Wie resette ich mein Linux Mint passwort?

3 Antworten

es würde schon recht lehrreich sein, ein neues Passwort mit Hilfe eines Linux-Live-Systems zu generieren.
Dafür gibt es mehrere Methoden.
Wenn du aber Anfänger bist, mit Linux praktisch noch nicht gearbeitet hast, empfehle ich ( nein nicht Windows, das habe ich schon lange entsorgt) einfach eine Neuinstallation.

Um später mal Datenverluste zu vermeiden,solltest du für den User-Bereich also für das Verzeichnis /home eine eigene Partition vorsehen. Für die Partition mit den Linux-System reicht eine 20GByte Partition, die für /home kann schon etwas größer sein.

Sollte wieder mal "Passwort vergessen" oder ähnliches eintreten, sind die Daten (Bilder, Musik, Dokumente...) unter /home immer noch vorhanden, wenn man es richtig gemacht hat.

Das mit deinem USB-Live-Stick ist gut. So etwas sollte bei jedem Linux-Benutzer im Tischkasten liegen.

Baue dir erst mal so einen Stick.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
NoHumanBeing  12.07.2020, 23:36
Um später mal Datenverluste zu vermeiden,solltest du für den User-Bereich also für das Verzeichnis /home eine eigene Partition vorsehen.

Das würde ich heutzutage (gerade bei einer SSD, die ja, zumindest wenn sie etwas älter ist, häufig eine geringe Kapazität aufweist) definitiv nicht mehr machen.

Würde eher ein schönes Backup auf einer externen Festplatte erstellen, ggf. regelmäßig (manuell) mittels "rsync" synchronisieren, um es auf dem laufenden Stand zu halten. Das beugt auch Laufwerksausfällen, versehentlichen Löschaktionen (ob durch den Benutzer selbst oder durch sich fehlverhaltende Software ausgelöst), Dateisystemfehlern, beschädigten Partitionstabellen, etc. vor.

Wenn man "/home" nicht in eine eigene Partition abtrennt, kann man nämlich bei Bedarf ...

  • Daten löschen / auf einen anderen Datenträger auslagern, um zusätzliche Pakete zu installieren, oder
  • Pakete deinstallieren, um mehr Daten speichern zu können.

Wenn man "/home" in eine eigene Partition abtrennt, geht diese Flexibilität verloren.

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guenterhalt  13.07.2020, 10:07
@NoHumanBeing
Wenn man "/home" in eine eigene Partition abtrennt, geht diese Flexibilität verloren

hast du begriffen, was du da schreibst?

In großen Unix-Systemen werden Home-Verzeichnisse sogar auf eigenständigen Servern angelegt, um flexibel zu sein.
Unter Linux musst du doch keine Pakete deinstallieren, um mehr Daten zu speichern. Da werden einfach Directories von anderen Platten/Partitionen in so eine Home-Verzeichnis gemountet.

hier ein Auszug aus meiner /etc/fstab

LABEL=data /data ext4 defaults 0 0

....

/data/thunderbird /home/<mein-Name>/.thunderbird none bind
/data/dokumente /home/<mein-Name>/Dokumente none bind
....

Meine Home-Partition beinhaltet praktisch nur die Punkt-Dateien. Selbst da kann man (siehe oben) .thunderbird oder .mozilla oder ~/Dokumente oder ~/Downloads .... auslagern
/home auf der Systempartition zu lassen, ähnelt sehr der Microsoft-Strategie. Hier geht es aber um Unix/Linux.

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Boote ein Live-Linux (von einem USB-Stick), binde das Root-Dateisystem Deiner Linux-Installation ein, öffne die Datei "/etc/shadow" in einem Texteditor, z. B. gedit.

Du wirst sehr viele Zeilen sehen, die wie folgt aussehen:

benutzername:*:12345:0:99999:7:::

Das sind spezielle Benutzeraccounts für Daemons (Programme, nicht menschliche Nutzer), die Du nicht verändern solltest.

Manche Zeilen sehen aber auch so aus:

benutzername:$6$GJQZlHty$WgovHrlsXoxCzRdUXpPRjICLszTnBfTErjoJpRabm96TOe99YmcLoJ1SjEekAYnRvD9nyySFWySqF0CRB.Fa.QGC:12345:0:99999:7:::

Dort suchst Du die Zeile, die als Benutzernamen "root" hat und schaust, ob diese ebenfalls eine solche langen kryptischen Zeichenfolge enthält, oder ob dort hinter "root:" ein Ausrufezeichen ("!") steht.

Falls dort ein Ausrufezeichen steht, musst Du diesen Eintrag nicht verändern. In diesem Fall ist der Root-Account deaktiviert und die Verwaltung des Systems erfolgt über "sudo".

Falls dort kein Ausrufezeichen steht, ersetze alles zwischen dem ersten und dem zweiten Doppelpunkt (einschließlich eventuell enthaltener Sonderzeichen wie Dollarzeichen "$" oder einfacher Punkte ".") mit folgender Zeichenfolge.

$6$bKMW9swN$AnJLDjgdujrGG2rfpK.IjcsKyb9dzTHhJiobxxcQwuD1qy6UGE.oYOuadJlZXJPMKoJd9AHMjtw3ibz5/Vh5.1

Nun gehst Du zu dem Eintrag Deines regulären Benutzers und ersetzt dort ebenfalls die kryptische Zeichenfolge (die von der bei "root" abweichen wird) mit dem Wert, den ich über diesem Abschnitt eingefügt habe und speicherst die Datei.

(Falls der Root-User deaktiviert ist, also einen "!"-Eintrag hat, reicht es, den Eintrag beim regulären Benutzer zu ersetzen. Der reguläre Nutzer wird in diesem Fall Root-Rechte mittels "sudo" bekommen.)

Anschließend fährst Du das Live-Linux herunter und bootest in Dein reguläres System. Dort kannst Du Dich anschließend mit Deinem Benutzernamen (oder "root", falls Du dort die Zeichenfolge ersetzt hast) und dem Passwort "secretboot" einloggen.

Nicht vergessen, die Passwörter für Deinen Benutzer (und "root", falls dort ursprünglich nicht "!" stand) anschließend mittels "passwd" zu ändern.

Hintergrund: Die Passwörter der Benutzer werden in der Datei "/etc/shadow" als so genannte "gesalzene Hashwerte" gespeichert. Von diesen kann man nicht zurück auf das verwendete Passwort schließen. Man kann allerdings den Hashwert in der Datei mit einem solchen ersetzen, zu dem man das zugehörige Passwort kennt. Den obigen Hashwert habe ich ermittelt, indem ich das Passwort meines Benutzers auf den Wert "secretboot" geändert habe. (Ich wollte eigentlich "secret" verwenden, aber das erfüllte nicht die Passwortanforderungen meines Systems.) Nachdem Du den Wert in "/etc/shadow" beim entsprechenden Benutzer eingetragen hast, kannst Du Dich anschließend mit dem bekannten Passwort einloggen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung