Wie pflegt man Freundschaften am besten?

40 Antworten

Vor allen Dingen muss man sich bewusst machen, WAS Freundschaft überhaupt ist:

Es sind nicht die 568 Facebookfreunde, das wissen wir alle.

Ein Freund ist einer, der kommt, wenn alle anderen gehen. Er ist da, wenn du im Unrecht bist....wenn du im Recht bist, ist jeder dein Freund. Er sagt dir auch mal unangenehme Dinge, weil er dich liebt und wenn du ein guter Freund bist, hörst du zu und bist nicht beleidigt.

Ich persönlich habe nur 4 enge Freunde und niemand braucht mehr auf dieser Welt. Alle anderen sind Bekannte oder Kollegen. Nette Menschen, aber keine Freunde.

Diese 4 Menschen sehe ich nicht unbedingt oft. Meinen besten Freund sehe ich alle Jubeljahre mal, weil wir inzwischen beide verheiratet sind und Kinder haben. Wir sind beide beruflich sehr angespannt und haben wenig Zeit füreinander.

Trotz aller Widrigkeiten rufen wir uns an, wenn uns danach ist und auch wenn er in dem Moment vielleicht keine Zeit hat, weil er in einer Besprechung ist oder für seine Familie da sein muss, weiß ich, dass er an mich denkt und mich bei nächster Gelegenheit zurückruft und sich freut mit mir reden zu können.

Eine echte Freundschaft zerbricht nicht... es gibt Phasen, wo man mehr Zeit miteinander verbringt und Phasen, wo man sich gar nicht sieht.

Immer wenn wir uns treffen ist es wie "Nachhausekommen" :-)

Das Gefühl der Verbundenheit ist sofort wieder da. Wir können miteinander lachen und wir haben in diesen 20 Jahren schon Situationen gehabt, in denen wir miteinander geweint haben und uns gegenseitig unterstützen mussten. Wenn ich diesen Mann nicht als Freund hätte, wäre ich wohl nicht mehr verheiratet. Er öffnet mir oft die Augen, wenn ich über meinen Mann schimpfe und zeigt mir die "männliche" Ansicht auf und das ist gut so.

Wichtig ist auch, dass der Partner solche Freundschaften akzeptiert und mitträgt und nicht eifersüchtig reagiert.

Um einen guten Freund zu haben, muss man vor allen Dingen erst mal selbst ein guter Freund sein.

rosequeeny  30.09.2012, 11:19

Ich muss sagen, dass ich diese Facebookfreundschaften nicht unbedingt mag. Für mich habe ich entschieden, dass ich auch nur die aufnehme mit denen ich Privat auch Kontakt habe. Dies bedeutet, dass meine Liste doch relativ klein im Gegensatz zu anderen ist.

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Das ist eine Frage zu der es niemals eine vollständige Antwort geben kann, denn es ist im besonderen Maße auch von den an der Freundschaft beteiligten abhängig, damit meine ich nicht zuletzt ihre charakterlichen Eigenschaften. Unabhängig davon gibt es allerdings natürlich eine Reihe von Möglichkeiten um Freundschaften zu pflegen bzw. zu erhalten und gelegentlich auch zu retten. Wichtig ist dabei auch der beiderseitige Wille etwas dazu beizutragen. In der klassischen Freundschaft zwischen zwei Personen handelt es sich natürlich in der Regel um zwei oft sehr unterschiedliche Wesen und da beginnt schon das Problem. Es ist von besonderer Wichtigkeit, das einer den quasi besonnenen Part spielt, sprich den ruhigen und im Streit der immer mal vorkommen kann den deeskalierenden Part übernimmt. Es gilt Prioritäten zu setzen, was ist wichtiger, die Freundschaft oder das vermeintliche im Recht bleiben was ja nicht bedeutet, das die Sache zu einem späteren geeigneteren Zeitpunkt nicht sachlich ausdiskutiert werden kann. Diese Rolle zu spielen ist schwer genug, denn sie bringt mit sich auch die Bereitschaft zu Leiden, zurück zu stecken eben im Bewusstsein, das der Freund oder die Freundin anders sind und es meistens nicht so meinen wie es ankommt. Daneben kommen natürlich auch noch die üblichen Verdächtigen zum tragen wie Vertrauen, Hilfsbereitschaft wo immer es möglich ist, wenn möglich auch mal gemeinsame prägende Erlebnisse und klar auch Ehrlichkeit doch hier auch wenn ich Sturm ernten sollte möchte ich einschränkend sagen nicht immer und nicht um jeden Preis denn Ehrlichkeit ist eine sehr scharfe Waffe die ganz behutsam gehandhabt werden sollte. Es wird im Leben immer mal Situationen geben, wo die schonungslose Offenheit und Ehrlichkeit so paradox es klingt mehr schaden anrichten würde als nutzen bringen. Dennoch sollte sie auch angewendet werden, nur eben der richtige Zeitpunkt ist manchmal gefragt. Das soll es erst mal gewesen sein, es sind nur so einige Gedanken zum Thema und übrigens alles ist auch ohne weiteres auf das Miteinander in Beziehungen übertragbar.

