Wie oft Probereiten bzw. Tier besuchen vor Kauf/ Übernahme?

3 Antworten

Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen jemanden mitzunehmen der dich beim Probereiten beobachten kann. Dazu eignen sich Leute die

a) Ahnung von Pferden haben und dazu noch

b) wissen wie du sonst aussiehst wenn du auf einem Pferd sitzt.

Also deine Trainerin wäre da ein guter Ansprechpartner.

Wenn du dir beim Kauf auch besonders viel Zeit lassen willst, dann such doch nach einer Reitbeteiligung mit Kaufoption. So was wird auch regelmäßig angeboten.

WinterKind1337 
Fragesteller
 07.11.2019, 10:14

Danke, die RB mit Kaufoption finde ich super! Danke dir.
Mit dabei ist der Stallbesitzer, wo das Tier dann leben darf, der gibt auch Reitunterricht und macht viel mit mir und den Jungpferden zusammen, der weis, wie ich auf (und unter) dem Pferd aussehe ;D

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Pauliwauly  07.11.2019, 10:56
@WinterKind1337

Damit ist doch eigentlich schon alles geregelt. Wie oft andere das gemacht haben, kann dir doch völlig schnuppe sein, denn reine Zahlen sagen ja nicht so viel aus. In meinem Bekanntenkreis habe ich jemanden, der hat sein zukünftiges Pferd mehrfach vorher besucht, ist ausgeritten und weil die Stute dabei jeweils brav war, hat sie das Pferd gekauft. Als es bei ihr war, hat es sich als Mistvieh erster Klasse erwiesen. Sie war bei den Besuchen auch in Begleitung einer "pferdekundigen" Person. Ne andere Bekannte hat ihr Pferd genau einmal angeschaut und dann gleich gekauft, damals war unser gemeinsamer RL mit dabei - sie war bzw. ist sehr glücklich mit dem Pferd, obwohl es wohl nicht so in ihr "Beuteschema" gepasst hat und sie vom RL dazu ermutigt worden ist, das Pferd zu kaufen - kann also so und so rausgehen. Insofern würde ich da weniger fragen, was andere gemacht haben, sondern wie gut du deine eigenen Fähigkeiten und die deiner Begleitung einschätzt :-)

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Pauliwauly  07.11.2019, 11:08
@WinterKind1337

Ganz ehrlich - wozu ? Derlei "Erfahrungswerte" lassen sich doch nur schlecht auf gerade das "eine" Pferd, das du dir gerade anschaust, übertragen. Es ist doch viel wichtiger, wie dein eigener Eindruck ist und wie viel Erfahrung du selbst und dein Berater habt. Da können die anderen sich zig mal die Pferde angeschaut haben und mangels vernünftiger Beratung bzw. eigenem Wissen trotzdem ins Klo gegriffen haben, genauso wie es Leute gibt, die einmal beim Pferd waren und wo dann hinterher alles gut war. Was bei jemand anderem funktioniert, muss bei dir noch lange nicht genauso gut funktionieren. Insofern finde ich solche Fragen nach Erfahrungswerten nicht aussagekräftig. Du kannst dir das Pferd 100 mal anschauen, wenn du oder deine Beratung keine Ahnung habt, könnt ihr sowohl übers Ohr gehauen als auch einfach riesengroßes Glück haben. Ebenso wenn der Berater viel Erfahrung hat, du aber beispielsweise dann im Verlauf als Pferdebesitzer plötzlich beratungsresistent wirst, kannst du auch mit einem an sich guten Pferd auf die Nase fallen - alles schon erlebt. Deshalb mein Rat: Verlasse dich weniger auf das Internet, sondern mehr auf die reale Welt und glaub nicht, dass dir die Erfahrungen anderer in irgendeiner Weise vor Pech beim Pferdekauf schützen können. Das funktioniert vielleicht allenfalls bei Fragen, was von dem einen oder anderen Händler/Züchter zu halten ist, aber ansonsten m. E. nicht wirklich.

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WinterKind1337 
Fragesteller
 07.11.2019, 11:39
@Pauliwauly

Gegenfrage: Warum nicht? Ich möchte es halt so und bat hier um Erfahrungswerte und nicht um eine Grundsatzdiskussion, ob es sinnvoll ist, sich von anderen Leuten was berichten zu lassen, oder nicht.

