.
  • Schüler, die nun wirklich nicht zum Sport geeignet sind, werden bloß gestellt, ausgegrenzt, gemobbt (Bei Mannschaftsspielen wird ihnen kein Ball zugepasst, nicht zu reden von BJS)...
  • Die zunehmende Bewegungsarmut ist geradezu beängstigend: Eine Rolle vorwärts birgt fast die Gefahr eines Genickbruchs in sich, weshalb ich schon in den späten 80ern zu sagen pflegte: "Vermutlich werden eure Enkel als Amphibien ins Wasser zurückgehen !"

........und und und....................

pk, u.a. 42 Jahre lang Sportlehrer, sechs Jahre lang Schwimmvereins-Trainer gewesen

Nein ! So darf der Sportlehrer NICHT benoten !

Leider kenne ich kaum einen Sportlehrer, der sich nach seinen curricularen Vorgaben richtet, nämlich INDIVIDUELLE LEISTUNG zu benoten. Die meisten SL laufen mit ihren Leistungstabellen, Maßbändern etc. durch die Gegend und verstoßen somit klar gegen die ihnen auferlegten Richtlinien (42-jährige Erfahrung als Sportlehrer).

Mit anderen Worten: Der Super-Leichtathlet, der die 100 m in XY Sekunden runtersprintet, erhält seine automatisierte "1"; der korpulente Schüler, der sich trotz eifrigen Bemühens über die Strecke quält, wird für sein immer wieder gezeigtes Bemühen nicht belohnt...

Darüber hinaus: Abgesehen davon, dass SÄMTLICHE Schulnoten pädagogischer Unsinn sind, weil ohne jeden Aussagewert, sind Sportnoten nachweisbar die ungerechtesten, weil subjektivsten !!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Goethe (besonders"Faust"), Büchner, Storm, Raabe
Turbo93 
Fragesteller
 18.09.2022, 17:30

Der Super-Leichtathlet, der die 100 m in XY Sekunden runtersprintet, erhält seine automatisierte "1"; der korpulente Schüler, der sich trotz eifrigen Bemühens über die Strecke quält, wird für sein immer wieder gezeigtes Bemühen nicht belohnt...

Wichtiger Satz.

Wobei viele sportliche Schüle wohl einen Aufstand machen würden, wenn ihre übergewichtigen Klassenkameraden gleich gute oder gar bessere Noten haben... Schwierig... Die Leistung ist objektiv absolut überprüfbar doch muss auch der sportliche Background jedes Schüler berücksichtigt werden... Wenn ich Lehrer wäre und ein dicker Schüler mit Schnappatmung eine Distanz rennt, wäre es für mich auch ein sehr gut, auch wenn er langsamer war wie viele Kollegen... Er hat aber 101% gegeben...

Aber abschließend fair zu benoten ist echt nicht einfach im Schulsport.

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Amalia95  18.09.2022, 17:32
SU soll zwar INDIVIDUELL benotet werden, was aber seltenST der Fall ist: Der Sportlehrer richtet sich zumeist nach Standard-Leistungs-Tabellen, ohne individuelle Fortschritte eines Schülers zu berücksichtigen.
Korpulente Schüler - mögen sie sich noch so bemühen ! - sind immer im Nachteil.

Prima das du das hier nochmal selbst aufgreifst, obwohl du Sportlehrer bist.
Ich habe es in meiner Antwort ebenfalls erwähnt und ich finde dies ist der größte Kritikpunkt den wir am Sportunterricht leider haben.

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paulklaus  18.09.2022, 17:38
@Amalia95

42 Jahre lang hatte ich TATSÄCHLICH ein schlechtes Gewissen wegen DIESER so genannten "Kollegen" !!

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Amalia95  18.09.2022, 17:41
@paulklaus

Nur weil ein Sportlehrer es besser macht, machen es die anderen leider nicht direkt besser und das fand ich teilweise echt mies.

Ich habe richtig mitbekommen wie sportliche Personen an diesem System zu Grunde gingen da sie schlechter benotet wurden, obwohl sie ja ständig Sport machen. Nur eben der Unterricht nicht deren Disziplin entspricht.

