Wie schädlich sind höhere Alkane? (Kaltreiniger)?
Weil ich auf Arbeit und auch privat regelmäßig mit „Bremsenreiniger“ in Kontakt kam, und ich zunehmend merkte, dass mir dieser nicht gut bekommt, (Kopfschmerzen, Benommenheit) habe ich angefangen mich intensiver mit Lösemitteln zu beschäftigen. Herkömmliche Bremsenreiniger sind meistens ein Gemisch aus C7- C9 n- u iso- alkanen, sowie oft auch keineren Mengen Aromaten. Weil diese sehr flüchtig sind, suchte ich nach einem Reiniger mit niedrigerem Dampfdruck. Nachdem ich mich weiter informierte, bin ich auf sogenannten „Kaltreiniger“ gestoßen, der sich ähnlich zusammensetzt, aber auf höheren Alkanen basiert. Nun arbeite ich schon eine Weile damit, doch bin ich mir ziemlich unsicher, ob die langkettigen Verbindungen tatsächlich besser bzw. ungefährlicher sind.
1 Antwort
Bei "Kaltreinigern" handelt es sich um entaromatisierte Kohlenwasserstoffe, lineare n- und iso-, im Bereich von ca. C10 - C13. Sie haben im Gegensatz zu dem von Dir beschriebenen Typ, bei dem es sich um "Waschbenzin" handelt, einen wesentlich niedrigeren Dampfdruck und einen höheren Siedebereich. Dein Lösemittelgemisch siedet bei etwa 80 - 110° C, der Kaltreiniger bei > 200° C. Dadurch atmet man dabei auch weniger Kohlenwasserstoffdämpfe ein. Kopfschmerzen und Benommenheit sind typische Auswirkungen, wenn man so unvorsichtig wie Du, mit Lösemitteln umgeht. Man arbeitet damit grundsätzlich im Freien oder bei sehr guter Lüftung. Gesundheitliche Langzeit-Schäden sind kaum zu befürchten, wenn man nicht täglich 8 Std. damit so unvorsichtig umgeht.
Da der Kaltreiniger auch wesentlich langsamer verdunstet, ist er auch nicht so leicht entzündlich, wie dein Waschbenzin, allerdings hinterläßt er auch einen öligen, feuchten Film, der ziemlich lange braucht, bis er verdunstet. Dagegen hilft Trockenreiben mit einem saugfähigen Lappen oder mit Küchenkrepp.
Ähnliche Produkte wie Kaltreiniger werden u.a. auch als Lampenöl für Petroleumlampen und als Grillanzünder verwendet (gibts im Supermarkt oder Baumarkt).
Mit solchen höheren Kohlenwasserstoffgemischen arbeitet man viel sicherer, auch was das Brandrisiko betrifft. Sie sind in geringen Mengen biologisch schnell abbaubar, was natürlich nicht bedeutet, daß man sie im Klo entsorgen darf, sie werden in Benzin- und Ölabscheidern gut abgetrennt.
Ja, das ist unbedenklich. Da verdunstet nämlich fast nichts.
Wenn Maske, dann aber richtig, und zwar mit Atemschutz-Filter, das ist aber bei guter Lüftung unnötig.
https://www.3mdeutschland.de/3M/de_DE/unternehmen-de/Full-Story/?storyid=50ccaca8-cd46-476d-9171-8d99a176df71
Hey, danke für deine Ausführliche Antwort, sowie Informationen diesbezüglich. Durchaus achte ich auf eine gute Belüftung im Umgang mit Lösemitteln, diese ist aber nicht immer gegeben. Privat auch oft mit Maske. Nun ist beim Kaltreiniger zwar die Brandgefahr geringer und der Dampfdruck niedriger, doch ist das einatmen dieser jetzt abgesehen von der Menge auch unbedenklicher ? LG