Wie sieht die rechtliche Lage bei der Veröffentlichung eines gemeinsamen Buches aus?

4 Antworten

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über Print on Demand

Dann solltest du zuerst einmal die AGB und den Autorenvertrag des jeweiligen Dienstleisters überprüfen. Dass ihr hier mit mehreren Personen ein Werk publizieren wollt ist das geringste Problem, jeder Anbieter hat seine eigenen Vor- und vor allem auch Nachteile.

eine Einverständniserklärung etc. aufzusetzen

Wenn du hier als Herausgeber für ein Werk eines bzw. mehrerer Dritter fungieren willst, solltest du dir hierfür definitiv schriftlich eine Lizenz erteilen lassen. Mit jedem Beteiligten solltest du daher individuell einen Lizenzvertrag aufsetzen.

Ich schreibe dir hier gerne einmal etwas vor. Du musst den Vertrag natürlich an deine individuellen Bedürfnisse anpassen und kannst dieses Muster dafür gerne nutzen:

Zwischen
Max Mustermann
Musterstraße 1a
12345 Musterstadt
– im Folgenden Lizenzgeber –
und
Tausendpfote
Fragantenplatz 1
12345 Fragantenstadt
– im Folgenden Lizenznehmer –
– im Folgenden gemeinsam Vertragsparteien –
wird folgender Lizenzvertrag geschlossen:
(1) Die Vertragsparteien schließen diesen Vertrag zum Zwecke der Publikation eines Textes in einem Buch. Der Lizenzgeber hat hierbei ein Kapitel (im Folgenden Werk, enthalten im Volltext als Anlage 1) verfasst, welches im Rahmen der Erstellung eines Sammelbands vom Lizenznehmer verwertet und publiziert werden soll.
(2) Der Lizenzgeber erteilt dem Lizenznehmer alle im Rahmen der Publikation seines Werkes erforderlichen, ausschließlichen, zeitlich und räumlich uneingeschränkten Nutzungs- und Verwertungsrechte. Dies umfasst insbesondere das Recht zur Verwertung des Werkes in einem Sammelband, zur bearbeiteten oder unbearbeiteten Veröffentlichung, Vervielfältigung und Verbreitung, zur kommerziellen Nutzung, sowie zur Erteilung von Unterlizenzen, insbesondere zum Zweck von Publikation, Druck, Vertrieb und Besteuerung.
(3) Die Vertragsparteien verzichten auf eine Vergütung. Der Lizenzgeber hat Anspruch auf 1/20 der anfallenden Autorenmarge des durch den Lizenznehmer publizierten Buches, in dem das Werk des Lizenzgebers enthalten ist.
(4) Änderungen an diesem Vertrag sind nur im Einvernehmen der Vertragsparteien in Schriftform möglich. Der Vertrag kann von beiden Seiten jeweils zum Ende des nächsten Kalenderjahres gekündigt werden.
Fragantenstadt, 24. März 2023
x………………………………… x…………………………………
Lizenzgeber                Lizenznehmer

LG

Tausendpfote 
Fragesteller
 24.03.2024, 19:18

Dankeschön! :)

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Das geht eigentlich ganz einfach. Im Grunde ist es eine Anthologie: viele Geschichten, viele Autoren. Jeder schreibt seinen Namen (oder Pseudo) unter seine Geschichte. Dazu gibt es einen "Herausgeber", das bis wohl in dem Fall Du.

Wenn ihr wollt, aber zwingend ist das nicht, könnt ihr aus dem Netz Autorenverträge runterladen. Das wäre eher dann sinnvoll, wenn die Autoren ihre Geschichte auch noch separat veröffentlichen wollen. Außerdem könnte da die Verteilung der Einnahmen, so es welche gibt, geregelt werden.

Tausendpfote 
Fragesteller
 24.03.2024, 19:19

Vielen Dank! So hatten wir es auch vorgehabt :)

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Du darfst keine Kunst klauen. Dh du darfst nicht einfach allein dein Name rein schreiben und niemanden sonst erwähnen.

Wenn 20 Leute beteiligt waren, dann müssen auch alle Namen rein.

Wenn das wet nicht will, dann müsst ihr eine Vereinbarung aufsetzen. Da muss jeder drin stehen. Je nachdem was jeder will oder nicht. Das sollte man ab besten noch vom Amwalt überprüfen lassen.

