Wie müsste eine Kirche aussehen mit der ihr euch identifizieren könntet?

5 Antworten

Da ich mit 40 aus der Kirche, in die ich hineingeboren wurde in eine andere Konfession gewechselt bin, kann ich Dir das ziemlich genau sagen:

Für mich war die Sicht des Vatikans auf Homosexualität der Punkt, an dem ich mich nicht mehr mit der römisch-katholischen Kirche identifizieren konnte. Und in der Ära Benedikt war mir klar, bevor sich Rom ändert, muss ich selbst was tun. Ich habe meinen Mann in seine evangelische Gemeinde begleitet, und so wohl ich mich dort bis heute als Gast fühle, heimisch wurde ich dort nicht.

Denn mir ist auch die Form des Gottesdienstes wichtig, und da war ich halt aus Kindertagen die katholische Form gewohnt (auch wenn ich hauptsächlich in den Schulferien zum Gottesdienst ging, wenn ich meine Großeltern besucht habe). Zufällig stieß ich dann (ich glaube über Wikipedia) auf die alt-katholische Kirche, die (im Gegensatz zu dem was man bei dem Namen vielleicht vermutet), ein modernes Welt- und Menschenbild mit der klassischen katholischen Eucharistiefeier (auf deutsch!) verbindet. Die Pfarrerinnen(!) und Pfarrer dürfen heiraten und werden für den Dienst von ihrer jeweiligen Gemeinde erwählt, Segnungsfeiern für homosexuelle Paare wurden schon damals gefeiert, inzwischen sind alle Formen der Ehe gleichberechtigt.

Ich habe genau meine Kirche gefunden – und an der Inneneinrichtung liegt das am wenigsten, denn hier hat die alt-katholische Gemeinde gar kein eigenes Kirchengebäude, sondern ist mit ihren Gottesdiensten und Veranstaltungen in einer evangelische Kirche zu Gast.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das Wort "identifizieren" stört mich zwar hier, denn das hat wenig mit Äußerem zu tun.

Aber wir überlegen auch gerade im Raum etwas zu verändern und da spielen die Sitzbänke eine große Rolle. Denn die werden seit Jahrhunderten gleich gebaut und nehmen überhaupt keine Rücksicht auf die derzeitigen Körpermaße. Die Menschen sind in den letzten Jahrzehnten immer größer und breiter geworden (damit meine ich jetzt nicht das Übergewicht), die Bänke sind aber immer noch genau so groß wie vor 300 Jahren.

Von behindertengerecht, also Barrierefreiheit kann man vielerorts überhaupt nicht sprechen.

Eine Bar braucht es nicht, denn die 45 Min. kann man es schon mal aushalten. Eine Toilette finde ich dagegen viel wichtiger: kleine Kinder und Ältere können da schon Probleme bekommen.

Viel wichtiger finde ich eine gewisse Lichtstimmung. Wir haben in den letzten Jahren immer mal wieder Farbstrahler gekauft, die wir aber viel zu selten einsetzen.

Wärme ist noch so ein Thema, weil man halt so einen Sandsteinbau, der 15/20 oder mehr Meter hoch ist, einfach nicht warm bekommt. Wenn man unten kühle 15° hat, ist unter der Decke locker 30°. Umluftheizungen sind noch die effektivsten, aber gerade alte Kirchen haben diese Sitzheizstrahler unter den Bänken. Die sind ineffektiv und teuer. Klar, Kirche ist kein Wohnzimmer, aber wenn wir wollen, dass sich die Menschen bei uns wohl fühlen wollen, dann muss man das beachten.

Ich brauche keine Kirchen. Seine Spiritualität trägt man 24 Stunden pro Tag im Herzen und in dem, was man tut.

Sonntags morgens in einem bestimmten Haus religiös zu sein und schon beim Verlassen des Parkplatzes mit seinem fetten SUV Kinder vom Radweg zu drängeln halt ich für Heuchelei.

Religionsgemeinschaften fallen immer wieder als Institutionen des Machtmissbrauchs auf. Damit kann ich mich nicht identifizieren. Das hängt auch nicht an der Inneneinrichtung.

Eine Kombination aus charismatischer Freikirche und Heilsarmee. :)

Ich kann mich nicht mit einer Kirche identifizieren, wo Priester Kinder mißbrauchen und Gottes Wort predigen.