Ebenso schlimm fand ich es wie unsportlichere Personen dann auch ständig Nebentätigkeiten machen mussten. Sie mussten aufräumen, Vorträge halten, sich Aktivitäten ausdenken und was weiß ich, damit deren Note besser wurde. Ich gab nur ungefähr 50% meiner Leistung, erfüllte die Vorgabe und konnte mich dann ausruhen.

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paulklaus  18.09.2022, 17:45
@Amalia95

Leider kann ich alles von dir Geschriebene nur heftigST bestätigen.

pk, Exzessivsportler

Handball und Schwimmen zeitgleich begonnen im Alter von 7 (!) Jahren.

Bis zum 16. Lebensjahr Kreisläufer, dann zwölf Jahre HB-Torwart.

Schwimmen als extremen Leistungssport betrieben bis hin zu Uni-Meisterschaften, darüber hinaus noch weiter (Spezialität 400 m Lagen).

(Das - HB und Schwimmen - bedeutete 4x wöchentlich Training plus Wochenend-Wettkämpfe !!)

6 Jahre Schwimm-Vereins-Trainer gewesen.

Als "Ausgleichs"- und Freizeit-Sport kam vor ca. 45 Jahren Volleyball HINZU !

42 Jahre u.a. Sportlehrer gewesen bis zum Alter von 69 (!) Jahren. Parallel zum Beruf weiterhin Volleyball (Lehrer-Mannschaft); nunmehr in zwei Altherren-Mannschaften VB, nebenbei Muckibude...

Alter: über 70 !

"Seit meiner Geburt" treibe ich Sport NICHT (!) aus Gesundheits- oder Vernunfts-Gründen, sondern weil ich nicht "anders kann" und auch mit über 70 noch den Bewegungsdrang eines Kleinkindes in mir spüre.

Sport: JUST FOR FUN - aus Freude an der Bewegung:

Des Weiteren: drei Jahre Boxen, Tai Chi, Qi Gong (ca 10 Jahre), sechs Jahre Schwimm-Vereins-Trainer, 42 Jahre u.a. Sportlehrer gewesen, spiele seit 48 Jahren Volleyball "brutal" (nunmehr in Altherren-Mannschaften); Muckibude sowieso....

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Amalia95  18.09.2022, 17:55
@paulklaus

Was für mich am Sport übrigens auch immer ein Problem war.
Ich habe es gehasst in der Schule zu duschen und nicht nur ich. Wir machten es eigentlich alle nicht. Zumal ich sogar eine Person war, welche eh schon gemobbt wurde (Da ich zuvor eine andere gemobbte Person verteidigt habe...)
Als gemobbte Person hat man da ein gewisses Risiko wenn man sich dann noch zum Fraß bereitstellt und duschen geht. Du kennst es sicher als Lehrer selbst alles schon.

Außerdem war es immer schwer die langen Haare frühzeitig wieder trocken zu kriegen und der Lehrer in der nächsten Stunde hatte gewisse Probleme damit, wenn man zu spät zum Unterricht kam. Obwohl man vorher Sport hatte!

Am liebsten wäre es mir immer gewesen am Ende Sport zu haben, dann von mir aus verschwitzt nach Hause zu gehen und zu Hause dann in Ruhe zu duschen.

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Sportunterricht ist wichtig, sollte verpflichtend sein

Ohne den Sportunterricht haben viele Schüler zu wenig Bewegung. Sollte daher Pflicht sein, aber ich meine es müsste kein Prüfungsfach sein. In meiner alten Schule war 2 Stunden Sport die Woche Pflicht wurde aber beim Abschluss nicht bewertet.

Sportunterricht ist für manche ein Horror, sollte freiwillig sein

Guten tag ich Finde Sport ist schon wichtig insbesondere in dieser Zeit. Ich finde aber die umsetzung schlecht. Z.b das es überhaupt benotet wird klar kann ich die leute verstehen die nur in Sport gute noten haben aber es wäre schon unfair wenn man jemanden vergleicht der 5× in der woche trainieren geht und jemanden der kein sport ausübt da finde ich sollte man viel mehr individueller sein was noch stört sind diese teamspiele wo die teams gewählt werden das demotiviert leute die immer als letztes gewählt werden und gibt den ein schlechtes gefühl Fazit ich bin schon für sportunterricht aber es muss was daran geändert werden bis dahin würde ich es freiwillig machen.

Lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung