Wie selbstverständlich sind Zugaben bei Konzerten?
Es scheint bei Konzerten zum "guten Ton" zu gehören, daß es Zugaben gibt, falls das Publikum dies verlangt.
Gibt es auch Künstler, die grundsätzlich keine Zugaben geben?
5 Antworten
Gibt es: Grundsätzlich jeder Künstler der sich an die vorgegebenen Zeitangaben hält, gibt keine echten Zugaben. Insbesondere Vorbands können es sich nicht leisten, ihr Programm zu überziehen.
Wer das nämlich zu oft macht, hat bald einen schlechten Ruf unter den Bookingagenturen und Organisatoren und verbaut sich dementsprechend seine Aussichten weiterhin eingeladen zu werden.
Die Zeiten, bei denen man eine echte Zugabe geben und maßlos überziehen konnte, sind heutzutage bei den immer strenger gewordenen Schallschutzvorschriften auch bei den großen Künstler vorbei. Die Zugaben die man heute hört, sind wie erwähnt keine echten Zugaben, da sie geplant sind. Das das Publikum mehr möchte, davon geht man als große Band aus. Insofern plant man einfach eine Pause vor den letzten Songs ein, um die Illusion einer Zugabe zu erschaffen. An die Zeitvorgabe halten sich dennoch die meisten. Das geht halt von der Spielzeit runter. Und das ist der Grund, weswegen ich die Zugabenspielchen mitlerweile nicht mehr mag.
Ich kenne keine, die keine Zugaben machen. Sind fest eingeplant. Ob das Publikum danach verlangt oder auch nicht.
Ich hab's tatsächlich mal bei einem amerikanischen Künstler erlebt der keine Zugabe gegeben hat in München.
Ich war damals Begleitperson und das Ticket hat 130€ gekostet.
Bei den Konzerten die ich besucht habe waren Zugaben immer selbstverständlich
Bisher hat jeder Interpret, bei dem ich auf einem Konzert war - die Rege ist ganz bunt gemischt von BAP auf mehreren Konzerten über Udo Lindenberg bis hin zu den Flippers und deren Solosänger Olaf Malolepski sowie diversen eher unbekannten Rockbands auf Benefiz-Festivals bei uns im Kreis, wo wir immer hingehen - einige Zugaben zum Besten gegeben, meist gehörte ein Medley dazu.
Ist aber alles rein taktisch - meist steht auf der Setlist vor den letzten 2-3 Titeln das Wort "Zugabe" und die eigentliche Zugabe, die das Publikum als Zugabe kennt, ist im Grunde nur Bestandteil des Konzerts. Spontan sind da die wenigsten. Mir hat das mal aus allererster Hand ein bekannter, etwas älterer und nach wie vor nicht erfolgloser deutscher Schlagerinterpret erklärt, mit dem ich mich sehr angenehm unterhielt, als ich noch bei einer Zeitung gearbeitet habe und die Brüder als mal im Besprechungsraum traf, wenn die Redakteure sie interviewt haben.
Wirklich spontan wirkten die Zugaben nur bei Vollprofi Wolfgang Niedecken, den ich im November 2016 in der Würzburger Posthalle live erlebte mit BAP ------> nach dem eigentlichen Konzert hat der noch mindestens eine Stunde lang Musik gemacht und dem Publikum auch Wünsche erfüllt, das war schon klasse und wirkte absolut nicht einstudiert, sondern "frei heraus".
Tatsächlich hab ich bei aktuell beliebten, internationalen Künstlern der “jüngeren Generation” (Billie Eilish, Ariana Grande, Justin Bieber usw), noch nie gesehen dass sie bei Konzerten Zugaben gespielt haben. Das kenne ich nur von deutschen Konzerten
Genau das. Die Zugaben sind ja ursprünglich entstanden, weil das Publikum nach der eigentlichen Aufführung mehr haben wollte, worauf die Musiker spontan ein oder mehr Songs zusätzlich gespielt haben. Wenn der allerdings schon auf der Setlist steht, ist das weder spontan noch zufällig. Man könnte sich jetzt noch streiten, ob das einer echte Zugabe entspricht.
Achsoo. Naja, so naiv kann doch niemand sein. Allein schon, weil zufällig das Licht ausbleibt und erst nach der letzten Zugabe angeht
Ich kenne einen, der potentiell diesem Irrglauben aufliegen könnte. Und das ist der Fragesteller. ;)
Ich war schon öfter bei Bon Jovi, Depeche Mode und Aerosmith, die spielen alle mehrere Zugaben. Die stehen sogar von vornherein auf der Setlist.