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Ich möchte ein Pferd, mit dem ich nach Feierabend gemütlich ein bisschen im Gelände reiten kann (keinen Galopp, keine Sprünge, keine Turniere oder Shows) und das auch mal unter meiner Aufsicht auf dem Platz/ der Halle von meiner Mutter geritten werden kann.

GEnau das solltest du dann auch ausprobieren. Aber nicht öfter als zweimal. Jedenfalls hätte ich als Verkäufer was dagegen, wenn nun ein Dauertest gemacht würde. Überraschungen erlebt man immer wieder. 100% Sicherheit gibt es nicht.
Eine Bekannte von mir hat sich ein Pferd gekauft, das genau deiner Beschreibung entsprechen sollte. Es ist ein sehr schönes Pferd, gut geritten, brav, scheufrei. Die RL der Bekannten reitet es auch in der Halle und ist zufrieden.

ABer meine Bekannte kann mit dem Pferd nicht ausreiten. Nach kurzer Strecke rammt es die Beine in den Boden und sagt: "Nö" Und da sie eine schwache Reiterin ist, schafft sie auch nicht, sich durchzusetzen. Beim Probereiten ist sie auch im Gelände gewesen, aber die Besitzerin war natürlich auf einem zweiten Pferd dabei. Was absolut verständlich ist.

Jedenfalls hat sie dann einen Vielseitigkeitsreiter engagiert, der das Pferd im Gelände reiten sollte. Na ja, das Pferd sagte :"Nö", er machte die Beine zu und sagte: "Doch!" und das Pferd sagte: Okeee.

Ich weiß nicht, wie oft der Vielseitigkeitsprofi das Pferd noch reiten soll, aber wenn sie so zaghaft bleibt, nützt ihr das vermutlich gar nichts.

Es ist ein tolles Pferd. Ich hoffe, die beiden finden zueinander.

Wie gesagt, Probereiten ist ja ganz nett. Aber wie das Pferd sich zu Hause benimmt, ist oft noch eine ganz andere Hausnummer. Und das hat nichts damit zu tun, dass der Verkäufer nicht ehrlich war.

Das liebe, zuverlässige, brave Pferd muss man sich selbst immer erreiten.

Ich selbst habe meine Stute damals 1 mal probe"geritten." Na ja geritten, war übertrieben, denn die Stute war roh. Sie duldete Sattel und Reiter und ließ sich etwas lenken und anhalten. Das war´s. Von "geritten sein" war sie so weit entfernt wie die Erde vom Jupiter. Aber das wusste ich ja vorher. Da ich leider nicht sattelfest bin, wollte ich nur wissen, ob die Stute buckelt. Nein, tat sie nicht. Hat sie auch nie getan.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Pauliwauly  07.11.2019, 15:12

"Das liebe, zuverlässige, brave Pferd muss man sich selbst immer erreiten. " Genauso ist es. Ein hibbeliger, nervöser Mensch wird vermutlich auch das ruhigste und brävste Pferd irgendwann man davon überzeugen, dass dort, wo es sonst noch nie Gespenster gesehen hat, plötzlich doch welche sind. Jemand, der nicht mit Konsequenz gewisse Verhaltensregeln des Pferdes "einfordert" bzw. das Pferd an die Einhaltung dieser Regeln erinnert, kann auch aus einem wohlerzogenen Pferd einen Rüpel basteln.

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Dahika  07.11.2019, 15:25
@Pauliwauly