Problem ist das niemand mündliche Vereinbarungen beweisen kann. Wenn das Buch jetzt Weltberühmt wird und Markus behauptet ,,Ich habe alles alleine gemacht" kann es niemand korrekt beweisen. Durch die Vereinbarung kann jeder zeigen ,,Wir waren alle dran beteiligt, aber haben auf all das verzichtet."

Am besten und einfachsten wäre es, wenn ihr einfach jeden der Beteligt war ins Buch schreibt.

Tausendpfote 
Fragesteller
 24.03.2024, 18:36

Danke, aber das haben wir sowieso vor! :) Jeder der beteiligt war, wird über seine Geschichte auch als Autor genannt oder eben das Synonym, wenn er oder sie das nicht möchte.

Einen Anwalt einschalten wird halt wieder sehr teuer werden, aber wir denken Mal drüber nach :) Danke

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MonaLisa557  24.03.2024, 18:40
@Tausendpfote

Der Anwalt soll euch ja nicht von A bis Z beraten.

Der soll nur drüber schauen ob das rechtlich so ob ist. Das ist 1h Arbeit für ihn. Ihr solltet da also halbwegs günstig mit weg kommen.

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Tausendpfote 
Fragesteller
 24.03.2024, 18:43
@MonaLisa557

Okay, dankeschön! Werde mich darüber auf jeden Fall informieren :)

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Dein Vater hat absolut Recht. Wenn ihr euch nicht absichert, dann ist es durchaus möglich, dass eure Freunde, bei einem finanziellen Erfolg eures Buches, einen Anteil fordern oder mit Urheberrechts-Klagen drohen, denn sie sind die Urheber ihrer Geschichten.

Es gibt im Internet zahlreiche Musterverträge für solche Dinge.

Wichtig ist immer, dass die Namen der Vertragspartner festgehalten werden, dass geklärt wird was von welcher Seite getan wird und welche Rechte, Verpflichtungen und Verzichte welche Seite hat.

Das geht sogar formlos, also mit freier Formulierung.

Das könnte zum Beispiel so aussehen:

[Name] (im Folgenden, "Quelle") erklärt sich einverstanden, dass [Namen] (im Folgenden "Autoren") die Inhalte der persönlichen Erfahrungen, wie sie von der Quelle angegeben werden, für kommerzielle Zwecke in ihrem Buchprojekt verwenden dürfen. Die Quelle verzichtet auf jegliche Ansprüche des Urheberrechts oder einer finanziellen Beteiligung. Die Quelle ist nicht dazu verpflichtet die persönlichen Erfahrungen wahrheitsgemäß wiederzugeben.
Die Autoren verpflichten sich die Quelle nicht namentlich den entsprechenden Erzählungen/ Kapiteln zuzuordnen, sondern fiktive Platzhalter-Namen zu verwenden.
Die Persönliche Quelle möchte/ möchte nicht namentlich als Quelle im Buchprojekt erwähnt werden.

Das inkludiert so ziemlich alles was mir gerade dazu einfällt.

Das ganze mit Datum und Ort von beiden Seiten unterschreiben und kopieren. Die Originale solltet ihr euch behalten.

Ich denke jedoch nicht, dass ein solches Projekt die Mühe Wert ist. Lebensgeschichten anonymer Fremder von irgendwo, interessieren die wenigsten. Wenn es um Stars und Promis geht, ja, aber was ein Max Mustermann von nebenan erlebt hat, ist für kaum jemanden von Interesse.

Recherchiert vor dem Projekt, macht eine Marktanalyse und schaut ob Bedarf besteht. Ansonsten investiert ihr vielleicht viel Energie in ein Projekt, dass dann ein digitaler Ladenhüter wird.

Tausendpfote 
Fragesteller
 24.03.2024, 18:42

Danke für deine Antwort und die Tipps! Es geht uns gar nicht darum, dass ganz viele Menschen das Buch lesen. Wir freuen uns schon, wenn wir nur 2 Menschen damit erreichen, die ähnliches durchmachen. :) Mit dabei ist zum Beispiel auch eine etwas größere Organisation, die uns während unseren Therapien begleitet hat etc. :)

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