Wie sollte ein Reitlehrer eurer Meinung nach reagieren wenn ein Kind Angst hat vor zum Beispiel Galopp?

7 Antworten

Nicht zwingen. Dann galoppiert das Kind eben erst mal nicht. Der RL kann das Kind auch an der longe galoppieren lassen, wenn es sich dann sicherer fühlt. Oder vielleicht reicht es sogar, wenn das Kind auf einem anderen Pferd galoppiert.

Wenn die Angst aber gar nicht vergehen will, egal, was der RL tut, dann sollte er mit den Eltern reden, ob das Reiten wirklich das ist, was das Kind möchte.

HarryXXX  05.11.2021, 17:53

Es wäre auch schön, wenn jeder Reitlehrer sich als solcher eignen würde.
Grade bei Kindern muss das ein halber Psychologe sein.

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Dahika  21.02.2022, 14:34
@HarryXXX

LOL....frag mal jeden RL und jeden Tierarzt.

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Mit Geduld und Einfühlungsvermögen. Angst hat oft irgendeinen Grund. Dem geht man am besten mal nach. Hat die Schülerin das Gefühl nicht sicher zu sitzen? Kommt sie ins Rutschen? Hat sie Angst zu fallen? Dass das Pferd durchgeht? Gegen all diese Bedenken kann man etwas tun und ich finde da sollte eine gute Lehrerin auch.

Und wenn sich rausstellt, dass es keinen rationalen Grund gibt braucht man auch keine rational Lösung. Ich habe schon mehr als ein Kind zum galoppieren gebracht, indem ich es mit halben Tennisbällen am Sattel „festgeklebt“ habe. (Da klebt natürlich gar nichts, aber wenn man den Kindern einen halben Tennisball zwischen Knie und Sattel klemmt, den sie nicht verlieren dürfen, dann legen die meisten das Bein deutlich besser an, kommen ein bisschen von der Hand weg und sitzen stabiler. Da fühlt sich der Galopp auch gleich viel weniger schlimm an)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – auf einer Farm aufgewachsen, heute eigenen Hof

Ich kann dazu nur ein Beispiel geben, wie man auf keinen Fall reagieren sollte;
Bei uns am Stall gab es ein Mädchen mit einem eigenen Pferd. Nachdem sie in relativ kurzer Folge 3 Reitunfälle hatte, hatte sie panische Angst vorm Galoppieren. Ihre Reitlehrerin hat immer viel Bodenarbeit gemacht um das Vertrauen wieder zu stärken. Das hat auch gut funktioniert. Aber dann kam eine neue Lehrerin, und die hat das Kind "mit der Angst konfrontiert". Als das Pferd dann einen schlechten Tag hatte und direkt mit einem Buckelgalopp gestartet ist, wollte das Kind absteigen und etwas vom Boden aus machen. Doch die Reitlehrerin verbot es und ließ sie extra viel traben. Das Ende vom Lied: Das Pferd hat gebuckelt, das Mädchen sich den Kopf gestoßen und ist abgestiegen. Danach hatte sie noch viel größere Angst vor ihrem eigenen Pferd, und zusätzlich auch noch vor Reitstunden + Lehrerin. Prima gemacht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Tjaaaas

Da lobe ich mir die ovalbahn.

Da kann jeder nach eigenem Geschmack probieren, mutig zu werden, ohne angst haben zu müssen, dass das Pferd abhaut, nach außen oder innen haben schlägt etc.

Man kann ein sicheres Pferd vorweg laufen lassen, wenn der Reiter das möchte oder dezent von innen helfen.

Freiarbeit vor dem reiten gibt Sicherheit, und

Nie

Zwingen!!!!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Man geht nur soweit wie sich das Kind sicher fühlt.
Die (Fort-) Schritte sind so klein wie eben nötig. Vorausgesetzt das Kind hat überhaupt Spaß am Reiten und es ist nicht nur ein Gedankenfurz der Eltern.
Ich bin (allerdings als Erwachsener) so lange ohne Sattel auf dem Pferd gelegen / gesessen / gehangen bis ich mich sicher gefühlt habe bzw der Reitlehrer meinte, das passt jetzt für den nächsten Schritt. Kindern haben wir immer bei Ausflügen einen "Paten" zur Seite gestellt, wobei Seite fast wörtlich zu nehmen ist. Im Zweifelsfall musst Du zugreifen können. Das Pferd selbst macht auch eine Menge aus. Man muss schon wissen , ob eventuelle Macken auch zum Kind passen bzw vom Kind bewältigt werden können.