Als ich meine Stute kennenlernte, benahm sie sich wie die pferdgewordene Mutter Theresa. So süüß. Als sie bei mir einzog, entpuppte sie sich als Biest. Cholerisch, wenn ihr etwas nicht passte, biss sie zu. DAs macht sie heute nach 15 Jahren auch noch. Im Stall hatte sie schnell den Spitznamen "weißer Hai" weg. Sie hatte auch ein lockeres Hinterbein. Patsch. Ich war untröstlich und gab mir die Schuld. Dann lernte ich zufällig die Züchterin ihres Vaters kennen. Ihr erzählte ich die Geschichte und sie lachte sich tot. "Da hat sich die Joralla, die Oma, ja dominant vererbt. Jagt sie auch fremde Männer aus dem Paddock?" Ja!
Seitdem ich das wusste, entspannte ich mich. Wir lieben einander sehr, aber wenn sie sich ärgert.... schnapp. Wenn Fremde mit ihr umgehen müssen, Hufbearbeiter, Zahnbehandler, etc.. muss ich immer dabei sein und etwas aufpassen. Ihr Osteopath, ein 1,90 großer Mann, legt sich immer den Kopf der Pferd auf seine Schulter. Das Maul des Pferdes ist dann praktisch neben seiner Nase. Als er das beim ersten Mal machte, hatte ich wirklich Angst um seine Nase. Aber er ist sehr souverän und gelassen und sie findet ihn nett. Es ist also nie was passiert.

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Pauliwauly  07.11.2019, 15:34
@Dahika

Bei uns im Stall steht ein älteres Schulpferd, absolut gelassen, ist früher Turniere und Vorführungen gegangen. Lässt sich eigentlich durch nichts aus der Ruhe bringen. Manche Reitschüler scheinen ihn aber irgendwie zu animieren, dass er plötzlich in jedem Halleneck einen erschrockenen Hüpfer macht. Als ich das das erste Mal gesehen habe, habe ich mich schwer gewundert, weil ich auf diversen Turnieren immer auf seine "Coolness" vertraut habe, bis ich dann gemerkt habe, das Verhalten ist tatsächlich "menschenabhängig". Ich hätte nie gedacht, dass er so reagieren könnte - weshalb ich finde, das gewisse Anforderungen beim Pferdekauf ja gut und schön sind, aber man halt wissen muss, dass es kein Gerät ist, wo sie zu 100 % erfüllbar sind, sondern sich auch verändern können :-) Hängt halt von einem selber ab, wie man damit klar kommt (ist natürlich auch vom Verhalten abhängig).

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Idealerweise einen Pferdemenschen dazu ziehen.

Der sollte schauen ob das Pferd der Beschreibung entspricht und wahrscheinlich Deinen Ansprüchen entsprechen wird.

Ebenso ob Pferd und Reiter zusammenpassen. Bitte jemanden ohne rosarote Brille. Er muss auch einschätzen können, wie weit Deine Mittel und Können reicht.

Allein ins Gelände fremdes Pferd? Wie gut sind Deine Reitkünste? Eher Abstand von nehmen. Machen verantwortungsvolle Verkäufer auch nicht ohne weiteres mit.

Schau Dir auch das gesamte Umfeld an.

Wie sieht der Stall aus, wie das Heu, wie die anderen Pferde, wie die Koppel usw.

Prüfe bitte die Papiere. Ein guter Verkäufer erklärt auch wo das Pferd her ist. Hat auch kein Problem wenn man sich beim Vorhalter meldet, ebenso auch beim Tierarzt, Hufschmied.

Wichtig alles sauber in einen Kaufvertrag aufzunehmen was der Verkäufer aussagt. Kauf auf Probe oder Verfügungstellung des Pferdes ist auch immer eine Möglichkeit. RB mit Kaufoption wenn man eben überfahren kann ist eigentlich immer schön.

Dahika  07.11.2019, 13:08

Kauf auf Probe

Ich habe mal in einem Ratgeberbuch gelesen, dass hinreichend gute Pferde nicht auf Probe weggeben werden. Mit Recht. Denn der Verkäufer weiß nicht, wie der Käufer mit dem Pferd umgeht. Ich würde es jedenfalls auch nicht machen.

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StRiW  07.11.2019, 13:36
@Dahika

Tia ebenso weiß ich nie was der Verkäufer mit dem Pferd getrieben hat. Ich hab es schon öfters gemacht. Nie schlechte Erfahrungen damit gemacht. Ich möchte ja das dass Pferd in die richtigen Hände kommt und nicht durch diverse Hände geht. Da nehme ich das Pferd lieber zurück.

Es geht aber auch nicht das Pferd vom Hof nur weil jemand Geld auf den Tisch legt.

Hinzukommt ich muss ja auch Gewährleistung geben. Auch bei einem Pferd.

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