Wahre Freundschaft ist was wunderbares.

Ich finde, das kann man nicht so pauschal sagen. Jeder versteht ein bisschen was anderes unter Freundschaft. Dem einen bedeutet sie vielleicht mehr als dem Freund/der Freundin.

Man kann Freundschaften auch über Entfernungen hinweg pflegen. Wie oft man sich sieht oder trifft, sagt noch nichts über die Art der Freundschaft aus. Wenn es für beide in Ordnung ist, dass man sich nur sehr selten mal meldet, kann es trotzdem eine wunderbare Freundschaft sein.

Wichtig ist allerdings, dass sich beide (oder mehr) in dieser Freundschaft wohl fühlen. Beide sollten etwas dafür tun. Es darf nicht nur immer der selbe sein, der sich mal meldet. Und wann immer einem der Freund braucht, sollte man zur Stelle sein.

Einem wahren Freund darf man auch seine innersten Gedanken anvertrauen, oft mehr als dem Partner. Wie heißt es so schön:

"Liebe vergeht, wahre Freundschaft bleibt."

Freunde können und dürfen einander vertrauen, ohne Angst zu haben, ausgelacht, verraten oder hintergangen zu werden.

Ein guter Freund meinte erst neulich, dass es nicht auf die Quantität sondern auf die Qualität des Kontakts ankommt.

Man darf sich auch ruhig mal streiten, aber wenn man sich versteht und sich dem anderen erklärt, ist es auch wieder gut.

Deshalb gefällt mir der Spruch auf dem Bild auch so gut.

Freundschaft - (Freundschaft, Freunde, Aktion)
2012infrage  12.10.2012, 23:59

"Einem wahren Freund darf man auch seine innersten Gedanken anvertrauen, oft mehr als dem Partner" - schreibst Du.

Also ich denke, der Partner sollte der beste Freund sein. Was nicht heißt, dass man keine Freunde haben soll. Aber der allerbeste Freund, dem man alles sagen kann, sollte doch der eigene Partner sein. Wozu geht man sonst eine Beziehung ein???

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Ich denke, man pflegt eine gute Freundschaft mit Humor und Spaß, aber auch Ernst, Realismus und vor allem Vertrauen. Freunde sind einer der wichtigsten Personen in deinem Leben- Vielleicht sogar die wichtigsten.

Und wenn ich von einem guten Leben spreche, spreche ich von:

  • Humor (grade in dieser Zeit)

  • Spaß

  • Ernst

  • Realismus

  • Vertrauen

Freundschaft bedeutet eine (einigermaßene) Ausgeglichenheit zwischen geben und nehmen.

Um eine Freundschaft zu schließen und sie aufrecht zu erhalten, muss man sich nicht täglich sehen oder sprechen, aber für den anderen da sein, wenn es ihm nicht gut geht.

Einen wahren Freund erkennt man bekannterweise in der Not. Meiner Meinung nach aber auch,

  • wenn man das Gefühl hat, daß es einem gut geht, nur weil man mit dem Freund/der Freundin telefoniert oder ihn/sie sieht.

  • Wenn einem die Anwesenheit des Freundes ein Lächeln auf's Gesicht zaubert,

  • wenn man sich ohne Maske zeigen darf und kann,

  • wenn man auch mal anderer Meinung sein darf oder gar einen Streit hat, dem bei einer echten Freundschaft aber auch eine Versöhnung folgt.

  • Wenn man den anderen so akzeptiert, respektiert und gern hat, wie er ist.