Wie spart dieses Produkt Kosten?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Dazu habe ich letztens eine Analyse geschrieben. Das Ergebnis war etwa dieses:

Wenn du ein Bungalow besitzt mit Satteldach und 100 qm Grundfläche, das nach dem Passivhausstandard gebaut wurde, kannst du dasselbe mit diesem Gerät bei einer Außentemperatur von nicht unter 0 Grad im Winter und ca. 150 Tagen, an denen geheizt wird, für ca. 1000 Euro pro Jahr beheizen. Das ist kein besonders guter Wert und das arme Dingen läuft dann permanent auf Maximallast. Könnte sein, dass es am Ende der Heizperiode über den Jordan ist.

Bei einem Haus nach dem energetischen Standard der 1990er Jahre schaffst du es nicht, dieses Haus zu heizen. Es wird kontinuierlich kälter.

Du bräuchtest vier Stück, womit deine Heizkosten dann auf ca. 4000 Euro steigen würden.

Im Ergebnis ist da JEDE kommerziell verfügbare Alternative günstiger.

EDIT

Übrigens muss man kein Einstein sein, um mal schnell zu überschlagen, womit man es zu tun hat:

Das Teil liefert 800 Watt Heizleistung.

Ein Raum von 12 qm (Quadratmeter) wie die Werbung sagt, nehmen wir mal 2.5 m Deckenhöhe, hat 30 qbm (Kubikmeter) Volumen. Ein Kubikmeter Luft wiegt 1.23 kg. Das macht 36.9 kg Luft. Um 1 kg Luft um 1°C zu erwärmen braucht es ca. 1 kJ oder 1000 Ws (Wattsekunden) Energie. Also brauchen wir für die Erwärmung des 12 qm Zimmers um 1°C insgesamt 36.900 Ws. Nehmen wir an, das Zimmer ist 11 Grad kalt und soll 21 grad warm werden, so sind es schon 369.000 Ws. Das geteilt durch die 800 Watt sind 7.6 min.

Also stimmt grundsätzlich, was da steht.

Wir müssen in Betracht ziehen, dass der Raum aber Wärme verliert. Da gibt es flächenbezogene Wärmeverluste, die von dem Temperaturunterschied zwischen außen und innen und der Wandfläche abhängen. (Also Wandfläche berechnen und mit dem Temperaturunterschied und diesem Übergangswert multiplizieren und das von den 800 Watt abziehen. Danach die 369.000 Ws durch die so erhaltene, kleinere Leistung teilen. Nehmen wir der Einfachheit halber mal an, es dauert somit 10 min, den Raum zu heizen.

Klingt doch ganz gut? Fußbodenheizungen schaffen das nicht!

Naja, was sie einem nicht sagen, dass Strom je kWh Energie (1 kWh = 3600 Ws) auch heute im Schnitt dreimal teurer ist als z.B. Öl.

Wie will man damit sparen?

dergee  30.12.2023, 21:25

Sorry, zu behaupten, dass es Kosten senkt kann ich nicht.

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"Das folgende Produkt ist mit Bestimmtheit nur zum Betrügen geschaffen."

Du wirst keine Internetwerbung von konkurrierenden Produkten finden, die weniger verlogen ist!

Ich verfolge seit Jahren interessiert die Internetwerbung für Elektroheizgeräte. Das hier genannte Produkt taugt zunächst in keiner Weise zur Raumluftbeheizung, sondern bestenfalls zum Aufwärmen kalter Finger.

Das handflächengroße Gerät kann kaum 10% der Wärmeleistung von handelsüblichen Heizlüftern (2 kW Leistung, mit Temperaturregelung, ab 15 €), also kaum 20 Watt erreichen, weil bei der Baugröße gar nicht mehr Wärme abgeführt werden kann. Bei größerer Leistung würde der Heizdraht ohne Gebläse sofort wegschmelzen. Mit 2 kW Heizleistung ohne Gebläse würde das Gerät zum sperrigen Möbelstück.

Damit lässt sich an Frosttagen unmöglich ein kleiner Wohnraum beheizen. Und eine teure Fernbedienung für ein winziges Heizgerät mit Temperaturregelungs-Automatik ist so hilfreich wie die Fernbedienung für die Armbanduhr. Wer wird denn wohl beim Aufwärmen seiner Finger das winzige Gerät ablegen, nur um zwischendurch zur Fernbedienung zu greifen?! Insofern finde ich diese Werbung schlicht witzig für halbwegs sachverständige Leser.

Ansonsten finden sich darin insgesamt eher weniger ganz plumpe Lügen als bei den meisten Internetwerbungen für Elektroheizgeräte: Derartige Werbungen sind nirgends zu finden ohne die obligatorische Lüge vom "Strom sparenden Heizgerät". Das ist so saublöd wie die "Kaffee sparende Kaffeetasse". Im Gegensatz zu Heiztechniken mit Kaminabzug gibt es bei solchen Produkten naturgemäß keine gerätespezifische Wärmeverluste: Für jede erzeugte kWh Elektrowärme wird vom funktionstüchtigen Stromzähler immer und ewig genau 1 kWh abgezählt und nach Stromtarif bezahlt. Deshalb ist hier die ganze Diskussion über den Wirkungsgrad, also das Verhältnis von Nutzwärme zu Nutzwärme + ungenutzte Abwärme so müßig wie die Diskussion um stromkostensenkendes Weihwasser.

dompfeifer  02.01.2024, 00:41

Entschuldigung, Tippfehlerverbesserung! Es sollte oben natürlich heißen: "Das ..... Gerät kann ............ also kaum 200 Watt erreichen."

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Nein, das ist Unfug. Dieser Student hat auch ne Klimaanlage die unglaublich gut kühlt erfunden 🤣 Identische Story.

dompfeifer  01.01.2024, 22:45

Das würde immerhin in gewissen Grenzen nicht den Naturgesetzen widersprechen.

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Ist das so eine Wunderheizung?

Jede elektrische Heizung setzt 100% der aufgenommenen elektrischen Leistung in Wärme um. Es ist völlig egal, wie die Heizung funktioniert. Auf der anderen Seite benötigt ein gegebenes Haus eine bestimmte Wärmeleistung, um die gewünschte Temperatur zu halten. Keine Heizung kann diesen Zusammenhang ändern.

dompfeifer  01.01.2024, 22:43

"Keine Heizung kann diesen Zusammenhang ändern."

Das sollte hoffentlich heißen: "Keine elektrische Widerstandsheizung ......"

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spelman  01.01.2024, 22:50
@dompfeifer

Die einzutragende Wärmeleistung muß gleich der durch die Wärmeleitung durch die Wände und Lüftung hervorgerufenen Wärmeverluste sein, egal bei welcher Heizungsart.

Diese Wärmeleistung kann nun durch eine elektrische Widerstansheizung erzeugt werden, durch eine Wärmepumpe, durch Verbrennung fossiler Energieträger oder anderer Verfahren.

Diese beworbenen Wunderheizungen sind reine Widerstandsheizungen, also sind 100% der Wärmeleistung elektrische Leistung. Ob da nun Keramik verbaut wurde oder irgendein anderes Material.

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dompfeifer  02.01.2024, 00:47
@spelman

Genau, das ist hier meine Rede seit 12 Jahren. Das hast Du im ersten Satz oben ganz bündig klargestellt.

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